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NFL - New England Patriots müssen die Reißleine ziehen: Mike Vrabel ist die perfekte Lösung - Kommentar

  • Aktualisiert: 31.12.2024
  • 12:06 Uhr
  • Andreas Reiners
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Jerod Mayo als Head Coach der Patriots war ein schöner Ansatz, doch der hat sich als falsch erwiesen. Deshalb sollten die Patriots nicht zögern, den Fehler zu korrigieren. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Der Schritt war eigentlich logisch.

Denn die Geschichte war schön, hatte fast schon romantische Züge. Mit einer Menge Feelgood-Elementen, die sie in den USA und in der NFL so sehr lieben.

Deshalb ist es nachvollziehbar, dass Patriots-Besitzer Robert Kraft an Jerod Mayo festhalten und an diese Story glauben möchte.

Mayo war von 2008 bis 2015 Spieler bei den Pats unter Bill Belichick, dann von 2019 an im Trainerteam der Legende.

Er hat also von einem der Besten gelernt, ehe er vor der Saison 2024 den Job als Head Coach antrat und bei den Patriots den Umbruch nach der Belichick-Ära vorantreiben sollte. Aber manchmal sind selbst Lehrjahre unter den Größten der Branche nicht genug.

Den Eindruck hat man in Mayos erster Saison als Head Coach zumindest gewonnen.

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New England Patriots: Was ist mit der Eingewöhnungszeit?

In der Regel bekommen Rookie-Coaches in der NFL eine Eingewöhnungszeit, eine Art Schonfrist, die bei der einen Franchise etwas länger als bei der anderen ist, je nach Erwartungshaltung.

Auch wenn die Patriots durch die glorreiche Vergangenheit erfolgsverwöhnt sind, war es klar, dass Mayo in seinem ersten Jahr nicht in die Playoffs kommen muss, um sich ein zweites Jahr zu verdienen. Dafür war der Umbruch zu tiefgreifend.

Doch die Hürde wurde zuletzt sogar noch einmal ein Stück tiefer gelegt, als es hieß, die Patriots sollten sich beim Restprogramm einfach nicht blamieren. Einfach bitte nicht die Lachnummer der Liga werden. Gut, dass es die New York Giants gibt.

Trotzdem hat Mayo mit seinem Team selbst diese Hürde gerissen, nicht erst durch das 7:40 gegen die Chargers in Week 17 ist klar, dass es ohne Blamage nicht geht. Gegen die Buffalo Bills war es in der Woche zuvor beim 21:24 zwar eng, die Patriots verspielten aber eine 14:0-Führung. Dass sich die Spieler Berichten zufolge darüber freuen, dass die Bills in Week 18 im erneuten Duell ihre Starter wohl schonen werden, sagt eine Menge über den Zustand der Franchise aus.

Unter dem Strich steht eine desaströse Saison, die man neben dem 3-12-Record mit allerlei weiteren Zahlenspielen belegen kann, für die sich Mayo aber nicht exklusiv verantwortlich zeichnet.

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New England Patriots: Schmaler Grat für Kraft

Daher wäre eine Entscheidung gegen ihn deutlich weniger logisch als die vor der Saison für ihn.

Es ist ein schmaler Grat für Kraft. Kontinuität hat Vorteile wie bei der Entwicklung von Rookie-Quarterback Drake Maye. Mit einem Besitzer, der dem Head Coach das Vertrauen ausspricht und sich auch daran hält, lässt es sich deutlich entspannter und effektiver arbeiten.

Gleichzeitig kann ein Festhalten am falschen Trainer die Franchise als Ganzes allerdings auch um Jahre zurückwerfen, wie im Übrigen auch einen jungen Spielmacher. Denn Mayo und sein Team treffen Personalentscheidungen, stellen die Mannschaft zusammen und die Franchise für die Zukunft auf. Und beeinflussen den Franchise-Quarterback maßgeblich, auch negativ.

Geht das Ganze noch ein Jahr lang schief, ist ein Neubeginn noch mühsamer.

Im Fall von Mayo geht es gar nicht nur um die Anzahl der Fehler, die unmittelbaren Auswirkungen, die Probleme, die es rund um die Franchise gibt, auch bedingt durch seine Unerfahrenheit.

Dass er der Aufgabe womöglich schlicht (noch) nicht gewachsen ist, deutet sich stark an, was einen Turnaround 2025 aber nicht automatisch ausschließt, denn ein guter Trainer sollte an den Herausforderungen wachsen und Fehler vor allem nicht zweimal machen.

Das auszuprobieren, ist ein Risiko, das Kraft abwägen muss.

New England Patriots: Die Alternative ist auf dem Markt

Was vor allem für einen erneuten Neustart spricht, ist die Alternative. Mike Vrabel ist verfügbar, er soll angeblich sogar interessiert sein, er kennt die Franchise aus seiner aktiven Zeit (2001 bis 2008), hat sich aber längst davon abgenabelt, hat genug Abstand, um seinen Ex-Arbeitgeber problemlos umkrempeln zu können, um die dringend benötigte Modernisierung vorzunehmen.

Bei den Tennessee Titans hat er bewiesen, dass er ein erfolgreiches NFL-Team aufbauen, führen und entwickeln kann. Dreimal in sechs Saisons schafften es die Titans in die Playoffs, zweimal holte er mit dem Team den Titel in der AFC South. Er hat es in der Zeit verstanden, das Maximale aus den Möglichkeiten zu machen.

Es kommt nicht oft vor, dass man auf dem Trainermarkt ein Match findet, das beidseitig passen kann, und das schnell. Klar sein dürfte, dass Vrabel in dieser Offseason vorerst letztmals eine Option sein dürfte.

Dass mit ihm der Erfolg nach Foxboro zurückkehrt, ist nicht garantiert. Allerdings würde mit seiner Verpflichtung die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht.

Oder anders gesagt: Der Schritt wäre noch logischer.

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