NFL
Marcel Dabo auf dem Sprung in die NFL: "Ich habe Eindruck hinterlassen"
- Aktualisiert: 22.03.2022
- 11:25 Uhr
- ran.de
Von der European League of Football in die NFL? Für Marcel Dabo könnte dieser Traum Wirklichkeit werden. Beim Pro Day überragte er mit exzellenten Werten. ran hat mit dem Defensive Back gesprochen.
München/Arizona - Marcel Dabo hat für Aufsehen gesorgt.
Der 22-Jährige aus Reutlingen glänzte beim Pro Day in Arizona mit exzellenten Werten. "Für mich persönlich ist es mega-gut gelaufen. Ich bin super zufrieden", sagte er im Video-Interview mit ran.de.
26 der 32 NFL-Teams waren anwesend, als der Defensive Back die üblichen Leistungstests absolvierte. "Ich denke, ich habe Eindruck hinterlassen", lautet sein Fazit. "Es haben einige Teams mit mir gesprochen."
Von der Athletik her ein Jalen Ramsey
Die Werte sprechen für sich: Beim 40-Yard-Dash lief er eine Zeit von 4,42 Sekunden. Zum Vergleich: Superstar Jalen Ramsey war lediglich 0,01 Sekunden schneller. Beim Bankdrücken (21 Wiederholungen mit 102 Kilogramm) und Sprung (3,5 Meter weit) war er sogar erheblich besser als der Cornerback der Los Angeles Rams.
Doch was bedeutet das überhaupt? "Viele sagen, dass sich die NFL Combine nicht auf das Feld transportieren lässt. Aber die NFL macht diesen Test trotzdem, weil man erfahrungsgemäß weiß, dass Spieler mit bestimmten Athletik-Werten eine höhere Chance haben, in der Liga erfolgreich zu sein", erklärt Dabo.
"Die Werte heißen nicht, dass ich ein besserer Defensive Back bin als Jalen Ramsey, das ist ja logisch. Aber ich denke, das sind gute Richtwerte um zu sehen, wo mein Potenzial sein könnte." Er schätzt den Wert der Leistungstests realistisch ein: "Der Pro Day ist nur ein Job-Interview, das dein Ticket sein kann."
Von den Stuttgarter Kickers zu Stuttgart Surge
Dabo spielte in seiner Jugend Fußball bei den Stuttgarter Kickers, ehe er im Alter von 15 Jahren durch einen Schüleraustausch mit einer US-amerikanischen High School das Interesse am Football entdeckte.
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Sein Potenzial bewies er 2021 in der European League of Football, als er im Dienst der Stuttgart Surge überragte und zum Defensive Rookie of the Year ernannt wurde. "Aber die Amerikaner schauen nicht wirklich nach Europa", weiß Dabo. Dennoch erfolgte im Januar 2022 die Aufnahme in das NFL International Pathway Program.
Seitdem trainiert er in Phoenix (Arizona) und bereitet sich auf eine mögliche Karriere in der NFL vor. "Meine Stärke ist meine Athletik", weiß er. Im täglichen Training würde es allerdings darum gehen für die Position des Defensive Backs "den Football-IQ zu entwickeln. Da muss ich auf jeden Fall dran arbeiten. Aber ich denke, ich habe in den letzten sechs, sieben Wochen hier super Fortschritte gemacht."
Dabo könnte sowohl als Cornerback als auch als Safety agieren, möchte sich außerdem bei den Special Teams beweisen. "Ich orientiere mich an den ganzen Top-Defensive-Backs – zum Beispiel Jalen Ramsey, Marshon Lattimore und Jaire Alexander. Ich schaue, wie die spielen, was die gut machen und was ich machen kann, um mein Spiel zu verbessern", verrät er.
Jakob Johnson gibt ihm Tipps
Zudem steht er mit dem deutschen Fullback Jakob Johnson, der von den New England Patriots zu den Las Vegas Raiders gewechselt ist, in Kontakt. "Das ist ganz, ganz, ganz wichtig für mich", sagt Dabo. "Das hilft mir auch wahnsinnig, wenn es zum Beispiel darum geht, einen Agenten zu finden, wie du mit Coaches redest oder wie du dich in Interviews gibst. Da bin ich mit Jakob im engen Kontakt."
Dabo stehen alle Wege offen. "Weil ich so jung bin, bin ich auch für den NFL Draft berechtigt, gedraftet zu werden", verrät er und fügt dann hinzu: "Aber das ist jetzt erst einmal ganz weit hergeholt. Ich konzentriere mich auf mein Training."
Und weiter: "Der Traum ist, dass ich es in die NFL schaffe. Grundsätzlich ist es erst einmal egal, wie man es in die NFL schafft - ob man nun als Free Agent, über den College-Weg oder das International Pathway Program. Man versucht einfach, dass man so viele Möglichkeiten wie möglich hat, um sich den Traum zu verwirklichen."
Bis zum 9. April bleibt er in den USA, ehe er nach Deutschland zurückkehrt - vorübergehend, wie er hofft. "Ich habe in den zehn Wochen dann alles gemacht, um so gut zu sein wie ich kann und den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen. Alles andere ist nicht unter meiner Kontrolle."
Und was wäre die Wunsch-Schlagzeile, die er gerne über sich lesen würde? "Marcel Dabo, Erstrunden-Pick aus Deutschland", antwortet er lachend. "Das ist eine Traumvorstellung. Aber man muss realitätsnah bleiben."
Ein Pick in der 1. Runde dürfte kaum realitätsnah sein. Der Sprung in die NFL allerdings schon.
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