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New York Giants: Trotz Bruchlandung bereit für den nächsten Schritt

  • Aktualisiert: 22.01.2023
  • 20:20 Uhr
  • ran.de
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© 2023 Getty Images

Trotz der Lehrstunde durch die Philadelphia Eagles sind die New York Giants eine der Überraschungen der Saison. Der Neustart unter Coach Brian Daboll ist geglückt. Die Stützen der Offensive rollen den roten Teppich für Vertragsgespräche aus. Mit einer weiteren smarten Offseason winkt eine rosige Zukunft.

Von Martin Jahns

Der Höhenflug ist vorbei. Der Aufschlag hätte für die New York Giants kaum härter sein können. "Das war eine Bruchlandung", resümierte ein sichtlich mitgenommener Giants-Cheftrainer Brian Daboll die 7:38-Abreibung seines Teams gegen die Philadelphia Eagles in der Divisional Round.

Offensiv wie defensiv konnten die Giants den Eagles zu keiner Zeit das Wasser reichen. Doch so tief der Stachel nach der dritten Pleite gegen den Erzrivalen binnen einer Saison auch sitzt, bleibt die vorherrschende Erkenntnis der Saison, dass die New Yorker den Turnaround nach finsteren Jahren geschafft haben.

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Ergebnis- und Stimmungsaufschwung bei den Giants

Schon das Erreichen der Playoffs – erstmals nach sechs Jahren – war in der härtesten Division der gesamten NFL eine Sensation. Die Bilanz von 9-7-1 nach kombinierten 22 Siegen bei 59 Niederlagen in den vorangegangenen fünf Jahren war so nicht zu erwarten. In der Wild Card Round gelang gegen die Minnesota Vikings dann sogar der erste Playoff-Sieg seit elf Jahren.

Und mit dem sportlichen Erfolg ging auch ein Ruck durch das Team. "Nicht nur wegen des Erfolgs oder weil wir es in die Playoffs geschafft haben ist diese Mannschaft wahrscheinlich eines meiner Lieblingsteams, in dem ich je gespielt habe", gab Running Back Saquon Barkley nach dem Playoff-Aus Einblick in das Innenleben der Giants.

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Daniel Jones: Giants vor "rosiger Zukunft"

Auch Quarterback Daniel Jones ist sich sicher, dass "die Zukunft des Teams rosig ist". Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Back Office um General Manager Joe Schoen in den kommenden Wochen und Monaten einen ähnlich guten Job macht wie Coach Daboll und die Spieler.

Denn mit Jones und Barkley werden die zwei Säulen der Offensive zu Free Agents. Bei Jones verzichtete die Franchise vor der Saison noch auf das Ziehen der Option auf ein fünftes Jahr in seinem Rookie-Vertrag.

Es folgte seine bislang mit Abstand stärkste NFL-Saison. Nach dem Aus gegen die Eagles ließ er seine Zukunft noch offen. Baldige Vertragsverlängerung? "Über diese Brücke gehen wir erst, wenn wir da sind", so Jones trocken. Am Sonntag klang er dann schon optimistischer. Jones ruderte zurück, er wolle bei den Giants bleiben, wenn auch "die geschäftliche Seite" passe.

Kein Wunder: Er war wohl der größte Profiteur des Daboll-Engagements, nachdem ihm die völlig verkorksten vergangenen Giants-Jahre mit Trainerrochaden und brüchigen O-Lines zugesetzt hatten. Die Worte von Giants-Mitbesitzer John Mara, die Franchise habe alles getan, "um den Jungen komplett zu verkorksen", dürften Jones noch immer in den Ohren klingen.

Wollen die Giants - trotz der wenig glorreichen Jones-Leistung gegen die Eagles - mit ihm verlängern, wäre der Franchise Tag eine gute Option, um ihn ein weiteres Jahr an sich zu binden. Die Giants würde das 32 Millionen Dollar kosten.

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Cap Space eröffnet Möglichkeiten

Und auch bei Running Back Barkley, der in dieser Saison zum zweiten Mal zum Pro Bowler gewählt wurde, dürften die Giants gute Karten haben. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mein letztes Mal in einem Giants-Trikot war", sagte er schon direkt nach dem Playoff-Aus.

Danach rollte er seiner Franchise fast sogar den roten Teppich für eine Verlängerung zum Schnäppchenpreis aus: "Ich mache mir keine Gedanken, dass ich den ganzen Markt resette. Ich bin da realistisch. Zwei Jahre mit Verletzungen helfen da nicht." Ein Pro Bowler im besten Football-Alter zum Spartarif - was will man mehr?

So bliebe den New Yorkern, die Stand jetzt für die kommende Saison laut "Spotrac" noch über 52,5 Millionen Dollar Cap Space hätten, trotz der möglichen Verlängerungen mit den beiden noch Spielraum für weitere Verstärkungen. Sogar eine Trennung von Jones wäre möglich, um im Anschluss einen neuen Franchise-Quarterback zu verpflichten. Auch wenn die Giants dabei mit ihrem ersten Pick an 25. Stelle wohl nicht auf den Draft setzen sollten.

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Dabolls Assistenten heiß begehrt

Bliebe nur noch die Frage nach Dabolls zukünftigen Assistenten. Laut "ESPN"-Reporter Adam Schefter führt Offensive Coordinator Mike Kafka am Sonntag Gespräche über den Posten als Cheftrainer bei den Carolina Panthers, den Indianapolis Colts sowie den Houston Texans. Und auch Defensive Coordinator Wink Martindale spricht bei den Colts vor. Die Überraschungssaison der Giants weckt Begehrlichkeiten bei anderen Teams.

Dennoch dürfte das den leidgeprüften Fans allemal lieber sein als die finsteren vergangenen Jahre unter Pat Shurmur und Joe Judge. Trotz des bitteren Saisonabschlusses hat die Franchise so viel Handlungsspielraum wie seit Jahren nicht. Gut möglich, dass die Bruchlandung also nur der Anlauf zum nächsten Höhenflug ist.