NFL – Kansas City Chiefs sind mit DeAndre Hopkins endgültig Super-Bowl-Favorit – ein Kommentar
Aktualisiert: 06.11.2024
12:09 Uhr
Andreas Reiners
Die Kansas City Chiefs sind trotz einer angeschlagenen Offense ungeschlagen. Jetzt kommt DeAndre Hopkins ein weiterer Star-Spieler – und mit ihm ein Boost für den Super Bowl. Ein Kommentar.
Hinzu kommt Tight End Travis Kelce, der seine Form sucht. Und Star-QuarterbackPatrick Mahomes, der seine Mitspieler nicht findet, dafür ungewohnt oft den Gegner.
Dass der Titelverteidiger das einzige ungeschlagene Team ist, hat man vor allem der exzellenten Defense zu verdanken.
Da Zahlen ja nicht lügen: Der verletzte Rice hat immer noch die meisten Yards, auch wenn er seit Week 3 keinen Pass mehr gefangen hat.
Und Mahomes hat mehr Interceptions (acht) als TD-Pässe (sechs).
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Kansas City Chiefs nicht ausgereift titelreif
Deshalb wirkte das Ganze nicht in Gänze ausgereift titelreif. Bis jetzt.
Denn ein Trade auf der Receiver-Position war angesichts der Ambitionen Pflicht, und mit DeAndre Hopkins haben die Chiefs den logischen Schritt vollzogen. Zum einen können sie sich den fünfmaligen Pro Bowler leisten, was auch daran liegt, dass die Leistungskurve des 32-Jährigen ihren Höhepunkt verlassen hat.
Doch es steht außer Frage, dass der künftige Hall of Famer noch immer genug im Tank hat, um die Offense der Chiefs entscheidend zu unterstützen und gleichzeitig auch zu entlasten.
Man darf nicht vergessen, dass Hopkins 2023 noch bei 1.057 Yards und sieben Touchdowns lag. 173 Yards in dieser Saison wirken mickrig, müssen aber auch im Kontext der 1:5-Titans gesehen werden, die aktuell nicht konkurrenzfähig sind.
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DeAndre Hopkins: Adäquate Alternative für Patrick Mahomes
Hopkins muss die Chiefs-Offense nicht alleine schultern, vielmehr wird er mit Erstrundenpick Xavier Worthy und dessen Schnelligkeit sowie Kelce mit dessen Erfahrung und Abgezocktheit seine eigenen Stärken als bewährter Route-Runner mit guten Händen einbringen und Mahomes dringend benötigte Alternativen auf dem Platz bieten.
Die Chiefs werden dadurch wieder unberechenbarer.
NFL: Die schlechtesten Trades der vergangenen sieben Jahre - Desaster um Watson
Die schlechtesten NFL-Trades der vergangenen Jahre
In der NFL-Historie gab es bereits einige schlechte Deals. Auch in jüngster Vergangenheit lag die ein oder andere Franchise so richtig daneben. ran blickt auf die schlechtesten Trades der vergangenen sieben Jahre. (Stand: 22. Oktober 2024)
Cleveland Browns geben Mega-Paket für Deshaun Watson ab
Eine Menge Draft-Kapital haben die Cleveland Browns im Jahre 2022 hergegeben. Drei Erstrunden-Picks, ein Drittrunden-Pick und ein Viertrunden-Pick wanderten für Quarterback Deshaun Watson und einen Fünftrunden-Pick von Cleveland zu den Houston Texans. Die Browns statteten ihren neuen Spielmacher mit einem Fünfjahresvertrag in Höhe von voll garantierten 230 Millionen Dollar aus.
Cleveland Browns geben Mega-Paket für Deshaun Watson ab
In seiner ersten Saison war er wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung für elf Spiele gesperrt. Auch danach konnte er nicht überzeugen. In der zurückliegenden Spielzeit 2023 lief es kaum besser. In sechs Spielen warf er lediglich sieben Touchdown-Pässe, ehe die Saison aufgrund einer Schulter-OP für ihn vorzeitig endete. Sein Nachfolger Joe Flacco stellte ihn danach in den Schatten.
Cleveland Browns geben Mega-Paket für Deshaun Watson ab Den Saison-Start 2024 setzte Watson ebenfalls in den Sand. Nach Woche 7 stehen die Browns 1-6. Watson warf dabei fünf Touchdowns und drei Interceptions. Gegen die Cincinnati Bengals riss er sich schließlich die Achillessehne - wieder das Saisonaus. Das dürfte man sich in Cleveland deutlich anders vorgestellt haben.
Russell Wilson zu den Denver Broncos
Der Trade von Star-Quarterback Russell Wilson von den Seattle Seahawks zu den Denver Broncos war einer der größten der NFL-Geschichte. Die Seahawks erhielten für Wilson und einen Viertrunden-Pick im Gegenzug zwei Erstrunden-Picks, zwei Zweitrunden-Picks und einen Fünftrunden-Pick von den Broncos, außerdem mit Quarterback Drew Lock und Tight End Noah Fant sogar noch zwei Spieler.
Russell Wilson zu den Denver Broncos
Noch bevor er sein erstes Spiel für Denver gemacht hatte, wurde sein Vertrag um fünf Jahre verlängert. Nach zwei enttäuschenden Spielzeiten ist es das aktuell teuerste Missverständnis der NFL-Geschichte. Die Trennung sorgt bei den Broncos durch den nun eigentlich erst beginnenden Vertrag für ein Dead Money in Höhe von schwindelerregenden 85 Millionen Dollar, alleine in der Saison 2023. Mittlerweile spielt Wilson für die Pittsburgh Steelers.
Carson Wentz zu den Indianapolis Colts Als die Indianapolis Colts 2021 einen Nachfolger für den zurückgetretenen Philip Rivers suchten, verpflichteten sie Carson Wentz im Tausch für einen Drittrundenpick 2021 und einen Erstrundenpick 2022. Es folgte lediglich ein kurzes Intermezzo, weil Wentz in der Saison 2021 vor allem zum Saisonende enttäuschte, sodass die Colts die Playoffs verpassten.
Carson Wentz zu den Indianapolis Colts Im März 2022 wurde Wentz dann im Tausch für zwei Drittrundenpicks an die Washington Commanders abgegeben. Dort gewann er nur zwei der ersten sechs Partien, verletzte sich und wurde durch Taylor Heinicke ersetzt. Später bekam er eine neue Chance, enttäuschte allerdings wieder, warf in Woche 17 drei Interceptions. Zuletzt war der 31-Jährige Backup der Los Angeles Rams, inzwischen ist er der Mahomes-Ersatz bei den Chiefs.
Houston Texans geben DeAndre Hopkins für David Johnson ab Top-Wide-Receiver DeAndre Hopkins wechselte 2020 mit einem Viertrunden-Pick von den Houston Texans zu den Arizona Cardinals. Im Gegenzug erhielten die Texans Running Back David Johnson, einen Zweitrunden-Pick und einen Viertrunden-Pick. Überraschend wenig für den damaligen Top-5-Receiver ...
Houston Texans geben DeAndre Hopkins für David Johnson ab
Auch im Nachhinein erwies sich der Trade für die Cardinals als ein äußerst guter Deal. Der Passempfänger sorgte in drei Spielzeiten für 2686 Receiving-Yards und 18 Touchdowns, ehe er entlassen wurde und bei den Tennessee Titans landete. Johnson hingegen wurde den Erwartungen nicht gerecht, fand 2023 nicht einmal mehr ein Team.
Chicago Bears traden sich für Mitchell Trubisky hoch
Wenn man einen Nummer-3-Pick in der ersten Runde, zwei Drittrunden-Picks und einen Viertrunden-Pick hergibt, um in der Draft-Reihenfolge eine Position höher zu rutschen, muss es sich um einen ganz besonderen Spieler handeln. Für die Bears war dies 2017 Mitchell Trubisky. Die genannten Picks gingen an die San Francisco 49ers. Die Bears schnappten sich mit dem zweiten Pick des Drafts das Quarterback-Talent ...
Chicago Bears traden sich für Mitchell Trubisky hoch
Doch der Signal Caller blieb in Chicago komplett hinter seinen Erwartungen. Zwar war Trubisky über vier Jahre Starter der Bears, doch gemessen an dem, was die Bears für ihn getradet haben, hat es sich nicht ausgezahlt. Auch bei den Buffalo Bills und Pittsburgh Steelers funktionierte er nicht, inzwischen ist er zurück bei den Bills.
Raiders traden für Antonio Brown Für die damals noch Oakland Raiders genannte Franchise wurde die Verpflichtung des siebenmaligen Pro-Bowlers Antonio Brown zur Tortur. Dabei gaben die Raiders "nur" einen Dritt- und einen Viertrunden-Pick an die Pittsburgh Steelers ab. In Oakland leistete sich Brown allerdings mehrere Fehltritte, ließ Disziplin vermissen und wurde schlussendlich noch vor der Regular Season von den Raiders entlassen ...
Raiders traden für Antonio Brown
Nach dem Drama 2018 waren die Steelers überglücklich, das Sorgenkind losgeworden zu sein - die Raiders hingegen standen mit leeren Händen da. Für Brown ging es anschließend für kurze Zeit zu den New England Patriots, danach zu den Tampa Bay Buccaneers. Mittlerweile ist der einstige Star-Wide-Receiver zurückgetreten und fällt regelmäßig negativ in den sozialen Medien und der Öffentlichkeit auf.
Trainer-Mastermind Andy Reid wird dafür sorgen, dass Hopkins nochmal den Motor anschmeißt. Wenn es jemand schafft, den Routinier zu Höchstleistungen anzutreiben, dann Reid. Womit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sich andere Probleme in der Offense erledigen und die Chiefs auch auf der anderen Seite des Balles Akzente setzen können.
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NFL: Keine Ausreden mehr für die Chiefs
Netter Nebeneffekt: Es gibt für die Offense der Chiefs mit einem Receiver der Klasse Hopkins‘ keine Ausreden mehr. Und mit JuJu Smith-Schuster kommt bald sogar eine weitere Option, da der 27-Jährige in absehbarer Zeit wieder fit werden sollte.
Die Chiefs wollen Geschichte schreiben, sie peilen den dritten SB-Sieg in Serie an, was noch kein Team geschafft hat. Trotz der Verletzten sind die offensiven Grundlagen dank Hopkins dafür bestens. Jetzt müssen Mahomes und Co. liefern. Alle Beteiligten werden sich an dem Trade und den Möglichkeiten messen lassen müssen.
Das Gute: Zahlen lügen (fast) nie. Titel erst recht nicht.