Super Bowl 2025 in New Orleans
Patrick Mahomes und die Dynastie der Kansas City Chiefs: Ein Sieg bis zur Einzigartigkeit
- Veröffentlicht: 03.02.2025
- 14:00 Uhr
- Rainer Nachtwey
Kansas City steht im Super Bowl vor dem Three-peat – etwas, das nur den Größten im US-Sport gelang und ein Novum in der NFL wäre.
Vom Super Bowl aus New Orleans berichten Dominik Kaiser und Rainer Nachtwey
"And I took that personally." Auch wenn er es so genau nie gesagt hat, das Meme von Michael Jordan im Sessel sitzend während er in "The Last Dance" über seine Motivation spricht, ist aus dem Internet nicht mehr wegzudenken.
Einer, der sich wie Michael Jordan solcher Motivationsspritzen bedient, ist Patrick Mahomes. Super Bowl LVIII in Las Vegas war kaum gegen die San Francisco 49ers in Overtime gewonnen, da sagte der Quarterback der Kansas City Chiefs: "Wir nehmen das als Motivation in die neue Saison.“
Es ging nur darum, dass die Chiefs bei den Wettanbietern nicht als Topfavorit auf den Gewinn des Super Bowls LIX in New Orleans 12 Monate später galten. Mehr nicht.
Aber Mahomes ging gleich in den Angriffsmodus über: "Die Chiefs sollten nie als Underdog gelten."
Wie Michael Jordan und die Chicago Bulls
Nun, 364 Tage später, wird Mahomes wieder im Super Bowl auflaufen. Die als Favorit Nummer 1 gehandelten San Francisco 49ers urlauben bereits seit vier Wochen in Cancún oder anderen karibischen Orten.
Mahomes hingegen jagt getrieben nach dem Three-peat, dem dritten Titel in Folge, ein im US-Sport nur äußerst selten vorkommenden Erfolg. "Drei, das wäre schon legendär", sagt Mahomes.
Legendär wie die 90er Chicago Bulls mit Michael Jordan. legendär wie die Ende 90er/Anfang der 2000er Jahre New York Yankees um Derek Jeter und Mariano Rivera. Legendär wie die Anfang 2000er Los Angeles Lakers mit Shaquille O’Neal und Kobe Bryant.
Große Mannschaften, große Spieler – aber NBA oder MLB. Keine NFL.
Tom Brady hat es nicht geschafft, obwohl seine New England Patriots als Dynastie der 2000er und 2010er galten, Troy Aikman hat es nicht mit den Dallas Cowboys in den 90ern geschafft, nicht Joe Montana mit den San Francisco 49ers in den 80ern, nicht Terry Bradshaw mit den Pittsburgh Steelers in den 70ern.
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Patrick Mahomes: Anerkennung von Gegenspielern
Die Größten in seinem Sport haben es versucht, aber nicht geschafft. Mahomes gehört mittlerweile zu den Größten.
"Man muss vor Größe den Hut ziehen. Und das ist Patrick Mahomes, einer der Größten. Er besitzt Größe und Auftreten", sagt Tackle Garret Boles von den Denver Broncos im Gespräch mit ran. "Wenn er wieder gewinnt, wird er als einer der größten Quarterbacks eingehen, der je gespielt hat."
Hört man sich in der Liga um, schwingen Bewunderung und Anerkennung mit. "Zu sehen, wie er immer und immer wieder die Plays macht, wie er sein Team führt ... Es ist auch eine Ehre, jedes Jahr gegen ihn zu spielen – auch wenn wir oft verlieren. Aber es macht Spaß, ihn spielen zu sehen", führt Boles aus.
Ravens-Safety Kyle Hamilton schwärmt bei ran: "Er verlängert Plays, wenn man meint, es ist schon zu Ende. Er macht so vieles möglich für eine Offense."
Für Linebacker Zaire Franklin von den Indianapolis Colts ist es einfach nur "frustrierend", gegen Patrick Mahomes zu spielen, erkennt bei ran aber auch dessen Können neidlos an: "Er ist ein großartiger Spieler, der immer wieder Plays hervorzaubert. Er macht Mitspieler besser."
Konkurrenten verzweifeln an Mahomes
Patrick Mahomes steht kurz davor, Einmaliges in der NFL zu schaffen, obwohl die Konkurrenz es wieder versucht hat, ihn vom AFC-Thron zu stoßen. Lamar Jackson und seine Baltimore Ravens. Josh Allen und seine Buffalo Bills. Beide spielten MVP-Saisons.
Anders Mahomes. Wie im Vorjahr blieb der zweimalige MVP in der Regular Season hinter den Erwartungen zurück, die Lobeshymnen wie oben mit sich bringen.
Aber im entscheidenden Moment zeigt Mahomes sein größtes Können – wie beim Touchdown-Pass im Fallen auf Travis Kelce beim 32:29 über Allens Bills. Wie bei seinen zwei Läufen in die Endzone.
Und hat das Wohlwollen der Schiedsrichter auf seiner Seite, wie Kritiker der Chiefs anmerken würden.
"Es tut mir etwas leid für ihn, er ist ein großartiger Spieler, ein unglaublicher Kämpfer und ein super Kerl, den ich sehr respektiere", sagt Mahomes über Konkurrent Allen, "es tut mir leid für ihn, aber wir wollen auch gewinnen. Wir treten gegeneinander an und einer muss gewinnen."
VIDEO: Schaffen die Chiefs den Three-peat?
7 Saisons, 7 Mal im AFC-Finale
Und die einen sind seit nun sieben Jahren als Starter in der NFL zumeist Mahomes und seine Chiefs. Sieben Spielzeiten, sieben Mal AFC Championship Game. Dieses Jahr die fünfte Super Bowl-Teilnahme, bisher drei Siege. Im Alter von 29 Jahren.
Mahomes und die Chiefs, sie sind bereits vor dem Endspiel um die Vince Lombardi Trophäe eine Dynastie – und nur ein Sieg von der Einzigartigkeit entfernt.
Für ihn Motivation pur, er muss es nicht mal persönlich nehmen.