NFL: Nach Tuas Gerhirnerschütterung -  diese Stars beendeten nach Kopfverletzungen ihre Karriere

Lediglich eine einzige NFL-Saison bestritt Chris Borland. Der einstige Linebacker der San Francisco 49ers bestritt 2014 14 Spiele in der NFL - acht davon als Starter. Im Anschluss daran beendete er seine Karriere.

Der damalige Rookie wurde in der dritten Runde von den 49ers gepickt und galt als großer Hoffnungsträger in San Francisco. Immerhin wies er in seiner einen Saison 107 Tackles, einen Sack und zwei Interceptions auf.

Doch anstatt für Millionen US-Dollar entschied sich Borland für seine Gesundheit. Ob er je eine Gehirnerschütterung hatte, ist zwar nicht bekannt, doch gegenüber "ESPN" begründete er seine Entscheidung folgendermaßen: "Nach all dem, was ich zu diesem Thema recherchiert und selbst erlebt habe, glaube ich nicht, dass es das Risiko wert ist."

Viele Linebacker werden aufgrund ihres äußerst körperbetonten Spiels häufig Opfer von Gehirnerschütterungen und Schädel-Hirn-Traumata. So auch Kylie Fitts, der für die Chicago Bears (2018) und die Arizona Cardinals (2019-2021) spielte.

Im April 2022 gab Fitts bekannt, dass er nach etlichen Gehirnerschütterungen seine Karriere beenden wird - und das im Alter von 27 Jahren. Letztendlich war wohl auch jene Gehirnerschütterung für die Entscheidung verantwortlich, die Fitts' letzte Saison vorzeitig beendete.

Nach Absprache mit seiner Familie und den behandelnden Ärzten gab der Sechstrundenpick von 2018 via Instagram sein vorzeitiges Karriereende bekannt.

"Ich fühlte mich gut, aber dann hatte ich einige Nachwirkungen und suchte professionelle Hilfe, um eine Diagnose zu bekommen. Sie sagten mir, es sei keine gute Idee, weiterzuspielen", sagte Jordan Reed zum Zeitpunkt seines Karriereendes.

Wie "sportskeeda" berichtet, soll der einstige Tight End der Washington Commanders (damals Redskins) sieben nachgewiesene Gehirnerschütterung in seiner Laufbahn erlitten haben. Sechs Jahre spielte der Drittrundenpick von 2013 in Washington, dann folgte eine Concussion, die alles veränderte.

In einem Pre-Season-Spiel vor der Saison 2019 erlitt Reed eine Gehirnerschütterung, durch die er die ersten fünf Spiele verpasste. Weil sich der gesundheitliche Zustand nicht verbesserte, entließen ihn die Redskins noch während der Saison. 2020 unterschrieb Reed noch einen Einjahresvertrag bei den 49ers und spielte zehn Spiele. Doch die Langzeitfolgen und -symptome holten ihn ein, er machte mit 30 Schluss.

Der wohl bekannteste Spieler in dieser Liste: Luke Kuechly. Der langjährige Linebacker der Panthers war auch außerhalb Carolinas ein absoluter Fan-Liebling und einer der besten Spieler auf dieser Position in der NFL-Geschichte.

Doch auch Kuechly beendete 2019 nach acht Jahren in der NFL seine Karriere aufgrund von Kopfverletzungen. Dabei hatte der einstige Erstrunden-Pick noch gute Jahre vor sich. Allerdings erlitt er allein von 2016 bis 2019 drei nachgewiesene Gehirnerschütterungen.

Später gab der damals 28-Jährige bekannt, dass er zwar gerne weitergespielt hätte, es sich jedoch nicht richtig angefühlt hatte. Siebenmal in Folge wurde Kuechly in den Pro Bowl gewählt, über 1.000 Tackles hat er in seiner NFL-Karriere verbucht. Doch die Gesundheit ging vor.

Während es Kuechly 2015 nicht schaffte, den Super Bowl zu gewinnen und den Denver Broncos unterlag, gelang dies Ali Marpet 2021 mit den Tampa Bay Buccaneers an der Seite von Tom Brady.

Zwei Jahre später machte der Guard im Alter von 29 Jahren Feierabend. Sieben Jahre hatte er für die Bucs gespielt - und in dieser Zeit auch einige Gehirnerschütterungen erlitten. 2020 musste er aufgrund einer Concussion drei Spiele pausieren.

Möglicherweise der entscheidende Wendepunkt. Der O-Liner begann, sich Gedanken um seine Gesundheit zu machen. Er wollte nichts mehr riskieren und zog einen Schlussstrich.

Elf Jahre spielte Bart Scott in der NFL - von 2002 bis 2008 für die Baltimore Ravens und bis 2012 für die New York Jets. Im Alter von 32 Jahren beendete er vorzeitig seine Laufbahn.

"Jeder dachte, dass ich wegen meiner Zeh-Verletzung aufgehört habe", sagte der einstige Linebacker bei "ESPN". "Aber es lag daran, dass ich Punkte und Lichter gesehen habe. Ich wusste nicht, was ich tun soll. Dann habe ich mir gesagt, dass es an der Zeit ist, Schluss zu machen."

Scott sprach im Anschluss daran auch darüber, wie schwer ihm die Entscheidung gefallen ist und dass er es ab und zu bereut, seine Karriere vorzeitig beendet zu haben. Eine nachgewiesene Gehirnerschütterung hatte er nie.