Gewerkschaft blockt weiter
NFL-Besitzer schlagen vor: 18 Spieltage, aber 16 als Limit für die Spieler
- Aktualisiert: 12.07.2019
- 22:12 Uhr
- ran.de / Andreas Reiners
Mit dem neuen Tarifvertrag soll expandiert werden. Diskutiert wird weiterhin eine Erweiterung auf 18 Spieltage. Die Teambesitzer haben einen Kompromissvorschlag vorgelegt.
München - Wenn das Geschäft läuft, sollte man es nicht einfach laufen lassen. Es ist völlig legitim, dass man versucht, das Maximum herauszuholen.
Die Kuh melken wäre die zynische Bezeichnung dafür.
Das Geschäft boomt
Es ist nachvollziehbar, dass die NFL-Teams auf mehr Einnahmen und Profit aus sind. Das Milliarden-Geschäft boomt, und mit den richtigen Entscheidungen ist da sicher noch mehr drin.
Gleichzeitig ist es ein Drahtseilakt, denn wenn man zu viel melkt, kann die Milch möglicherweise auch versiegen. Eine Übersättigung des Marktes ist die Gefahr, Fingerspitzengefühl ist deshalb wichtig.
Gespräche, Diskussionen, Kompromisse. Vor allem mit den Spielern.
Die Besitzer sprechen mit der Spielergewerkschaft NFLPA weiterhin darüber, die Saison von 16 auf 18 Spieltage auszuweiten. 16 Spiele in der Regular Season gibt es seit 1977, 1990 kam ein spielfreies Wochenende pro Team hinzu.
Zwei zusätzliche Spieltage geplant
Die Idee einer Erweiterung ist nicht neu, sie gab es in verschiedenen Ausführungen und Varianten, die Version mit zwei Spieltagen mehr wird nun konkreter. Klar: Auf diesem Weg kann in verschiedene Richtungen mehr Geld generiert werden, wenn die Regular Season 288 statt 256 Begegnungen umfasst. Die Spielergewerkschaft war von der Idee bislang aber nur wenig begeistert.
Die Besitzer haben im Rahmen der Diskussionen bei der letzten Tarifvertragssitzung mit der Spielergewerkschaft nun einen Kompromiss vorgelegt, denn gleichzeitig soll es ein Limit von 16 Spielen pro Profi geben. Die Besitzer bekommen so ihre zusätzlichen Partien, die Spieler werden aber nicht zusätzlich belastet, eine Art Rotation würde Einzug halten.
Angeführt wurden die Diskussionen von Patriots-Besitzer Robert Kraft und Cowboys-Besitzer Jerry Jones.
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Tarifvertrag endet 2020
Der Tarifvertrag zwischen NFL und Spielern, das Collective Bargaining Agreement (CBA), ist der Knackpunkt der ganzen Geschichte, er läuft noch bis 2020. Die Weichen für eine Einigung auf ein neues Papier, in dem zum Beispiel Dinge wie die Intensität des Trainings in der Offseason geregelt sind, sollen früh gestellt werden, um Irritationen oder gar einen Streik zu vermeiden. Die Idee der Saison-Verlängerung ist ein zentraler Punkt bei den Gesprächen.
Ganz so einfach gestaltet sich die Durchführung der Idee aber nicht. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, hat sich die Spielervereinigung den Plänen erneut widersetzt. Es gibt immer noch zahlreiche Bedenken, wie NFLPA-Präsident Eric Winstonerklärte.
Denn: Eine Analyse der NFLPA hat ergeben, dass eine 18-Spiele-Saison eine NFL-Karriere von im Schnitt 3,3 Jahren auf 2,8 Jahre verkürzen könnte. Pensionen durch die NFL und Gesundheitsversicherungen werden aber erst nach drei Jahren in der Liga fällig.
Faktor Fan
Hinzu kommt der Faktor Fan: Wie reagiert der, wenn er viel Geld für eine Karte zahlt, Tom Brady oder Patrick Mahomes aber nicht spielen, obwohl sie fit sind? Eine Möglichkeit: Eine Ausnahmeregelung für die Quarterbacks, allerdings spielen in der NFL die Superstars nicht nur auf dieser Position.
Klar ist: Beendet sind die Diskussionen noch lange nicht. Die Spieler wissen, wie sehr die Besitzer die Saison-Verlängerung wollen.
Am Ende ist Geld immer ein gutes Argument, eine Beteiligung am größeren Topf. Denn auch für die Spieler gilt: Es ist völlig legitim, dass man versucht, das Maximum herauszuholen.
Andreas Reiners
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