OTA, Minicamp, Training Camp: So läuft die Saisonvorbereitung

München – Keine Frage: Die Offseason der NFL ist zu lang. Viel zu lang. Nun ist es aber natürlich nicht so, als würde gar nichts passieren. Free Agency, Workouts, Draft: Der Start der neuen Saison rückt trotz der langen Pause immer näher.

Bis dahin gibt es für die Spieler aber noch eine Menge zu tun. OTAs, Minicamp oder Training Camp: ran.de erklärt, wie die heiße Phase jetzt genau abläuft.

OTA: Hört man jetzt oft, weil sie bei den Teams jetzt beginnen beziehungsweise bereits laufen. Bedeutet: Organized Team Activities. Heißt: Ein freiwilliges von den Klubs organisiertes Training. Betonung liegt auf freiwillig, denn es ist keine Seltenheit, dass viele Spieler diese Einheiten auslassen und individuell trainieren.

Teambuilding im Vordergrund

Immerhin sind es die ersten Einheiten, die, wenn alle da sind, mit allen beziehungsweise mit einem Großteil des Teams absolviert werden. Die Rookies und die Neulinge kommen mit den Routiniers zusammen, lernen von den etablierten Spielern, werden zu Teamkollegen. Von der Intensität der Endphase der Vorbereitung sind die OTAs aber noch weit entfernt. Sie dauern bis Mitte Juni an.

Minicamp: Mini bedeutet tatsächlich mini, sprich nur drei Tage, doch die Zügel werden angezogen. Denn die Minicamps sind nicht mehr freiwillig, sondern Pflicht. Sie finden bei den meisten Teams vom 12. bis 14. Juni statt.

Sollten die Spieler nicht erscheinen, drohen Strafen. Wollen Spieler allerdings mit den Verantwortlichen über einen neuen Vertrag (respektive mehr Geld) sprechen, werden die Camps auch schon mal geschwänzt und die Strafen in Kauf genommen.

Bei den Minicamps sind zwei Einheiten pro Tag erlaubt, solange die Spieler nicht länger als dreieinhalb Stunden auf dem Platz stehen. Diese Dinge sind alle im Vertrag zwischen der Spielergewerkschaft und der NFL geregelt.

Strikte Vorschriften

Auch, dass sich die Liga in der sogenannten Phase 3 befindet. Im Gegensatz zu den ersten beiden Phasen, die bereits hinter den Teams liegen und in denen die körperliche Betätigung im Vordergrund stand, sind zwar noch keine Hits erlaubt, dafür sieht es bei 7 gegen 7, 9 gegen 7 und 11 gegen 11-Drills schon viel mehr nach Football aus. Die Spieler absolvieren die Einheiten auch nicht in voller Montur. Verstoßen die Teams gegen die Vorschriften, drohen saftige Strafen.

Training Camp: Vier Wochen Pause gibt es nach dem Minicamp, ehe es wieder ernst wird. Richtig ernst, denn ab Mitte Juli geht es nicht nur um den körperlichen, sondern auch um den sportlichen Feinschliff. Rookies und Neulinge im ersten Jahr beim Team dürfen eine Woche früher ran als die anderen Spieler.

Natürlich geht es beim letzten Camp vor dem Start der Preseason auch um die Starter-Plätze im Team und überhaupt im Roster: 90 Spieler müssen bis Saisonbeginn noch auf 53 heruntergekürzt werden. Dann zittern auch deutsche Spieler wie Equanimeous St. Brown bei den Green Bay Packers oder Moubarak Djeri bei den Arizona Cardinals um einen der begehrten Plätze.