NFL: New Orleans Saints müssen raus aus dem hausgemachten Teufelskreis

Als General Manager Mickey Loomis vor einigen Jahren anfing, den Cap Space bei der Kadergestaltung seiner New Orleans Saints derart auszuquetschen, dass so ziemlich jeder Star-Spieler eine üppige Verlängerung erhalten konnte, überschlugen sich die Fans, Verantwortlichen und Medien mit Lobeshymnen. 

Schnell war die Rede von "Loomis dem Magier". Die Saints, so schien es, hätten eine Lücke im Regelwerk entdeckt. Einige erboste Fans (auffällig oft jene der 31 anderen Teams) witterten gar eine Wettbewerbsverzerrung. 

Und nun, einige Jahre später, entwickelt sich die auf Rosen gebettete Herangehensweise zu einem immer mächtiger werdenden Dorn im Auge der Saints, der aktuell zumindest noch ein wenig vom sportlichen Erfolg kaschiert wird. 

New Orleans Saints im Playoff-Rennen

Denn die Saints halten trotz der Niederlage gegen die Falcons im Schnecken-Rennen um die NFC South zumindest noch den Kurs auf die Playoffs. Beide Teams weisen aktuell mit 5:6 die beste Bilanz in der Division auf.

New Orleans Saints: Es fehlt die Balance

Zu Saisonbeginn stellten die Saints mit einem Durchschnittsalter von knapp über 27 Jahren das älteste Team der Liga. Ein Großteil der Stützen der Franchise befindet sich in einem Alterssegment jenseits der 30 Jahre, also mindestens im "gehobenen NFL-Alter".

In der Offseason wurden die Verträge von einigen Routiniers (z.B. Cam Jordan) verlängert bzw. angepasst, für sehr viel Geld unterschieb Quarterback Derek Carr. Letzterer konnte bisher die Erwartungen noch nicht wirklich erfüllen. Der Quarterback spielt - wie so oft in seiner Karriere - eine solide Saison, avanciert aber nicht zum gewünschten Unterschiedsspieler. 

Dabei soll an dieser Stelle überhaupt nicht abgesprochen werden, dass ältere Spieler keinen Mehrwert mitbringen. Im Gegenteil: Es braucht sie sogar. Diese Routiniers etablieren sich mit ihrer Erfahrung und ihrer individuellen Qualität oft als Führungsspieler, nur benötigt es eben eine Balance im Kader. 

Und die geht den Saints aktuell verloren.

Saints: Mehr Fehlgriffe im NFL Draft

Denn die Saints greifen im NFL Draft in den vergangenen Jahren zu oft daneben. Die letzten Draft Classes von Mickey Loomis und seinem Team, in der Vergangenheit sogar gerühmt für den guten Blick für Talente, strotzen nicht vor Qualität. 

Der diesjährige Jahrgang konnte der NFL noch nicht den Stempel aufsetzen (für eine Bewertung ist es definitiv noch zu früh). Erstrunden-Picks wie Trevor Penning, Payton Turner oder Cesar Ruiz blieben auch aus Verletzungsgründen bisher oft hinter den Erwartungen. 

New Orleans Saints: Alt, teuer und mittelmäßig?

Für die kommende Spielzeit stehen laut "Spotrac" 42 Spieler unter Vertrag. Stand heute würden die Saints mit den Deals den Cap Space um circa 87 Millionen US-Dollar (!) überziehen. Selbst in der Saison 2025/26 steuert die Franchise aktuell auf ein Minus von knapp 35 Millionen US-Dollar zu. Mit diesen Summen stehen die Saints mit großen Abstand beim jeweils größten Minus im Ligavergleich.