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NFL: New York in der Football-Krise - Jets und Giants historisch schlecht
- Aktualisiert: 14.12.2024
- 11:41 Uhr
- Oliver Jensen
Die New York Giants und New York Jets durchleben zusammengerechnet die schlechteste Saison seit dem Jahre 1960. Doch es gibt Hoffnung auf Besserung.
von Oliver Jensen
New York gilt als die Weltstadt schlechthin. Im American Football verkommt die Millionen-Metropole allerdings eher zur Provinz.
Die New York Giants stehen in der NFL-Saison 2024 nach Woche 14 bei einer Bilanz von zwei Siegen und elf Niederlagen. Die New York Jets sind mit drei Siegen und zehn Niederlagen kaum besser.
Zusammengerechnet ergibt das eine 5-21-Bilanz bzw. eine Gewinnquote vom mickrigen 19,2 Prozent. Dies ist der schlechteste Wert seit der Saison 1960.
Die beiden Franchises haben sogar den Wert aus dem Jahre 1976 unterboten, als die Jets und Giants zusammengerechnet auf eine 6-22-Bilanz und somit auf eine Gewinnquote von 21,4 Prozent kamen.
Das Wichtigste in Kürze
Insgesamt gab es für Football-Fans aus New York in den vergangenen Jahren wenig Grund zur Freude. Erst vor drei Jahren, in der Spielzeit 2021, hatten beide Mannschaften jeweils eine 4-13-Bilanz (Gewinnquote: 23,5 Prozent). Bei den Giants hatte dies die Entlassung von Head Coach Joe Judge zur Konsequenz. Es war ihr dritter Head Coach, der innerhalb von vier Jahren gefeuert wurde.
Das letzte Mal, dass sowohl die Giants als auch die Jets einen Siegesrekord aufstellten, war 2010, als die Trainer noch Tom Coughlin bzw. Rex Ryan waren.
Jets mit Rodgers schlechter als mit Wilson
Bei den Jets war die Hoffnung groß, dass sie mit einem fitten Aaron Rodgers endlich auf die Erfolgsspur finden würden.
Tatsächlich aber scheint die Saison noch schlechter zu verlaufen als die vergangene Spielzeit, als Zach Wilson den verletzten Rodgers vertrat und mit den Jets eine 7-10-Bilanz erreichte.
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Bei den Giants waren die Hoffnungen geringer. Erreichten sie in der Saison 2022 noch die zweite Runde der Playoffs, begann der Abwärtstrend bereits in der vergangenen Saison mit sechs Siegen und elf Niederlagen. Sofern sie nicht alle restlichen Saisonspiele gewinnen (und davon geht wohl niemand aus), werden sie diesen Wert noch unterbieten.
Schlimmer noch: Gewinnen sie kein weiteres Spiel mehr, wäre 2024 die schlechteste Bilanz der Teamgeschichte. Und das bei einer Franchise, die bereits seit dem Jahre 1925 in der NFL aktiv ist. Der Hohn dürfte in diesem Fall groß sein.
Medienstadt New York "macht es schwierig"
Der frühere NFL-Spieler Markus Kuhn weiß aus eigener Erfahrung, dass Profi-Sportler in New York besonders im Fokus stehen. Der frühere Offensive Tackle spielte von 2012 bis 2015 für die Giants.
"New York ist die größte Medienstadt der USA. Spielst du gut, bist du der große Star. Gelingt dir das nicht, gehen sogar die eigenen Fans mit dir sehr kritisch und streng um. Selbst wenn du die Medien nicht verfolgst und die sozialen Medien meidest, bekommst du das trotzdem mit. Das macht es schwierig", verriet er im Interview auf "Sport1".
Dies treffe ganz besonders auf die Football-Spieler zu: "Grundsätzlich stehen die Giants in New York nämlich sehr im Fokus. Es gibt zwar jeweils zwei Teams in der NFL, NBA, NHL und MLB. Doch die Giants sind New Yorks Team. In den Zeitungen findest du sie meistens auf Seite 1. Aber leider sind das meist keine guten Nachrichten."
Ganz besonders nicht in dieser Saison!
Bessere Perspektive dank Draft-Picks und Cap-Space
Was Hoffnung auf eine bessere Zukunft macht?
Bei den Jets dürfte es einen Neustart geben - neuer Trainer, neuer General Manager und viele hochtalentierte junge Spieler. Dem NFL Draft 2025 blicken sie mit acht Draft-Picks entgegen. Die Chancen stehen gut, dass zwei davon in den Top-40 sein werden. Stand jetzt wären sie an Position sieben und 38 an der Reihe.
Zudem ist viel Geld vorhanden, um den Kader zu verstärken. Laut "ESPN" hat "Gang Green" 34 Millionen US-Dollar an prognostiziertem Cap Space, könnten aber problemlos weitere 40 Millionen Dollar einsparen. Allein die mögliche Entlassung von Receiver Davante Adams würde 30 Millionen US-Dollar frei schaffen.
Die Giants könnten beim NFL Draft 2025 sogar ganz vorne an der Reihe sein. Stand jetzt hätten sie den Nummer-2-Pick und könnten ihren zukünftigen Quarterback picken. Shedeur Sanders von den Colorado Buffaloes gilt als möglicher Kandidat.
Auch finanziell dürften sie gut aufgestellt sein. Laut "ESPN" liegen sie für die kommende Saison 57 Millionen US-Dollar unter der Gehaltsobergrenze und könnten in der Free Agency damit ordentlich aktiv werden.
Gut möglich also, dass New York auch im Football eines Tages wieder eine Weltstadt sein wird. Momentan allerdings deutet noch wenig darauf hin.