NFL - Detroit Lions: Kings of 4th-Downs - Dan Campbells Unverfrorenheit wird zum Trumpf

Beim Last-Second-Sieg gegen die Green Bay Packers zeigten sich Lions-Head-Coach Dan Campbell und sein Coordinator im Playcalling von ihrer aggressivsten Seite. Es sollte sich auszahlen. Die Franchise aus Detroit steht 11-1 und hat mit elf Siegen am Stück den teaminternen Rekord eingestellt. Insofern kann man den waghalsigen Calls nur huldigen.

Ganze fünf Mal spielten die Lions ein 4th-Down aus, nur ein einziges Mal blieb man mit dieser riskanten Entscheidung unerfolgreich. Eine womöglich spielentscheidende Situation auf ein viertes Play abzuwälzen, könnte man als aberwitzig bezeichnen. Doch genau das tat das Lions-Coaching-Team.

Es waren noch 43 Sekunden auf der Uhr, als Campbell entgegen der statistischen Wahrscheinlichkeit nicht Kicker Jake Bates aufs Spielfeld schickte. Stattdessen ordnete er erneut ein 4th-Down-Play über Running Back David Montgomery an, der statt dem benötigten einen Yars sogar sieben erlief und damit eine optimale Ausgangslage für das Field Goal zum Sieg schaffte.

Aus 35 Yards hatte Kicker Bates in der Folge keine Mühe und versenkte seinen Kick zum Playoff-Einzug zwischen den Torpfosten.

Dan Campbell: Der Unerschrockene

"Ich hatte einfach das Gefühl, dass wir das Spiel in der Offensive beenden müssen", sagte Campbell über seine Entscheidung auf der offiziellen Website der Lions. "Ich wollte den Ball nicht mehr hergeben. [...] Ich habe daran geglaubt, dass wir es schaffen können."

Weiter lobte er auch seinen Offense Coach Ben Johnson: "Ich vertraue dieser O-Line, ich vertraue David, und sie haben das zurückgezahlt. Das war ein verdammt guter Call von (Offensive Coordinator) Ben (Johnson). Ich wusste, wie ich dieses Spiel spielen wollte, das Team wusste es. Alles in mir sagte: 'Lass uns das zu Ende bringen'. Und das haben wir getan."

Selbst Packers-Head-Coach Matt LaFleur zeigte sich bei der Pressekonferenz im Nachgang milde überrascht von Campbells Unverfrorenheit, gleichzeitig zog er respektvoll seinen Hut.

Keine neue, aber eine zusätzliche Waffe der Detroit Lions, die in dieser Saison zu Historischem in der Lage scheinen.