American Football live auf ProSieben MAXX und ran.de
NFLPA und NFL im Streit: Ist Naturrasen "sicherer" als Kunstrasen?
- Aktualisiert: 21.04.2023
- 14:59 Uhr
- ran.de
Die NFLPA setzt sich weiter für die Abschaffung von Kunstrasenplätzen in der NFL ein, stößt bei der Liga aber weiter auf taube Ohren. Eine zeitnahe Einigung wird nicht erwartet.
Die Diskussionen um die Unterscheide von Natur- und Kunstrasen in der NFL gehen in eine neue Runde. In einem Bericht, den die Spielergewerkschaft NFLPA auf ihrer Homepage veröffentlicht hat, wies Gewerkschaftspräsident J.C. Tretter darauf hin, dass die Verletzungsrate auf Naturrasen zwischen 2012 und 2020 niedriger war. Einzig im Jahr 2021 seien die Zahlen weitestgehend gleich gewesen.
Diesen Umstand nutzte die NFL, um "eine PR-Kampagne zu starten, die alle davon überzeugen soll, dass das Problem nicht existiert", wie Tretter erklärt. Die NFL folge nicht den langfristigen Daten, die in dieser Frage eindeutig seien. Vielmehr solle sie "auf die Spieler hören und das Spiel sicherer machen".
Jeff Miller, Executive Vice President of Communications, Public Affairs and Policy der NFL, sagte in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung, dass es keine einfachen Antworten auf diese Diskussion gebe.
Fronten zwischen Liga und NFLPA gelten als verhärtet
"Die NFL und die NFLPA haben Zugang zu denselben Informationen über Verletzungen, die von unabhängigen Experten gesammelt und in den vom CBA vorgeschriebenen Sitzungen des 'Joint Field Surface Safety and Performance Committee' ausgetauscht werden", wird Miller in einer Erklärung zitiert: "Das Komitee, einschließlich der NFLPA-Experten, ist der Meinung, dass das Spielen auf Naturrasen nicht die Antwort auf diese komplexe Herausforderung ist. Einige Kunstrasenplätze haben eine niedrigere Verletzungsrate als einige Rasenplätze - und einige Rasenplätze haben eine niedrigere Verletzungsrate als einige Kunstrasenplätze."
Es sei das Ziel aller die Zahl der Verletzungen zu verringern. Deswegen sei man entschlossen, zusammen mit den Spielern und ihren Expertenberatern, intensiv über Lösungen zu debattieren.
Viele Spieler hatten in der Vergangenheit gefordert, Kunstrasenplätze in der NFL abzuschaffen. Superstar-Wide-Receiver Odell Beckham Jr. gilt als glühender Vertreter dieser Forderung und machte seine Meinung in den vergangenen Jahren klar.
Jerry Jones, Besitzer der Dallas Cowboys, teilt die Meinung des Superstars nicht: "Unsere Liga-Statistiken sehen keine Probleme mit der Art der Oberfläche, die wir haben, im Gegensatz zu Naturrasen. Wir sehen keine Probleme. Es gibt keine Fakten, die das bestätigen."
Die Fronten zwischen der Liga und der NFLPA gelten als verhärtet, eine zeitnahe Einigung scheint unwahrscheinlich.