Zahlreiche Parallelen zu Tom Brady
Michigan-Quarterback Jake Rudock - der neue Tom Brady
- Aktualisiert: 04.04.2016
- 19:18 Uhr
- ran.de / Christian Leukel
Jared Goff und Carson Wentz zählen zu den Top-Quarterbacks des kommenden Drafts. Viel weniger Beachtung erhält Jake Rudock aus Michigan, ebenso wie Tom Brady im Jahr 2000.
Ann Arbor - Er ist kein Athlet wie Cam Newton, er hat keine Statistiken wie Dan Marino und er hat auch nicht den Wurfarm eines Drew Brees - auch nicht im Vergleich mit all den Quarterback-Talenten im kommenden Draft am 29. April (ab 2 Uhr live auf ProSieben MAXX und im Livestream auf ran.de).
Dennoch dürfte Jake Rudock zahlreiche NFL-Scouts auf sich aufmerksam gemacht haben.
In der vergangenen College-Saison spielte Rudock für die University of Michigan. Dort machte bereits ein anderer NFL-Star auf sich aufmerksam: Tom Brady. Das College ist jedoch nicht das Einzige, was die beiden Passgeber verbindet.
Late-Round-Pick?
Brady wurde im Jahr 2000 erst an Stelle 199 gedraftet. Ebenso wie der Patriots-Star ist anzunehmen, dass sich die Klubs für Rudock erst in den späteren Runden interessieren werden.
"Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt gedrafted wird, aber er ist auf jeden Fall keine schlechte Wahl für Runde sechs oder sieben. Und er ist definitiv die Art von Free Agent, die sich schnell einem Team anschließen kann, wenn er nicht gedraftet wird", sagt ESPN-Analyst Mel Kiper jr. Der Grund für Rudocks Anpassungsfähigkeit sind zwei erfahrene Trainer.
Eine Kämpfernatur
Nach drei Jahren in Iowa wechselte Rudock nach Michigan. Dort schulten ihn zwei Ex-NFL-Trainer. Kein Geringerer als der ehemalige 49ers-Coach Jim Harbaugh und Jedd Fisch. Sie gaben dem jungen Quarterback eine Chance, sich gegen vier andere Bewerber durchzusetzen. Am Ende der Vorbereitung hatte Rudock nicht nur das Vertrauen seiner Trainer, sondern auch den Starting-Job sicher.
Das Besondere: Harbaugh und Fisch lassen in Michigan ihr Team im Stile einer NFL-Teams spielen. Rudock musste mehrfach Filmaufnahmen und Spielzüge von Quarterbacks wie Tom Brady und Peyton Manning studieren, um diese auf dem Feld umsetzen zu können.
Gut, dass der junge Quarterback genau dort seine größte Stärke ausspielen kann. "Er kann ein System sehr schnell adaptieren. Er ist sehr, sehr schlau. Das hat mir gezeigt, dass er in jedem System Erfolg haben wird. Er kann sofort loslegen und produktiv sein. Er macht alle Dinge gut und er kann jegliche Würfe machen", sagt der ehemalige Quarterback und Erstrunden-Pick Brady Quinn, der Rudock einst trainierte.
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"Was würde Tom tun"
Während seiner Zeit in Michigan predigten ihm seine beiden erfahrenen NFL-Trainer immer wieder eine Frage: "Was würde Tom tun?" Fisch: "Wir haben ihm immer gesagt, dass er sich die Frage stellen muss 'Was würde Tom, was würde Peyton tun?' Würde er ausgehen oder würde er noch einmal den Taktik-Film studieren? Würde er um neun oder um sieben Uhr morgens zum Training kommen?"
Rudock machte es wie Brady. Der Quarterback brachte in der vergangenen Saison 249 von 389 Pässen an, warf 3017 Yards und 20 Touchdowns. Zusätzlich wurde er im Citrus Bowl 2016 zum MVP gewählt. Ob der Passgeber in diesem Jahr gedraftet wird, steht noch in den Sternen. Eines ist jedoch klar: Mit seiner taktischen Ausbildung und seinem Siegeswillen dürfte er für jedes Team eine interessante Personalie sein.
"Ich wurde mein ganzes Leben lang als zu klein angesehen, aber was für mich als Quarterback viel mehr zählt, ist die mentale Haltung und die ist bei mir riesig," so der Passgeber. Trotz schlechter Aussichten im Draft denkt Rudock groß.
Wie Tom Brady eben.
Christian Leukel