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LA Chargers scheitern in den Playoffs: Coach Brandon Staley befeuert Gerüchte um eigene Entlassung - ein Kommentar
- Aktualisiert: 15.01.2023
- 17:23 Uhr
- ran.de
Nach einer starken Saison verspielen die Los Angeles Chargers in den Playoffs eine komfortable Führung und scheitern. Head Coach Brandon Staley beschleunigt mit seinem Verhalten seine eigene Entlassung - ein Kommentar.
Es ist ein beliebtes Stilmittel im Journalismus: Ist ein Spiel, ein Turnier oder eine Saison abgeschlossen, werden Gewinner und Verlierer gekürt.
In den NFL-Playoffs sind bislang gerade einmal zwei Partien absolviert, dennoch steht der größte Verlierer der Postseason bereits jetzt fest. Brandon Staley heißt er, seines Zeichens Head Coach der Los Angeles Chargers.
Jener Übungsleiter also, der 2021 als eines der heißesten Trainer-Eisen schlechthin gehandelt wurde. Gleich in seiner ersten Saison als Defensive Coordinator hatte er zuvor die Los Angeles Rams zur Nummer-1-Defense gemacht. In der Folge war er – wenig überraschend in der schnelllebigen NFL – höchst begehrt.
Die Chargers sicherten sich seine Dienste, 2022 klappte es dann auch endlich mit dem Einzug in die Playoffs.
Chargers scheitern in den Playoffs
Lange verweilen konnte Staley dort aber nicht. Gleich in der ersten Runde war für die Chargers im Duell mit den Jacksonville Jaguars Endstation. Alles andere als unschuldig daran: Head Coach Staley.
Schon am letzten Spieltag der regulären Saison zog er das Unverständnis und die Wut der Fans auf sich, als er gegen die Broncos alle wichtigen Starter auf das Feld schickte.
Zur Erinnerung: Denver ist schon seit Wochen raus aus dem Kampf um die Postseason und die Chargers hatten ihr Ticket für die Playoffs bereits sicher. Auch die Platzierung als Nummer 5 der AFC stand bereits fest. Eigentlich die perfekten Voraussetzungen, um den Leistungsträgern eine Pause zu gönnen.
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Staley ließ unnötig Starter spielen
Dies tat Staley aber nicht und wurde bitter bestraft. Wide Receiver Mike Williams zog sich eine Rückenverletzung zu und musste vom Spielfeld gefahren werden, auch Linebacker Kenneth Murray und Defensive End Joey Bosa kamen nicht unbeschadet davon.
"Warum, verdammt nochmal, stehen unsere Starter auf dem Feld", machte ein Anhänger bei Twitter seinem Ärger Luft. Völlig zu Recht!
Es kam, wie es kommen musste: Für das so wichtige Playoff-Spiel gegen die Jags wurde Receiver Williams nicht rechtzeitig fit, seine Verletzung aus dem Broncos-Spiel zwang ihn zum Zuschauen. Ein großer Nachteil für die Chargers – ein noch größerer Tiefschlag für Coach Staley.
Wären die Chargers in die Divisional Round eingezogen, wäre der unnötige Einsatz der Leistungsträger wohl als unglückliche Coaching-Entscheidung ohne Konsequenzen verbucht worden – dem wird aber nicht so sein.
Entlassung nicht ausgeschlossen
Mit 27:0 lag L.A. gegen die Jaguars bereits in Führung, für einen Sieg gereicht hat der eigentlich sagenhafte Vorsprung trotzdem nicht.
Wie ausgewechselt wirkten die Chargers nach der Halbzeitpause, kassierten einen Touchdown nach dem anderen und verloren am Ende höchst unglücklich mit 30:31. Den Untergang verhindern? Nein, das glückte Staley nicht.
Kritik am Cheftrainer der Chargers gibt es schon länger – und sie wird in den nächsten Tagen weiter zunehmen. Denn der 40-Jährige hat in nur eineinhalb Wochen eine eigentlich starke Saison der Chargers weggeworfen, unzählige Fans gegen sich aufgebracht und seinen Kritikern ordentlich Futter zu geben.
In der NFL sind Head Coaches schon wegen deutlich weniger entlassen worden.