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NFL-Kommentar: Pittsburgh Steelers - dieser Quarterback-Raum ist brandgefährlich
- Aktualisiert: 18.03.2024
- 09:00 Uhr
- Andreas Reiners
Die Steelers waren zuletzt ein Team, das vor allem defensiv überzeugte. Jetzt sorgt der neu gestaltete Quarterback-Raum dafür, dass sie brandgefährlich werden können. Ein Kommentar.
Manchmal reichen ein paar Moves aus, um ein ganzes Team umzukrempeln.
Die Pittsburgh Steelers haben im Quarterback-Raum aufgeräumt, und das richtig. Frühjahrsputz, wenn man so will. Mason Rudolph ist weg, Mitch Trubisky auch. Zuletzt wurde auch Kenny Pickett abgegeben. Dafür wurden Russell Wilson und Justin Fields geholt.
Das nennt man dann wohl Neuausrichtung. Neustart. Umbruch. Und das auf der wichtigsten Position im Football. Eine Operation am offenen Herzen sozusagen.
Dabei gehen die Meinungen durchaus auseinander, was die Steelers denn da genau gemacht haben. Wurden da ein abgehalfterter Routinier und ein überschätzter Ex-Erstrundenpick an Bord geholt?
Das Wichtigste in Kürze
Oder gehört das, was die Steelers nach den Wochen des Umbaus auf der Position zur Verfügung haben, zum gefährlichsten, was die NFL zu bieten hat?
Die Voraussetzungen sind gut, dass es letzteres ist. Die Steelers werden mit diesen Quarterbacks brandgefährlich.
Kaum finanzielle Belastungen
Ganz grundsätzlich sind es Verpflichtungen, bei denen die finanziellen Belastungen gen Null gehen. Wilson kostet die Steelers 2024 ganze 1,2 Millionen Dollar, Fields im letzten Jahr seines Rookie-Vertrags 3,23 Millionen Dollar, dazu einen Sechstrundenpick.
Gute 4,5 Millionen Dollar für die beiden Spielmacher sind ein Paradebeispiel dafür, wie man sich Qualität für wenig Geld holt. Schnäppchen mit jeder Menge Potenzial. So stellt man mit ein paar Handgriffen sein Team um von einem mittemäßigen Mitläufer mit durchschnittlichen Playoff-Chancen zu einem echten Herausforderer in der AFC North.
Denn die Situation der beiden Signal Caller ähnelt sich: In Denver war die Lage für Wilson ebenso verfahren wie für Fields in Chicago. Es ging für alle Beteiligten nicht mehr vorwärts, es war kompliziert, belastend. Leistungshemmend.
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Zeit für einen Neuanfang
Zeit also für einen Neuanfang, der eine befreiende Wirkung haben kann. Ein Faktor, auf den die Steelers setzen. Zu Recht. Dass Wechsel und ein neues Umfeld Knoten lösen können, ist bekannt.
Bei Wilson, um mit seinen 35 Jahren nach zwei schwachen Saisons beim Missverständnis in Denver noch einmal durchzustarten. Um zu zeigen, dass die Zeit des früheren Super-Bowl-Champions und neunmaligen Pro Bowlers noch nicht abgelaufen ist. Dass Head Coach Mike Tomlin mit teilweise eigenwilligen Superstars auf der Position umgehen kann, hat er bei Ben Roethlisberger bewiesen.
Bei Fields hofft man, noch nicht freigelegtes Potenzial abzurufen. Der fraglos talentierte Spielmacher kann mit weitaus weniger Druck und Erwartungen ausgestattet hinter Wilson lernen. Er muss zunächst nicht zwingend liefern, sondern bekommt umgekehrt im Idealfall von Wilson Möglichkeiten geliefert, um sein Spiel behutsam zu verbessern. Dazu hat er Coaches, die auf ihn setzen, ihn unterstützen. Auch das kann der Psyche einen Boost verleihen, der sich auch auf dem Platz auswirkt.
Fields die Lösung für die Zukunft?
Fields ist als 25-Jähriger theoretisch die Lösung für die Zukunft. Mit der Option, sofort einzuspringen, sollte es mit Wilson doch nicht so laufen wie erhofft. Die nötige Erfahrung als Starter bringt er mit.
Diese Dynamik macht die Steelers besonders gefährlich. Denn Fields übt trotz des Nummer-2-Status umgehend Druck auf Wilson aus. Was den wiederum zu mehr Leistung antreiben soll.
In der NFL geht es immer auch darum, zwischen Chance und Risiko abzuwägen. Im Falle der beiden Quarterbacks, die die Steelers jetzt auch offensiv auf ein neues Level heben sollen, ist die Chance deutlich größer als das Risiko. Ein Scheitern ist nicht unmöglich, aber recht unwahrscheinlich.
Die Rechnung ist relativ simpel. Mit einer sowieso schon starken Defense und Quarterbacks, die 2024 den Unterschied machen können, wirkt die Zusammenstellung der Steelers harmonischer und vielversprechender. Gelang mit Pickett und Rudolph 2023 der Playoff-Einzug, ist die Grundlage geschaffen worden, damit 2024 ein tiefer Lauf in der Postseason möglich ist.
Manchmal reichen dafür ein paar Handgriffe aus.