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NFL: San Francisco 49ers - Charvarius Ward offenbart nach Tod der Tochter: "Hätte fast gekündigt"
- Aktualisiert: 15.12.2024
- 16:46 Uhr
- Andreas Reiners
Der Eklat um De’Vondre Campbell sorgt für mächtig Wirbel bei den San Francisco 49ers. Vor allem wenn man hört, wie Teamkollegen mit persönlichen Schicksalen zu kämpfen haben.
Der Ärger um De’Vondre Campbell und seinen unrühmlichen Abgang beschäftigen die San Francisco 49ers und die NFL weiterhin.
Vor allem dann ganz besonders intensiv, wenn man sich nicht nur das große Ganze anschaut. Sondern auch die Teamkollegen. Die einzelnen Geschichten.
Linebacker Campbell hatte während des Spiels gegen die Los Angeles Rams erklärt, dass er keine Lust mehr habe zu spielen.
Campbell hatte seinen Starter-Posten an Dre Greenlaw verloren, der gegen die Rams sein Comeback gefeiert hatte. Dann ganz offensichtlich zu schmollen, ist unprofessionell.
Das kam natürlich bei niemandem im Team gut an oder stieß nur annähernd auf Verständnis.
Das Wichtigste in Kürze
Charvarius Ward: Arbeit trotz schlimmem Verlust
Zumal gerade einige Spieler der Kalifornier von heftigen Schicksalsschlägen getroffen wurden. Die Frau von O-Liner Trent Williams erlitt kürzlich eine Totgeburt. Und auch Charvarius Ward bewies, dass es im Team Spieler gibt, die tiefgreifende eigene Probleme haben, und trotzdem alles geben, um für das Team da zu sein.
So hatte der Cornerback drei Spiele verpasst, nachdem seine Tochter Amani Joy im Oktober, kurz vor ihrem zweiten Geburtstag, gestorben war. Sie wurde mit dem Down-Syndrom und einem Herzfehler geboren, der operiert werden musste.
Im Oktober musste der Defense-Star sein Kind beerdigen. Das Schlimmste, was einem Elternteil passieren kann. Der Schicksalsschlag hat natürlich auch Einfluss auf seine Arbeit auf dem Football-Feld.
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NFL - 49ers-Eklat um De'Vondre Campbell: Diese Spieler verweigerten ebenfalls ihren Einsatz
Charvarius Ward: Trauer um die Tochter
Ward verdeutlichte bei "The Athletic", wie schwierig es für ihn war, das persönliche Drama mit der beruflichen Verantwortung unter einen Hut zu bekommen.
"Es ist mir persönlich schwergefallen, jeden Tag zur Arbeit zu gehen, zu jedem Spiel - sogar zum Training oder zu Besprechungen", gab er zu: "Ich hätte ein paar Mal fast gekündigt. Verdammt, ich weiß, dass mich die Fans wahrscheinlich hassen (weil ich das sage), aber verdammt noch mal, so ist das echte Leben. Es ist wichtiger als Football. Das ist mit Sicherheit die schwerste Zeit meines Lebens."
"Die ganze Saison über hing eine dunkle Wolke über uns", sagte Ward: "Diese Offseason wird für das Team gut sein, um sich neu zu formieren, sich neu zu fokussieren und zu versuchen, den Funken wieder zu entfachen."
Der Campbell-Eklat ist nun nur ein weiterer Tiefpunkt einer desaströsen 49ers-Saison, die Anfang des Jahres noch im Super Bowl standen. Nach dem 6:12 gegen die Rams stehen die 49ers bei 5-8 und haben kaum noch Playoff-Chancen.
Doch das Beispiel von Ward und seinem Verlust zeigt: Es gibt viel Wichtigeres als das sportliche Abschneiden und den Konkurrenzkampf in der NFL.
Vielleicht geben ihm seine loyalen Teamkameraden ja den Halt und die Unterstützung, die er sicherlich gebrauchen kann.