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Investitionen auch in die NFL?

Saudi-Arabien plant offenbar Gründung einer Multi-Milliarden-Firma für Sportinvestment

  • Aktualisiert: 07.07.2023
  • 07:03 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/USA TODAY Network

Saudi-Arabien treibt seine Pläne für milliardenschwere Investitionen im globalen Sport weiter voran. Nun soll offenbar eine neue Firma gegründet werden, die mit einer prall gefüllten Kasse ausgestattet wird.

Die Investitionen von Saudi-Arabien im internationalen Sport werden offenbar noch spürbar zunehmen. Wie die "Financial Times" berichtet, plant das Königreich die Gründung einer milliardenschweren Investmentfirma, die sich ausschließlich mit einer Ausweitung des Einflusses im Sportbereich befassen und zu diesem Zweck mit erheblichen finanziellen Mitteln ausgestattet werden soll.

Demnach stünden Fußball, Tennis und andere, nicht genannte Sportarten im Fokus. Bereits Anfang Juni brachte Football-Reporter Albert Breer von "Sports Illustrated" einen Einstieg der Saudis in die NFL ins Spiel, etwa über den Erwerb eines Teams. Im aktuellen Bericht der "Financial Times" wird die NFL zwar nicht explizit erwähnt, allerdings würde die Liga zu den hohen Ambitionen des Landes passen.

Die noch zu gründende Firma soll direkt dem staatlichen "Public Investment Fund" (PIF) von Saudi-Arabien unterstehen. Dieser ist 650 Milliarden Dollar schwer und hat die Sportwelt bereits mit Beben überzogen. 2021 etwa übernahm der PIF den englischen Premier-League-Klub Newcastle United, der direkt die Qualifikation für die Champions League schaffte.

Ein Jahr später erschütterte Saudi-Arabien die Golfwelt mit der Gründung der hoch dotierten Golfserie LIV. Diese wurde vor allem für die US-Tour PGA zu einem Konkurrenten, zahlreiche Topspieler folgten dem finanziellen Lockruf. Inzwischen haben sich PGA und LIV gemeinsam mit der DP World Tour auf eine Fusion geeinigt.

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Saudi-Arabien im Sport: Heimische Liga zeigt Ambitionen

Der immer weiter steigende Einfluss im weltweiten Sport ist Teil einer Strategie, mit der Saudi-Arabien seine Wirtschaft langfristig vom Öl unabhängiger machen will. Kritiker meinen, das erzkonservative Land, dem zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, nutze den Sport, um sein Image in der Welt zu verbessern.

So oder so: Das Land wird immer mehr zu einem Player im Weltsport. "Saudi-Arabien ist dabei, die kommerziellen, industriellen und geopolitischen Netzwerke des Sports zu gestalten", sagte Simon Chadwick, Professor für Sport und geopolitische Wirtschaft an der Skema Business School in Paris: "Es beginnt, die Grenzen von Regeln und Governance zu testen."

Wie ernst es Saudi-Arabien mit der Präsenz im Sport ist, zeigt die jüngste Entwicklung der heimischen Fußballliga. Der Transfer von Cristiano Ronaldo zu Al-Nassr Anfang des Jahres war nur der Anfang, inzwischen verpflichteten die Klubs der Saudi Pro League weitere große Namen wie Karim Benzema, N'Golo Kante und Roberto Firmino.

Zu diesem Zweck übernahm der PIF jeweils 75 Prozent der Anteile an den vier großen nationalen Klubs Al-Nassr, Al-Ittihad, Al-Ahli und Al-Hilal - die jeweils zwei wichtigsten Vereine aus der Hauptstadt Riad (Al-Nassr und Al-Hilal) sowie aus der Großstadt Jeddah (Al-Ittihad und Al-Ahli).

Die Klubs wurden in Unternehmen umgewandelt und durch die Übernahme mit reichlich Geld ausgestattet, um die Transfers und Gehälter bezahlen zu können. Ziel ist es, die Liga für internationale Stars attraktiver zu machen. Zudem soll die Liga finanziell deutlich wachsen, die Einnahmen sollen von umgerechnet 112 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf knapp 450 Millionen Euro steigen.