NFLPA-Präsident J.C. Tretter will Mini-Camps vor der Saison abschaffen

München - In dieser Saison hat die Vorbereitung aufgrund der Corona-Pandemie zum größten Teil virtuell stattgefunden. Da in seinen Augen das spielerische Niveau trotzdem schnell seinen Höhepunkt erreicht hat, will NFLPA-Präsident J.C. Tretter am liebsten jegliche Art von Offseason-Training abschaffen.

Besonders die Mini-Camps sowie Einheiten, die vor dem eigentlichen Trainings-Camp stattfinden, könnten schon bald der Vergangenheit angehören. Dabei soll der Schutz der Spieler sowie die Vermeidung unnötiger Belastung im Vordergrund stehen.

Corona-Saison soll als Vorbild dienen

"Ich glaube die Anpassungen in dieser Saison haben gezeigt, dass wir trotz massiver Einschränkungen ein unterhaltsames Produkt auf das Feld bringen können", sagte NFLPA-Präsident Tretter, der bei den Cleveland Browns als Center unter Vertrag steht.

"Wir sehen keinen Grund darin, zu dem vorherigen Offseason-Programm zurückzukehren", fuhr Tretter fort und geht noch einen Schritt weiter: "Das Level, auf welchem in dieser Saison performed wird, war zuvor noch nie so hoch."

Als Beweis nannte er hierbei die Rekordanzahl an Gesamtpunkten nach Woche 16, die gesunkene Zahlen an Strafen während der Spiele, sowie weniger verpasste Tackles gegenüber dem Vorjahr. 

Hauptsächlich soll mit der Reduktion das Verletzungsrisiko gesenkt werden: "Der physisch anspruchsvollste Sport ist der einzige, bei welchem die Spieler auch in der Offseason gegeneinander trainieren müssen", so Tretter: "Die Saison hat gezeigt, dass Teams mit neuen Headcoaches kaum Anpassungszeit gebraucht haben, auch viele Rookies haben sofort funktioniert."

Owner und Headcoaches wehren sich gegen Forderungen

Obwohl die genannten Zahlen von Tretter akkurat seien, prognostiziert "ESPN", dass die Diskussion mit den Team-Besitzern nicht einfach werden könnte. Besonders die Headcoaches der Teams sträuben sich gegen eine Reduzierung der Offseason-Aktivitäten, da diese eine wichtige Zeit zum Testen neuer Systeme und Spieler ist.

Der Headcoach der Cowboys, Mike McCarthy, der vor der Saison nach Dallas kam, will von einer verbesserten Spielweise nichts wissen: "Wenn viele Leute die besseren Statistiken in einigen Bereichen sehen, denken sie, dass alles besser geworden ist. Doch diesen Meinungen stimme ich nicht zu", so McCarthy.

Da jedoch auch die NFLPA entschlossen wirkt und laut Tretter jegliche Art von einer "gesundheitlichen Gefährdung" der Spieler eliminieren will, droht hier ein erneuter Streit zwischen Liga und Spielergewerkschaft. 

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