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Droht sogar ein Umzug?

Nach dem Tod von Owner Paul Allen: Wie geht es jetzt mit den Seattle Seahawks weiter?

  • Aktualisiert: 17.10.2018
  • 12:37 Uhr
  • ran.de / Martin Jahns
Article Image Media
© 2015 Getty Images
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22 Jahre lang war Paul Allen der starke Mann bei den Seattle Seahawks. Die Franchise verdankt ihm viel. Nach seinem Tod stellt sich nun die Frage: Wie geht es jetzt mit den Seahawks weiter? Selbst ein Umzug ist nicht ausgeschlossen.

München - Seit 1996 Jahre lang war Microsoft-Mitbegründer Paul Allen Besitzer der Seattle Seahawks. Am Montag (16.10.) ist er im Alter von 65 Jahren an einem Krebsleiden gestorben.

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Wie handlungsfähig sind die Seahawks nach dem Tod ihres Owners?

Für die Seahawks ist der Tod des Microsoft-Mitgründers ein herber Verlust. Allen, der die Franchise 1996 gekauft hatte, war maßgeblich am Aufschwung beteiligt: Er kämpfte um einen Verbleib der Franchise in Seattle, als schon ein Umzug nach Los Angeles im Raum stand. Er holte Mike Holmgren als Coach, der die Seahawks 2005 erstmals in den Super Bowl führte. Auch die Verpflichtung von Pete Carroll war eine Allen-Entscheidung. Mit ihm wurden die Seahawks erstmals NFL-Champions. Wie kaum ein anderer Owner war Allen mit seinem Team und der Stadt Seattle verbunden.

Er war eng mit dem US-amerikanischen Nordwesten verbunden, besaß neben den Seahawks auch die Portland Trail Blazers (NBA) und die Seattle Sounders (MLS). Doch neben der Identifikationsfigur wird Allen den Seahawks auch als Entscheider und Mann für das letzte Wort fehlen. Vertragsverhandlungen dürften auf Eis liegen, bis ein neuer Owner gefunden ist. Stillstand, der für ein Team im Umbruch Gift ist.

Immerhin wurde eine wichtige Personalie noch zu Allens Lebzeiten geklärt: Ende September löste Chuck Arnold CEO Peter McLoughlin ab.

Wer wird neuer Besitzer der Seattle Seahawks?

Kurz: Das ist derzeit noch völlig offen.

Paul Allen hatte keine Ehefrau oder Kinder. Ein Modell wie beim kürzlich verstorbenen Chargers-Besitzer Alex Spanos, der die operative Leitung seiner Franchise schon vor Jahren an seinen Sohn Dean übergeben hat, ist damit ausgeschlossen.

Unklar ist die Rolle von Paul Allens Schwester Judy. Laut dem "Sports Business Radio" ist sie nicht an einer Übernahme der Teams ihres Bruders interessiert. Eine Quelle aus Allens Tech-Firma "Vulcan" sagte jedoch, dass Judy Allen zwar wenig mit den Portland Trail Blazers anfangen könne, dafür aber Seahawks-Fan sei. Ein familieninterner Wechsel wäre demnach doch nicht ausgeschlossen.

Fakt ist: Der neue Besitzer oder die neue Besitzerin muss vorher von der NFL und den anderen Team-Ownern überprüft und genehmigt werden.

Für potenzielle Owner sind die Seahawks ein durchaus lohnenswertes Team: Als Allen die Franchise 1996 kaufte, kostete sie noch 194 Millionen Dollar. Laut Forbes ist sie inzwischen 2,58 Milliarden Dollar wert und erwirtschaftet einen operativen Jahresertrag von 71 Millionen Dollar - durchaus ein attraktives Ziel.

So makaber es klingt: Laut "Sports Business Radio" haben sich sowohl die Seahawks als auch die NFL über ein mögliches Szenario ohne Paul Allen Gedanken gemacht, als dieser 2009 erstmals an Krebs erkrankte. Allerdings hielt sich der Radiosender bedeckt, zu welchen Schlussfolgerungen beide Seiten damals kamen.

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Was sind die sportlichen Folgen?

Dass den Seahawks 2018 eine Übergangssaison bevorsteht, war in der Franchise jedem klar. Und Allen trug den Umbruch, den Head Coach Pete Carroll anging, mit. Mit einem neuen Besitzer könnte das jedoch anders aussehen: Carrolls Vertrag läuft noch bis zum Ende der Saison 2019. Auch Quarterback Russell Wilson steht bis dahin unter Vertrag. Hat der neue Besitzer eine andere Vision als Allen, könnten nach der Legion of Boom die nächsten beiden Gesichter der erfolgreichsten Seahawks-Ära gehen. Ein kompletter Reboot unter einem neuen Besitzer? Durchaus denkbar.

Ziehen die Seahawks sogar um?

Ein Umzug unter einem neuen Owner ist nicht ausgeschlossen, aber sehr unwahrscheinlich. Die Seahawks sind in Seattle inzwischen tief verwurzelt: Schon in den 1990ern, als das Team noch erfolglos war, stimmten die Bürger des Bundesstaats für den Bau des teuren Century Link Fields, um einen Umzug ihres Teams nach Kalifornien zu verhindern. Nach den Relocations der Rams, Chargers und demnächst der Raiders dürfte die NFL außerdem wenig Interesse daran haben, ein weiteres Team mit einer enthusiastischen Fanbasis zu entwurzeln.

Und dann ist da ja noch das Stadion in Seattle. Das Century Link Field ist zwar in öffentlicher Hand, Betreiber und Instandhalter ist allerdings Paul Allens Firma First & Goal Inc., die dafür mit dem Bundesstaat einen Vertrag bis 2028 mit einer Option für weitere 20 Jahre unterzeichnet hat. Neuer Chef der Firma: Der frisch gekürte Seahawks-CEO Chuck Arnold. Der dürfte wenig Interesse haben, dass seine Firma teures Geld für ein Stadion bezahlt, in dem nur noch ein Fußball-Team kickt.

Außerdem dürfte es im Interesse der NFL sein, dass der neue Owner die Seahawks im Nordwesten hält, wo sie im Umkreis von mehr als 1000 Kilometern das einzige NFL-Team sind. Bei einem Umzug wäre ein riesiger Teil der USA ohne eigenes Team.

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