NFL-Kolumne von Markus Kuhn: Sieg gegen die Dallas Cowboys so gut wie geritzt
- Aktualisiert: 14.01.2016
- 16:50 Uhr
- ran.de / Markus Kuhn
NFL-Star Markus Kuhn verrät exklusiv, warum einem Sieg gegen die Dallas Cowboys am Sonntag nichts mehr im Weg steht und welche Rolle er als Defensive Tackle dabei spielen wird.
Hi Football-Fans,
wie ihr bestimmt alle mitbekommen habt, war unser Gastspiel bei den Philadelphia Eagles am vergangenen Spieltag nicht so erfolgreich wie eigentlich erhofft. Wir waren top motiviert, haben auch richtig gut angefangen, dann aber irgendwie keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. Es sind Fehler passiert, die uns nicht passieren dürfen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass die Enttäuschung bei mir und meinen Teamkollegen riesig war.
Doch wir müssen wieder nach vorne schauen. Denn jetzt kommen die Dallas Cowboys zu uns ins MetLife-Stadion – aber da ist der Sieg eigentlich schon so gut wie geritzt. Denn: Ich habe wieder einmal Besuch aus der Heimat. Meine Mutter ist da und ich habe seit meiner College-Zeit nie ein Spiel verloren, wenn sie zugeschaut hat. Sie ist ein richtiger Glücksbringer. Hoffentlich auch gegen Dallas …
Noch eine Rechnung offen
Nach unserer unglücklichen Auftakt-Pleite bei den Cowboys haben wir mit ihnen sowieso noch eine Rechnung offen. Das wird wieder ein Riesenspiel, das vor allem mächtig Kraft kosten wird. Denn gegen Dallas oder die Eagles geht's immer richtig zur Sache, das sind einfach unsere härtesten Konkurrenten im Kampf um die Playoff-Plätze. Und sie haben für mich auch die stärksten Gegenspieler für unser Team in ihren Reihen. Das sind richtig harte Brocken.
Vor allem die Offensive-Line der Cowboys ist für mich eine der besten in der NFL. Da stehen uns richtige Klopper gegenüber, drei von fünf Spielern sind ehemalige Pro-Bowler. Ich denke da vor allem an Guard Zack Martin und Center Travis Frederick. Die sind beide groß, schwer und technisch sehr versiert. Da geht's richtig zur Sache. Aber auch die Offensive von Philadelphia ist extrem schwer zu bekämpfen. Sie spielen zwar kein kompliziertes System, aber das, was sie machen, machen sie sehr gut – und vor allem schnell.
"Stop the first run"
Sie lassen sich meistens nur 15 bis 20 Sekunden Zeit bis zum nächsten Spielzug – und das, obwohl man für den Huddle eigentlich 40 Sekunden Zeit hätte. So kann der Körper zwischen den Spielzügen kaum regenerieren, man ist im Dauerstress und wird in gewisser Weise über den Platz gehetzt. Wenn die Eagles ins Rollen kommen, wird es ganz schwer, sie zu stoppen. Möglich ist es aber trotzdem. Vor allem dann, wenn man das Laufspiel verhindert. Das ist sowieso in jedem Spiel das Ziel. Wir als Defensive wollen den Quarterback zum Passspiel zwingen, ihn somit eindimensional machen und dann jagen. Kein Wunder, dass es im American Football heißt: "Stop the run first".
Viele von euch haben sich in den vergangenen Wochen gefragt, was eigentlich meine genaue Aufgabe auf dem Platz ist. Das kann ich euch gerne erklären. Ich bin ein Defensive Tackle. Ich stehe in der Defensive Line beim Center oder den Guards und muss einen oder auch mal zwei Gegenspieler beschäftigen. Sobald der Ball im Spiel ist, versuche ich meine Gegenspieler nach hinten zu drücken oder zumindest, meine Position zu verteidigen, damit die Linebacker oder auch ich tackeln können – je nachdem, ob das gegnerische Team ein Lauf- oder ein Passspiel macht.
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Gegen die schweren Jungs
Aber meistens bin ich auf dem Rasen, wenn die andere Mannschaft ein Laufspiel plant – ich bin also so eine Art "Run-Stopper". Ich stehe vor allem beim ersten oder zweiten Down auf dem Feld, wenn beim gegnerischen Team die schweren Jungs auf der Platte sind.
So wird es auch am Sonntag gegen die Dallas Cowboys wieder sein. Dann müssen wir aber nicht gegen ihren eigentlichen Quarterback Tony Romo, sondern seine Vertretung Matt Cassel ran – denn ich glaube nicht, dass Brandon Weeden gegen uns spielen wird. Aber egal wie: Keiner von diesen beiden Spielmachern ist so stark wie Romo. Und das ist gut für uns.
Hoffentlich ist das Glück dieses Mal auf unserer Seite – drückt uns die Daumen!
Wir lesen uns dann nächste Woche wieder, genießt den Spieltag.
Euer Markus
Die Kolumnen von Markus Kuhn zum Nachlesen:
Kolumne 1: "Bin bereit, Vollgas zu geben!"
Kolumne 2: "Als ob mir einer das Herz rausreißt"
Kolumne 3: "So läuft der Tag als NFL-Profi ab"
Kolumne 4: "So läuft ein Spieltag als NFL-Profi ab"
Kolumne 5: "Esse seit zwei Jahren kein Fleisch mehr"
Kolumne 6: "Der Sieg gegen die Dallas Cowboys ist so gut wie geritzt"
Kolumne 7: "So kam ich zum American Football"
Kolumne 8: "So kam ich in die NFL"
Kolumne 9: "So können wir die Patriots schlagen"
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Kolumne 11: "Verlieren muss wehtun"
Kolumne 12: So ticken Manning und Beckham jr.
Kolumne 13: "Irgendwie soll es dieses Jahr nicht sein"
Kolumne 14: "Ab jetzt geht es für uns um unsere Jobs"