NFL - Calvin Ridley gesperrt: Ist die Strafe unverhältnismäßig?
- Aktualisiert: 10.03.2022
- 09:34 Uhr
- ran.de / Kai Esser
Calvin Ridley von den Atlanta Falcons wurde wegen Wetten auf Partien der US-Football-Liga für mindestens ein Jahr von der NFL gesperrt. Viele finden diese Strafe unverhältnismäßig, werden doch Straftäter von der Liga meist deutlich kürzer aus dem Verkehr gezogen. Doch die NFL verfolgt dabei klare Prinzipien.
München/New York City - Spielern, Offiziellen und Mitarbeitern eines jeden-NFL Teams ist es untersagt, auf Spiele der Liga zu wetten.
Dieses Tabu hat Calvin Ridley, Wide Receiver von den Atlanta Falcons, gebrochen und wurde hart bestraft. Bis mindestens nach dem Ende der Saison 2022 darf Ridley kein Football mehr spielen.
Kritik an Unverhältnismäßigkeiten der Strafen der NFL
Bereits kurz nach der Veröffentlichung des Vorfalls und der Strafe meldeten sich jedoch auch Kritiker zu Wort, die die Reaktion für überzogen halten.
Ihr Argument: Andere Spieler hätten für deutlich schlimmere Vergehen weniger lange Sperren erhalten.
Kareem Hunt beispielsweise wurde von der NFL acht Spiele gesperrt, weil er eine Frau in einem Hotelflur geschubst und getreten hatte. Für viele ein weitaus schlimmeres Vergehen als das Platzieren von Wetten.
Tom Brady wurde 2016 für das sogenannte "Deflategate" für vier Spiele gesperrt. Er soll angeblich veranlasst haben, dass beim AFC Championship Game 2014 gegen die Indianapolis Colts Luft aus den Bällen gelassen wurde. Dieser Verdacht ist bis heute nicht bestätigt.
Trotzdem sperrte ihn die Liga "vorsorglich" für vier Spiele. Die Botschaft dahinter ist klar: Die NFL will unter allen Umständen ihr Produkt schützen.
Klare Regel der NFL: Der Wettbewerb steht über allem
Auch deshalb werden teilweise schwere Taten der häuslichen Gewalt weniger hart bestraft als das Herumpfuschen an Spielgeräten oder das vermeintlich unüberlegte Platzieren von Wetten über das eigene Smartphone.
Externer Inhalt
Das Produkt sind die Spiele, in der zu jeder Zeit das schlechteste Team das Beste schlagen kann. Die Elite-Liga des American Football gilt als ausgeglichenste Sportliga der Welt.
Und auch weil, im Gegensatz zur NBA beispielsweise, jedes Spiel unglaublich wertvoll ist, will die Liga die Integrität des sportlichen Wettbewerbs unter allen Umständen schützen und bestraft daher Wetten, auch wenn Ridley zum Zeitpunkt dieser nicht Teil der Falcons war, so hart wie nur möglich.
Gleiches gilt übrigens für Besitzer. Während Dan Snyder, Besitzer der Washington Commanders, noch immer trotz etlicher Belästigungsvorwürfe die Rechte an seinem Team hält, wurde Stephen Ross, Besitzer der Miami Dolphins, der Zwangsverkauf seines Teams angedroht.
Grund dafür ist die Anschuldigung seines Ex-Coaches Brian Flores, Ross habe ihm 100.000 Dollar für jede Niederlage geboten.
Beließ es die NFL also in der Causa Snyder seit geraumer Zeit bei "Untersuchungen" weil sportfremde Vergehen vorliegen, wurde es für Ross schnell ungemütlich.
Dieses Vorgehen ist über die Jahre durchaus konsequent und hätte auch Ridley bekannt sein müssen.
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