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Markus Kuhn über Eli Manning und die Ernährung

NFL-Kolumne von Markus Kuhn: "Esse seit zwei Jahren kein Fleisch"

  • Aktualisiert: 14.01.2016
  • 16:52 Uhr
  • ran.de / Markus Kuhn
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© getty

Markus Kuhn stand nach seiner Knieverletzung gegen die 49ers endlich wieder auf dem Platz. Der deutsche Defensive Tackle beschreibt in seiner ran.de-Kolumne, was Quarterback Eli Manning so einzigartig macht und wie die Ernährung eines NFL-Profis aussieht.

New York - Hi Football-Fans,

ihr habt es vielleicht schon mitbekommen: Ich konnte am Sonntag gegen die San Francisco 49ers endlich wieder spielen! Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie wahnsinnig glücklich ich war, wieder auf dem Feld zu stehen. Und dazu auch noch bei uns zu Hause im Met Life Stadium. Die Stimmung war unglaublich und ich hätte mich nicht besser fühlen können. Ich durfte zwar noch nicht von Beginn an ran, hatte aber meine Spielanteile und war mit meiner Leistung absolut zufrieden. Das Knie hat gehalten und ich bin endlich wieder bereit, voll durchzustarten.

Was war das auch für ein geiles Spiel gegen die 49ers? Dieser letzte super Offensive-Drive, mit dem unfassbaren Pass von Eli Manning auf Larry Donnell – einfach unglaublich! Jetzt führen wir mit 3:2-Siegen die NFC East an und so kann es weiter gehen. Man merkt richtig, wie gut diese drei Siege in Folge der gesamten Stimmung im Team getan haben. Wir wissen jetzt einfach noch klarer zu welcher Leistung wir fähig sind. Und selbstbewusst in die nächste Runde zu gehen ist natürlich superwichtig.

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Manning steht nicht gerne im Mittelpunkt

Unser Quaterback Eli Manning hat in der Offensive im letzten Viertel gegen die 49ers mal wieder gezeigt, was in ihm steckt. Es war bereits das 27. Mal (!) seit dem Jahr 2004, dass er ein Spiel trotz Rückstandes noch zu Gunsten der Giants entschieden hat. Aber Eli ist niemand, der sich für so eine Leistung dann in der Kabine feiern lässt. Er steht nicht so gerne im Mittelpunkt, sieht es eher als seinen Job an, solche Partien zu gewinnen – und es ist genau diese Demut und Konzentrationsfähigkeit, die ihn zu einem so wichtigen Spieler für uns macht.

Eli sitzt mir in der Kabine übrigens genau gegenüber. Das war von Anfang an natürlich ein großes Glück für mich, einen solchen Ausnahme-Athleten in meinem nahen Umfeld zu haben. Wir wissen alle im Team, was Eli kann und dass er in der NFL schon sehr viele Top-Leistungen gezeigt hat und auch noch zeigen wird. Da bin ich mir sehr sicher. Wir haben als gesamtes Team noch so einiges in uns ...

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So ernährt sich ein NFL-Profi

Nachdem ich euch in den vergangenen zwei Kolumnen ja ein bisschen was über meinen Ablauf an einem gewöhnlichen Trainings- bzw. Spieltag erzählt habe, wollten einige von euch nun wissen, wie wir Football-Spieler uns so ernähren. Darüber gebe ich natürlich auch gerne Aufschluss:

Wir haben bei den Giants eine Ernährungsberaterin, die uns sagt, wie wir zu- oder abnehmen können, wie wir am besten die Ernährung umstellen oder wie wir unser aktuelles Gewicht idealerweise halten können. Alle Spieler haben eine klare Vorgabe, was sie wiegen müssen. Mein Gewicht darf in dieser Saison zwischen 144 und 145,5 Kilogramm liegen. Drunter geht nicht, wenn man das Gewicht braucht, um andere Jungs derselben Statur umzumähen.

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Kuhn: "Körper ist wie eine Maschine"

Ich habe zum Beispiel mal deutlich drunter gelegen, da kam unser Headcoach Tom Coughlin zu mir und fragte mich augenzwinkernd, ob mir das Essen in der Giants-Kantine nicht mehr schmecke. Da war dann klar, dass ich in Zukunft etwas mehr reinhauen muss. 

Das heißt dann aber nicht, dass ich den ganzen Tag Chicken Wings und Sahnetorte in mich reinstopfen darf… Ich achte wirklich sehr auf meine Ernährung und glaube, dass unser Körper wie eine Maschine funktioniert, die einfach gut gewartet und gepflegt werden will. Seit zwei Jahren esse ich zum Beispiel gar kein Fleisch. Da werden sich einige von Euch wundern, wo doch Hühnchen normalerweise ganz oben auf der Sportlernahrungsliste steht. Nicht bei mir. Ich kann Euch nichtmal einen direkten Grund nennen, außer das ich Tiere schon immer sehr mochte. Ich habe mit der Zeit einfach für mich festgestellt, dass ich mich so am besten fühle und das dann einfach durchgezogen.

So gut wie keine Milchprodukte

Ab und zu mal gibt es Fisch. Und auch auf Milchprodukte versuche ich komplett zu verzichten. Hier und da mal ein Stück Käse, das war's dann aber auch. Ich halte mich ansonsten an Mandelmilch. Ich habe ein veganes Zusatzmittel, also ein Pulver, das ich mir morgens und abends in meinen Protein-Shake mixe. Das sind dann schon mal zwei Mahlzeiten am Tag. Mittags und spät nachmittags nehme ich dann jeweils warme, ausgewogene Speisen zu mir. Gerne auch mal Tofu. Das ist gar nicht so schlimm, wie manche vielleicht denken. Von Fast-Food lasse ich komplett die Finger, auch wenn es bei uns nicht generell verboten ist. Es kann jeder machen, was er will, solange er es schafft, mit seinem Körper die nötige Bestleistung zu erzielen.

Freitags ist dann immer das große Wiegen angesagt. Da wird jeder Spieler kontrolliert, ob er immer noch sein Idealgewicht hat. Und dann wird entweder am nächsten Tag etwas mehr oder weniger auf den Teller geladen.

So, jetzt seid ihr auch was unsere Ernährung angeht auf dem Insider Level. Vielleicht gibt es ja noch ein paar konkrete Dinge, die Euch interessieren. Immer her damit, ich kläre Euch gerne auf und freue mich, dass es immer mehr Leute von zu Hause gibt, die sich so für Football interessieren.

Genießt den Spieltag. Wir lesen uns nächste Woche wieder.

Euer Markus

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Die Kolumnen von Markus Kuhn zum Nachlesen:

Kolumne 1:   "Bin bereit, Vollgas zu geben!"

Kolumne 2:   "Als ob mir einer das Herz rausreißt"

Kolumne 3:   "So läuft der Tag als NFL-Profi ab"

Kolumne 4:   "So läuft ein Spieltag als NFL-Profi ab"

Kolumne 5:   "Esse seit zwei Jahren kein Fleisch mehr"

Kolumne 6:   "Der Sieg gegen die Dallas Cowboys ist so gut wie geritzt"

Kolumne 7:   "So kam ich zum American Football"

Kolumne 8:   "So kam ich in die NFL"

Kolumne 9:   "So können wir die Patriots schlagen"

Kolumne 10:   "Der Kampf um die Playoffs"

Kolumne 11:   "Verlieren muss wehtun"

Kolumne 12:  So ticken Manning und Beckham jr.

Kolumne 13:  "Irgendwie soll es dieses Jahr nicht sein" 

Kolumne 14:  "Ab jetzt geht es für uns um unsere Jobs"