NFL - Rookie-Quarterbacks nach Woche zwei: Kleine Schritte, keine Touchdowns

Caleb Williams (Chicago Bears)

• 23/27, 174 Passing Yards, 0 TDs, 2 INTs, 5 Runs für 44 Yards
• 13:19-Niederlage gegen die Houston Texans

Trotz eines vielversprechenden Starts tat sich Williams auch in seiner zweiten Partie als NFL-Quarterback weiterhin etwas schwer. Doch das lag nicht alleine an ihm.

Im ersten offensiven Drive der Bears brachte der Nummer-Eins-Pick fünf von fünf Pässen für 55 Yards an und sah im Vergleich zu seinem schwachen Auftakt in Woche 1 deutlich komfortabler und sicherer aus. Der Drive endete dann aber kurz vor der Red Zone mit einem Sack - der erste von insgesamt sieben (!) beim Sunday Night Game gegen die Texans.

Die schlechte Vorstellung der Offensive Line der Bears macht es nicht leicht, die Leistung des Rookie-Quarterbacks zu bewerten. Denn bei nahezu jedem Pass-Spielzug geriet Williams unter Druck. 

Ganz ohne Schuld war er an der schwachen Ausbeute der Bears-Offense trotzdem nicht. Obwohl der 22-Jährige mehr als ein Mal beeindruckend dem gegnerischen Pass Rush entkommen konnte, unterliefen ihm im Laufe des Spiels noch zu viele Fehler.

Zwei fragwürdige Entscheidungen führten in der zweiten Hälfte zu seinen ersten beiden Interceptions in der NFL. Auf seinen ersten NFL-Touchdown wartet Williams noch.

Der Rookie bleibt aber auch nach der Niederlage gegen die Texans zuversichtlich: "Wir werden uns weiter verbessern. Ich bin noch jung und die Saison ist lang."

Jayden Daniels (Washington Commanders)

• 23/29, 226 Passing Yards, 0 TDs, 0 INTs, 10 Runs für 44 Yards
• 21:18-Sieg gegen die New York Giants

Etwas besser lief es erneut für Jayden Daniels. Der 23-Jährige konnte seinen ersten Sieg in der NFL einfahren - und das, obwohl die Offense der Commanders keinen einzigen Touchdown erzielte.

Im Vergleich zu seinem Debüt, in dem er hauptsächlich als Runner überzeugte, konnte Daniels gegen die Giants etwas mehr von seinem Wurftalent zeigen. 

Es waren zwar immer noch viele kurze Pässe, die der Rookie an den Mann brachte, mit insgesamt 224 Passing Yards verbuchte Daniels aber dennoch 42 Yards mehr Raumgewinn als bei seinem NFL-Debüt. Über den Boden erlief Daniels "nur" 44 Yards, beeindruckte aber mit einem Mix von spontanen Scrambles und geplanten Laufspielzügen. 

Die großen Schwierigkeiten offenbarten sich für die Commanders und Daniels allerdings kurz vor der Endzone: Sechs Mal erreichte die Offense die Red Zone, ohne dabei einen Touchdown zu erzielen. 

"Das ist extrem frustrierend", kommentierte Daniels die Unfähigkeit der Offense, die guten Feldpositionen in Touchdowns umzumünzen. Daniels' Potenzial ist trotzdem deutlich zu erkennen. Seine Dynamik hat Leben in die Offense der Commanders gebracht, und auch nach 124 NFL-Snaps bleibt der Nummer-Zwei-Pick weiterhin ohne Turnover. 

Bo Nix (Denver Broncos)

• 20/35, 246 Passing Yards, 0 TDs, 2 INTs, 4 Runs für 25 Yards
• 6:13-Niederlage gegen die Pittsburgh Steelers

Auch der zwölfte Pick des diesjährigen Drafts, Bo Nix, durfte in Week 2 seinen zweiten Start in der NFL feiern. Wie vergangene Woche hatte der Broncos-Quarterback allerdings auch diesmal zu kämpfen.

Nix startete schwach und konnte in der ersten Hälfte lediglich 39 Passing Yards verbuchen. Auch ein starker 50-Yard-Pass auf Josh Reynolds konnte den Lauf der Dinge in der zweiten Halbzeit nicht wirklich ändern. Nur zwei Plays später warf Nix einen fragwürdigen Pass in die Hände von Steelers-Cornerback Cory Trice. 

Wie bei Rookie-Kollege Caleb Williams war die restliche Offense der Broncos keine große Hilfe. Nix wurde zweimal gesackt und musste immer wieder den bissigen Pass Rushern der Steelers davonrennen, während einige seiner insgesamt 15 Incompletions durch vermeidbare Receiver-Drops verursacht wurden. 

Allerdings konnte Bo Nix bisher auch keine richtig guten Akzente setzen, wie er es in der Preseason getan hatte. "Es ist ein langer Prozess", gab der 24-Jährige nach dem Spiel zu. "Die NFL ist aber nicht ohne Grund so hart, und wir müssen einfach als Mannschaft, als Gruppe, Wege finden, um besser zu werden und uns weiterzuentwickeln."

Die weiteren Quarterbacks aus Runde eins

Nummer-drei-Pick Drake Maye kam bei der 20:23-Niederlage der New England Patriots gegen die Seahawks nicht zum Einsatz. Er wartet hinter Starter Jacoby Brissett auf seinen ersten NFL-Einsatz, hat aber durchaus Chancen, diesen noch in der laufenden Spielzeit zu bestreiten.

Nummer-acht-Pick Michael Penix Jr. wird es in dieser Saison bei den Atlanta Falcons schwer haben. Starting Quarterback Kirk Cousins zeigte zum Saisonauftakt beim 10:18 gegen die Pittsburgh Steelers zwar eine schwächere Leistung, wird aber auch in den kommenden Partien nicht vom Thron zu stoßen sein.

Nummer-zehn-Pick JJ McCarthy von den Minnesota Vikings riss sich in der Preseason den Meniskus und wird die ganze Saison verletzt ausfallen.