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Penei Sewell: Eckpfeiler mit Vorliebe für Pizza Hut
- Aktualisiert: 20.05.2021
- 12:36 Uhr
- ran.de/Christian Stüwe
Als Penei Sewell im NFL Draft an Position sechs gepickt wurde, löste dies Freudentänze im Draft Room der Detroit Lions aus. Der Offensive Tackle aus American Samoa soll Quarterback Jared Goff dabei helfen, der Franchise-Quarterback der Lions zu werden.
Detroit/München - Wenn erwachsene, gesetzte Männer im fortgeschrittenen Alter wilde Freudentänze aufführen, muss etwas Besonderes passiert sein.
Die Freude im Draft Room der Detroit Lions war jedenfalls echt, die anwesenden Anzugträger fielen sich in die Arme, sprangen herum und feierten die gerade getätigte Verpflichtung von Penei Sewell.
Die Miami Dolphins hatten den Offensive Tackle verschmäht und im NFL Draft stattdessen an Position sechs den Wide Receiver Jaylen Waddle ausgewählt. Somit fiel der stärkste O-Liner im Draft an die Lions. "Danach mussten wir nicht mal mehr nachdenken", freute sich Head Coach Dan Campbell bei "Fox2": "Er war unser Junge. Er ist ein großer Mann, der sich so gut bewegen kann. Er hat großartige Beine, ist temperamentvoll, hat eine gute Einstellung und ist ein Eckpfeiler, um den man ein Team aufbauen kann."
Sewell selbst verfolgte das Schauspiel vom heimischen Sofa aus mit seinen Eltern und seiner Familie, alle mit traditionellen Blumenkränzen aus Samoa geschmückt. Genau wie Sewell selbst, der zusätzlich noch eine wuchtige Kette mit der Flagge von American Samoa als Anhänger trug. Auf dem Tisch standen Pizza-Hut-Kartons, einer alten Familientradition an großen Tagen folgend, wie Sewell bei Instagram erklärte.
Pizzen vom Lieferdienst - ein bescheidenes Mahl für einen 20-Jährigen, der mittlerweile einen mit mehr als 24 Millionen Dollar dotierten Rookie-Vertrag bei den Lions unterschrieben hat.
Sewell soll Goff beschützen
Keine Frage, Sewell ist auf dem Boden geblieben. Gerade einmal neun Fotos sind auf seinem Instagram-Account zu sehen, in der NFL, wo riesige Egos und Exzentriker fast schon die Normalität sind, wirkt der O-Liner fast schon bescheiden. "Was immer sie mit mir vorhaben, ich werde dort spielen und alles geben", sagte Sewell, nachdem er gedraftet wurde: "Ein junger Kerl zu sein und in eine so erfahrene Mannschaft zu kommen, ist ein Segen."
Bei aller Bescheidenheit dürfte Sewell aber nicht einfach nur ein Rookie sein, sondern von Beginn an eine wichtige Rolle übernehmen. Dass sich die Lions an Position sieben für ihn entschieden und nicht für einen der noch verfügbaren Quarterbacks wie Justin Fields oder Mac Jones, gilt als klares Bekenntnis zu Signal Caller Jared Goff. Ihm soll die Zukunft in der "Motor City" gehören, Sewell soll Goff beschützen und ihm helfen, der Franchise-Quarterback zu werden.
Fast zwei Meter ist Sewell groß, rund 150 Kilogramm schwer. Trotzdem ist er schnell, explosiv und hat lange Arme. An ihm vorbeizukommen ist sehr, sehr schwer. Zumal Sewell in Oregon am College perfekt ausgebildet wurde. Der Tackle gilt als bereit für die NFL, er ist ein Spieler, der wohl sofort helfen kann. "Ich spiele gerne sehr hart, ich benutze meinen Körper zu meinem Vorteil und versuche, den Gegenspielern unter das Kinn zu kommen. Ich will ihnen meine Mentalität zeigen", erklärte Sewell nach seinem Pro Day.
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Alle drei Brüder spielen am College
Die Liebe zum Football wurde Sewell praktisch in die Wiege gelegt. Sein Vater Gabriel war Footballtrainer auf American Samoa, einer kleinen Insel im südlichen Pazifik, seine Onkel Isaac Sopoaga und Richard Brown spielten beide in der NFL. Als Gabriel erkannte, welche hervorragenden physischen Voraussetzungen Penei und seine drei jüngeren Brüder mitbrachten, zog die Familie nach Utah in die USA, um den Nachwuchsfootballern eine bessere Ausbildung zu ermöglichen. Gelohnt hat sich der Umzug auf jeden Fall, während Penei bereits in der NFL ist, spielen seine Brüder alle am College.
Das letzte Jahr bei den Ducks setzte Sewell allerdings aus, er entschied sich wegen der COVID-19-Pandemie für ein Opt Out und hat seit Januar 2020 kein Spiel mehr gemacht. Dass er nun positiv getestet wurde und deshalb das Rookie-Minicamp verpasst, ist umso bitterer. "Ich freue mich darauf, nach Detroit zu kommen, sobald ich die Freigabe erhalte", richtete er aus der Quarantäne aus.
Man nimmt ihm die Vorfreude ab, denn Sewell wuchs tatsächlich als Fan der Lions auf. Bei Madden spielte er immer wieder mit Detroit, vor allem wegen Receiver-Legende Calvin Johnson. "Ich habe es geliebt, mit den Underdogs zu spielen", erklärte der Offensive Tackle.
Penei Sewell und die Detroit Lions - das scheint tatsächlich sehr gut zu passen.
Christian Stüwe
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