Kommentar
Minnesota Vikings sollten Kirk Cousins traden - Kommentar
- Aktualisiert: 26.09.2023
- 18:43 Uhr
- Julian Huter
Die Minnesota Vikings legen einen Fehlstart in die NFL-Saison hin. Die Playoffs sind weit weg. Es ist Zeit, Kirk Cousins zu traden. Ein Kommentar.
Von Julian Huter
Die Minnesota Vikings kassieren beim 24:28 gegen die Los Angeles Chargers die nächste bittere Pleite. Es war die dritte Niederlage hintereinander - der Fehlstart für die mit Playoff-Ambitionen gestarteten Vikings lässt sich jetzt nicht mehr wegdiskutieren.
Die Postseason ist - zumindest statistisch gesehen - kaum noch zu erreichen. Von 99 Teams, die in der NFL-Geschichte mit einer Bilanz von 0-3 in die Saison gestartet sind, schaffte es nur eines (!) in die Playoffs.
Minnesotas Front Office muss jetzt der Realität ins Auge blicken und an die Zukunft der Franchise denken. Es ist an der Zeit, Kirk Cousins zu traden.
Der 35-Jährige ist sicher nicht der Hauptschuldige für die schlechten Ergebnisse - im Gegenteil! Cousins führt die NFL in Passing Yards und Touchdowns an.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Cousins zwar ein sehr guter Quarterback ist, aber eben nicht gut genug, um einen Kader mit vielen Baustellen zu einem tiefen Playoff-Run zu führen. Dafür bräuchte es einen Spielmacher vom Kaliber Patrick Mahomes.
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Die Defense ist trotz des verbesserten Schemes unter Brian Flores einfach nicht gut genug für die Playoffs. Die Offense zählt vom individuellen Talent her zu den besten der NFL, ihr unterlaufen allerdings zu viele Turnover.
Schon die New York Giants verdeutlichten, dass dieses Team den eigenen hohen Ansprüchen nicht genügt. Der Ansatz eines "competitive Rebuilds" - also ein Neuanfang, bei dem man aber weiterhin wettbewerbsfähig bleiben will - hat sich nicht ausgezahlt.
Minnesota Vikings brauchen jetzt Draftpicks
Vikings-GM Kwesi Adofo-Mensah sollte die Reißleine ziehen und Cousins starke Form ausnutzen, um den maximalen Gegenwert an Draftpicks auszuhandeln. Minnesota muss sich spätestens nach der Saison ohnehin mit einem Cousins-Nachfolger beschäftigen, der Vertrag des 35-Jährigen endet dann.
Ein Trade jetzt würde dafür sorgen, dass die Vikings mehr Spiele verlieren und im kommenden Draft früher an der Reihe sind. Caleb Williams und Drake Maye werden von Scouting-Experten als potenzielle Franchise Quarterbacks angesehen.
Ersetzt das Team Cousins Mega-Gehalt mit einem Rookie-Vertrag, wäre zudem mehr Geld verfügbar, um die brüchige Defense und Offensive Line zu verstärken. Und ein gewisser Justin Jefferson muss auch noch bezahlt werden.
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NFL: Auch Kirk Cousins würde von einem Trade profitieren
Für Cousins wäre ein Trade ebenfalls eine Befreiung, für die er auf das Veto seiner No-Trade-Klausel verzichten sollte. Er wurde vor Jahren geholt, um als Game Manager ein ohnehin starkes Team zum Super Bowl zu führen. Seitdem haben sich die Vorzeichen drastisch verändert. Letztlich ist die Cousins-Ära gescheitert - auch an Faktoren, die außerhalb seiner Kontrolle lagen.
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Ein Abnehmer würde sich sicherlich finden. Die New York Jets könnten ihre Saison mit einem Cousins-Trade retten und im Gegenzug einen Erstrundenpick 2025 nach Minnesota schicken.
Traden die San Francisco 49ers für Cousins?
Oder vielleicht schlägt Kyle Shanahan zu und holt seinen früheren Musterschüler nach San Francisco, um für alle Verletzungsszenarios gerüstet zu sein.
Cousins bekommt die Chance, doch noch einen Titel zu gewinnen. Vikings Head Coach und Quarterback-Spezialist Kevin O’Connell kann eine neue Offense um "seinen" auserwählten Spielmacher austüfteln - eine Win-Win-Situation für alle Seiten.
Das Front Office muss dafür den eigenen Stolz überwinden und zugeben, dass ihr Plan nicht funktioniert hat. Dann kann diese verkorkste Saison der Grundstein einer neuen, erfolgreicheren Ära werden.