Owner stimmen kommende Woche über Regeländerung ab
NFL-Regel-Reform: Coaches-Challenge bald auch ohne Foulpfiff möglich?
- Aktualisiert: 23.03.2019
- 17:06 Uhr
- ran.de / Daniel Kugler
Die Teambesitzer der NFL diskutieren in der kommenden Woche über mögliche Regeländerungen. Die Head Coaches könnten in Zukunft womöglich Spielszenen auch bei ausbleibenden Pfiffen der Referees überprüfen lassen.
München/Phoenix - Können Coaches in der NFL in Zukunft auch nicht geahndeten Strafen nachträglich per Challenge überprüfen? Die Chance auf eine Regelanpassung war nie näher.
Ausgebliebene Pfiffe der Schiedsrichter nachträglich überprüfen zu lassen, war bisher ein rotes Tuch. Über Jahre hinweg wurde eine derartige Regeländerung mit der Begründung abgewiesen, dass in der Folge jedes "Big Play" von einer Challenge der gegnerischen Mannschaft überprüft werden würde.
Trotz derartiger Bedenken werden die Besitzer der Franchises in der kommenden Woche in Arizona beim alljährlichen "Spring Meeting" über eine Regel-Reform diskutieren. Damit ein entsprechender Antrag in die Tat umgesetzt werden könnte, bedarf es der Zustimmung von 24 der 32 Owner.
Coaches sollen Reviews konkret benennen
Im vorgelegten Antrag zur Anpassung der Review-Regeln heißt es: "Sobald eine Challenge gefordert wird, muss der Head Coach dem Hauptschiedsrichter den jeweiligen Spieler (Trikotnummer) und das spezifische Foul, das im Spiel begangen wurde, mitteilen, unabhängig davon, ob die Referees eine Strafe gepfiffen haben oder nicht."
Dieser Ausführung folgend könnten die Bedenken der Kritiker einer Änderung der Challenge-Regelung zum willkürlichen Werfen von roten Flaggen der Coaches zerstreut werden. Die Beweispflicht läge damit nicht mehr aufseiten der Referees, sondern beim Trainer selbst. Er müsse konkret die zu überprüfende Szene benennen und könne nicht schlicht die Schiedsrichter ins Blaue nach einer strafbaren Aktion suchen lassen.
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Reform-Vorschlag stammt ursprünglich von den Patriots
Der beschriebene Reformansatz wurde von den Washington Redskins eingereicht, nicht wie in den vergangenen Tagen berichtet vom Wettbewerbsausschuss der Liga. Ein ähnlicher Vorschlag wurde in der Vergangenheit bereits vom Head Coach der New England Patriots, Bill Belichick, unterbreitet.
Szenen wie der entscheidende No-Call gegen Defensive Back Nickell Robey-Coleman von den Los Angeles Rams im NFC Championship Game gegen die New Orleans Saints wegen offensichtlicher Pass Interference sollen in Zukunft vermieden werden.
Steelers-Owner gegen Regeländerung
Gegenwind erhält der Vorschlag von Art Rooney II, dem Präsidenten der Pittsburgh Steelers. "Wir haben eine Menge, was im Spiel überprüfbar ist und sind nicht begeistert davon, diese Liste zu erweitern", erklärte Rooney am Freitag in einer Telefonkonferenz mit lokalen Journalisten aus Pittsburgh.
Dem Teambesitzer ist besonders die Verlängerung der Spielzeit durch zusätzliche Eingriffe in das Spiel ein Dorn im Auge: "Ich würde nicht wollen, dass die Länge des Spiels ausgedehnt wird. Wir müssen kontinuierlich in die andere Richtung arbeiten. Wenn überhaupt, muss versucht werden, das Spiel ein wenig zu verkürzen. Es geht hauptsächlich um das Tempo des Spiels."
Darüber hinaus betonte der Steelers-Besitzer, dass Spielszenen immer noch von Menschen überprüft werden, wodurch Fehlentscheidungen in der Natur der Sache liegen, egal wie viele Augenpaare die jeweiligen Szenen überprüfen würden.
Daniel Kugler
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