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American Football

NFL - Kansas City Chiefs zu Unrecht bevorzugt? Gewinner und Verlierer aus Week 9

  • Aktualisiert: 07.11.2024
  • 08:29 Uhr
  • Mike Stiefelhagen

Der neunte Spieltag der NFL ist vorbei und wir präsentieren Euch wieder die größten Gewinner und Verlierer.

von Mike Stiefelhagen

Auch Woche neun beinhaltete viel Drama für die NFL-Fans.

Trainer wurden in der Folge entlassen, Quarterback-Diskussionen werden fortgeführt und Teams zeigen ihre wahre Stärke.

Zudem gibt es eine Blaupause, wie man als NFL Franchise einen Umbruch durchführt.

ran nennt Euch die fünf größten Gewinner und Verlierer des Spieltags.

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Das Wichtigste in Kürze

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Gewinner: Saquon Barkley (Philadelphia Eagels)

"Das war das beste Play, das ich je gesehen habe. Er ist der Einzige auf der Welt, der so etwas kann. Ich bin sprachlos."

Head Coach Nick Sirianni blieb wortwörtlich die Spucke weg. So begeistert war er von seinem Running Back Saquon Barkley. Beim 28:23-Erfolg seiner Philadelphia Eagles über die Jacksonville Jaguars schlang sich Barkley durch mehrere Verteidiger, am Ende blieb ihm keine Wahl als rückwärts (!!!) über einen zu springen.

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Verdammt gefährlich, aber auch sensationell. Denn es klappte.

Dieses Bild ging um die Welt, sogar sein Ausstatter Nike macht bereits Werbung mit dem Foto. 159 Rushing Yards, 40 Receiving Yards und zwei Touchdowns können sich zudem sehen lassen.

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Gewinner: Lamar Jackson (Baltimore Ravens)

Nach einem enttäuschenden Auftritt gegen die Cleveland Browns setzte es in Woche neun ein Comeback sondersgleichen. 41:10 putzen die Baltimore Ravens die Denver Broncos, und es hätte noch deutlich höher enden können.

Selbstverständlich kann man hier die Defense mal loben oder auch Running Back Derrick Henry, der sich ins MVP-Rennen schleicht. Denn mit einer weiteren Performance über 100 Rushing Yards, knackte er jetzt schon die magische Marke von 1.000 Rushing Yards in der Saison.

Doch aktuell könnte man niemand anderen zum MVP wählen als Lamar Jackson. Gegen die Broncos erreichte er zum vierten (!) Mal in seiner Karriere das perfekte Passer Rating. Das schafften nicht einmal Tom Brady, Peyton Manning, Kurt Warner oder Ben Roethlisberger. Gegen Denver gab es genauso viele unvollendete Pässe wie Touchdown-Pässe: drei. Keine Interception. 280 Passing Yards. 16 angebrachte Würfe.

Kleine Erinnerung: Jackson ist erst 27 Jahre alt und wurde bereits zwei Mal MVP. Er ist auf dem besten Wege, sich den Titel zum dritten Mal zu schnappen.

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Gewinner: Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions)

Wenn man eine große Klappe hat, sollte was dahinter stecken. Und beim deutschen Receiver der Detroit Lions ist eine Menge dahinter.

Andernfalls kämen seine wiederkehrenden Provokationen wohl anders an. Wie bereits oft betont, ist er kein Fan des Rivalen aus Green Bay. Er würde die Packers-Fans "hassen" und kam zum Spiel auch mit einem "Green Bay sucks"-Hoodie.

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Beim 24:14-Sieg war er dann aber auch einer der besten Spieler. Ein Touchdown-Catch, 56 Receiving-Yards bei sieben Receptions. Sogar Co-Kommentator Tom Brady war vom Spielzug "Arrow Return Fade" begeistert und kannte diesen vorher nicht.

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Auch beim Jubeln ließ er sich was einfallen, sorgte für ein spektakuläres Bild und trollte damit die Packers-Fans noch mehr. Wer kann, der kann.

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Gewinner: Los Angeles Chargers

Der 27:10-Sieg der Los Angeles Chargers über die Cleveland Browns holte den Gegner wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, nachdem man die Woche vorher noch die Baltimore Ravens schlug. Doch dieser Erfolg bedeutet noch mehr als das.

Denn die Chargers stehen nach einem radikalen Umbruch 5-3 und haben gute Chancen auf die Playoffs. Und das trotz vieler Star-Abgänge wie von Keenan Allen, Austin Ekeler oder Mike Williams. Viele Kritiker bezweifelten, dass der Umbruch direkt Früchte tragen wird.

Doch der neue Head Coach Jim Harbaugh straft sie Lügen. Mit einer klaren Spielidee, einer Sprache, die für Spieler so verständlich ist, dass die Umsetzung gelingt, und einer Menge Erfahrung führt Harbaugh das Team in das gelobte Land.

Ein Akt, an dem viele andere Teams, teils seit Jahren oder Jahrzehnten scheitern. Man ist vielleicht kein Geheimfavorit mehr, wie seit gefühlt zehn Jahren, aber die Chargers überraschen endlich mal wieder statt zu enttäuschen.

Auch wenn die Playoffs noch verpasst werden sollten: Das Team ohne die ganz großen Neuzugänge, die dann vielleicht in Zukunft kommen, ist auf einem guten Weg.

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Gewinner: Garrett Wilson (New York Jets)

Ein Upset! Die New York Jets leben noch! Mit 21:13 schlugen sie die favorisierten Houston Texans, und das auch aufgrund einer fabelhaften Leistung ihres Wide Receivers Garrett Wilson. 90 Receiving Yards und zwei Touchdowns lesen sich gut und beweisen, dass er trotz oder auch wegen der Ankunft von Davante Adams weiterhin eine wichtige Rolle spielt.

Zudem war ein Touchdown-Catch ein Phänomen. In "Michael Jordan"-Manier pflückt Wilson athletisch wie außergewöhnlich den Pass von Aaron Rodgers. Ein Touchdown mit einer Menge Momentum für das Team, aufgrund der Art und Weise.

Auch ein Schlüssel zum späteren Sieg und ein Bild für die Götter.

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Verlierer: Dallas Cowboys

Vor der Saison wurde sich schon über die Dallas Cowboys lustig gemacht. Besitzer Jerry Jones sah keinen Bedarf darin, großartig Free Agents zu verpflichten. Zudem zogen sich Vertragsverhandlungen mit den Stars CeeDee Lamb und Dak Prescott ins Unermessliche. Und wofür?

Nur damit die Cowboys nach der 21:27-Pleite gegen die Atlanta Falcons 3-5 stehen, die Playoffs in Gefahr sind. Die Defense ist seit dem Abgang von Dan Quinn als Defensive Coordinator eine einzige Baustelle. Auch geplagt von Verletzungen.

Das Laufspiel ist seit dem Abgang von Tony Pollard (Tennessee Titans) eingeschlafen. Ezekiel Elliott fehlte zuletzt sogar aufgrund einer disziplinarischen Maßnahme. Head Coach Mike McCarthy sitzt wohl auf dem Hot Seat, beginnt auch schon an der Seitenlinie Tablets rumzuwerfen.

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Zu allem Überfluss wird Quarterback Prescott jetzt auch noch mehrere Wochen fehlen, das Schicksal liegt in den Händen des Back-Ups, Cooper Rush. Eine harte Woche im Wilden Westen.

Verlierer: New Orleans Saints

Selbstzerstörung. Nach zwei Siegen zum Saisonstart ging es für die New Orleans Saints nur noch bergab. Die 22:23-Niederlage gegen das schlechteste Team der Liga, den Carolina Panthers, brachte das Fass zum Überlaufen: Head Coach Dennis Allen wurde gefeuert.

Die Saison wird abgeschenkt. Stars wie Cameron Jordan oder Marshon Lattimore stehen auf dem Trade Block, dürfen für eine neue Zukunft gehen. Die Quarterbacks Jake Haener und Spencer Rattler konnten in der Abwesenheit von Derek Carr nicht glänzen, aber auch mit ihm wurde jetzt ein Spiel verloren.  Zudem ist er der erste QB, der gegen 31 verschiedene NFL-Teams in seiner Karriere verloren hat.

Chris Olave ist zum wiederholten Male verletzt, kommt in dieser Saison gar nicht in die Spur. Ex-Saints-Star Michael Thomas knüpfte sich zudem auf "X" Carr vor und kritisierte ihn aufs Schärfste, dieser zeigte sich daraufhin enttäuscht. Sein Wurf auf Olave führte zur Gehirnerschütterung des WR.

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Das Schlimmste: mit 3,7 Millionen Dollar haben die Saints kaum Cap Space. Seit Jahren kämpfen sie damit, nicht im Minus zu sein. Die Franchise wird seit jeher schlecht verwaltet und muss jetzt endgültig dafür büßen.

Verlierer: Denver Broncos

Als "Dark Horse" bezeichnet man im Englischen einen Geheimfavoriten, einen Außenseiter, der überraschenderweise gewinnen kann. Und auch wenn bei den Broncos zuletzt mehr Schein als Sein waren, sind sie in diesem Sinne das hellste Pferd der NFL.

Denn die deutliche 10:41-Klatsche gegen die Baltimore Ravens zeigt: die Broncos stehen 5-4 und keiner weiß warum. Das schmeckt doppelt bitter, wenn man bedenkt, wen Head Coach Sean Payton alles vom Hof gejagt hat und wie viel Geld man verbrannte, nur damit Top-Spieler wie Russell Wilson jetzt woanders brillieren. Denn die Pittsburgh Steelers sind seitdem ungeschlagen, und es zeigt sich: Wilson war nicht das Problem.

Das Einzige was Denver bleibt: ein junger Quarterback mit Bo Nix, der phasenweise überzeugt. Sowie eine stabile Defense. Doch steht man besser als vor Payton da? Statistisch gesehen (noch) ja, im Verhältnis zum vorigen Potenzial aber nein.

Neben einem starken Sieg über die Tampa Bay Buccaneers in Woche drei gewannen die Broncos gegen die New York Jets, Las Vegas Raiders, New Orleans Saints und Carolina Panthers. Der Reality Check kommt und hat mit dieser Woche begonnen.

Verlierer: Teams mit QB-Diskussion

Manchmal ist eine Quarterback-Diskussion nicht mehr als eine unnötige Baustelle. Die Carolina Panthers - auch wenn sie diese Woche knapp gegen die Saints gewonnen haben - sind ein Beispiel dafür. Der Wechsel von Bryce Young zu Andi Dalton erwies sich nur kurzfristig als Erfolg, langfristig zerstörte man die Wertigkeit eines Nummer eins-Picks.

Die Las Vegas Raiders spielen gefühlt ohne QB1. Aidan O'Connell und Gardner Minshew haben beide gefühlt keine Lust auf den Job, kriegen von der Franchise aber wie ihre Vorgänger kaum Rückendeckung.

Neuestes Mitglied: die Indianapolis Colts. Statt einen jungen Spieler, der auch mal Fehler macht, zu unterstützen, benched man ihn. Anthony Richardson ist raus,  der alte Haudegen Joe Flacco drin. Und auch wenn Flacco zuletzt immer wieder überzeugte, ist das ein Schritt gegen die Zukunft. Zumal die Colts, wie auch die Raiders weiterhin Spiele verlieren.

Wem hingegen mal eine QB-Diskussion gut tun würde: den New York Giants.

Verlierer: Chiefsrichter

Wir wollen nicht immer auf die Schiedsrichter draufhauen. Aber vor allem die Kansas City Chiefs profitieren gerne mal von ihnen und klar, Fehler passieren. Doch in dieser Saison ist es schon sehr auffällig und auch ein Grund, warum die Chiefs mit einer perfekten Bilanz von 8-0 dastehen.

Gegen die Baltimore Ravens und Cincinnati Bengals wurden die Chiefs von den Streifenhörnchen, sagen wir mal, nicht benachteiligt. Beim Overtime-Sieg (30:24) über die verletzungsgebeutelten Tampa Bay Buccaneers gab es wieder einige Szenen, die dem Ausgang der Partie geholfen haben.

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Ein klarer False Start wurde von den Refs in einer wichtigen Phase des Spiels übersehen. Zudem erhielt Bucs-Star Tristan Wirfs eine Strafe für das Halten des Gesichtsgitters beim Gegner. Nur zu blöd, dass er die "Face Mask" gar nicht berührte.

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Wir wollen den Chiefs natürlich nichts absprechen und natürlich gehören sie zu den besten Teams der Liga. Aber es fällt immer mehr auf, wie glücklich sie in diesen Entscheidungen sind. Das ist mehr ein Vorwurf gegen die Unparteiischen, als gegen das Team. Auch wenn bestimmt nichts davon absichtlich geschieht.

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