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Seattle Seahawks in der Krise: Russell Wilsons Schultern sind nicht mehr breit genug

  • Aktualisiert: 16.11.2020
  • 14:24 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© 2020 Getty Images

Nach einem überragenden Saisonstart mit fünf Siegen in Serie folgt in den vergangenen Wochen die Ernüchterung: drei Pleiten aus vier Partien. Die Seattle Seahawks sind in der Krise. Auch, weil Quarterback Russell Wilson mächtig schwächelt.

München/Seattle - Die Los Angeles Rams. Immer wieder diese verflixten Los Angeles Rams. Russell Wilson müssen Aaron Donald und dessen Teamkollegen schon in seinen schlimmsten Albträumen erscheinen.

Denn immer oder zumindest fast immer, wenn Wilson mit seinen Seattle Seahawks gegen die Rams antritt, verlässt er als geprügelter Hund das Spielfeld.

So war das dann also auch jetzt, am vergangenen 10. Spieltag der aktuellen NFL-Saison. Die Seahawks unterlagen in Kalifornien mit 16:23 und der Passgeber, für viele bereits ein klarer MVP-Kandidat, erlebte einen rabenschwarzen Tag.

Seine Bilanz aus den vergangenen beiden Spielen gegen die Rams: "nur" 44 seiner 73 Pässe fanden für insgesamt 492 Yards einen Mitspieler, kein Touchdown - dafür drei Interceptions.

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Ernüchterung nach einem überragenden Saisonstart

Nach einem überragenden Saisonstart mit fünf Siegen in Serie folgten nun drei Pleiten aus den vergangenen vier Partien. Auch, und vor allem weil "Chefkoch" Wilson nicht mehr liefert.

Ganz abgesehen davon, dass die Rams dem Star-Quarterback offenbar überhaupt nicht zu liegen scheinen - in elf Aufeinandertreffen konnte Wilson mit den Seahawks nur drei Mal den Rasen als Sieger verlassen - scheint er in einer Krise zu stecken. Und somit das komplette Team.

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Seahawks-Defense das große Sorgenkind

Denn: Der tadellose Saisonstart der Seahawks täuschte ein Stück weit darüber hinweg, welch große Schwächen Seattle doch hat - vor allem defensiv.

Die Verteidigung ist statistisch gesehen aktuell die mit Abstand schlechteste der kompletten NFL. Kaum zu glauben, wenn man an die großen Zeiten der "Legion Of Boom" zurückdenkt und über deren Stärke sich die Erfolge der Seahawks definierten.

Doch das ist Vergangenheit. Die Realität ist, dass die Seahawks-Defense im Schnitt 448,3 Yards pro Spiel zulässt. Beim gegnerischen Passangriff sind es 353,3 Yards. Miserable Werte.

Zum Vergleich: Die Top-Defense der Indianapolis Colts erlaubt insgesamt nur 290,4 Yards pro Partie. Bei der Passverteidigung liegen Washington und Indianapolis mit 194,7 bzw. 198,7 Yards vorne - 150 Yards weniger. Das sind Welten in der NFL.

Zu wenig für die Ansprüche der Seahawks

Auch in anderen Statistiken ragen die Seahawks nicht heraus. Mit 22 Sacks liegen sie mit Platz 14 immerhin im Mittelfeld der NFL. Gleiches gilt für die bislang erzwungenen Turnover. Hier rangiert Seattle auf Platz 15.

Für ein Team mit den Ansprüchen der Seahawks, nämlich mindestens ein Playoff-Team und gerne auch ein Super-Bowl-Contender zu sein, ist das viel zu wenig.

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Und da kommt Wilson ins Spiel. Vor allem in den ersten fünf Partien glich der Star-Quarterback all diese defensiven Schwächen mit sensationellen Werten und Leistungen aus. Denn: Mindestens 23 Punkte kassierte Seattle bei den Siegen immer. Wilson und die Offense waren also gefordert - und sie lieferten.

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Wilson kann defensive Schwächen aktuell nicht kaschieren

Doch in den vergangenen vier Partien konnte Wilson die eigene Defense nicht mehr so einfach auf seinen Schultern erfolgreich über die Ziellinie tragen.

Was gegen die San Francisco 49ers noch gelang, ging gegen die Arizona Cardinals, die Buffalo Bills und nun die Rams schief. Wobei ihm durch das aktuelle Running-Back-Lazarett mit Chris Carson und Carlos Hyde auch Unterstützung durch das Laufspiel fehlt.

Dennoch warf Wilson alleine in diesen vier genannten Partien für ihn ungewohnte sieben Interceptions und produzierte den einen oder anderen Turnover.

Gegen die Rams war das einmal der Fall, am Spieltag zuvor gegen die Bills sogar zwei Mal. Statistiken, die nicht MVP-like sind.

Von einem Quarterback-Rating der vergangenen Spiele ganz zu schweigen - 31,1 gegen die Rams. 69,4 gegen die Bills.

Funktioniert Wilson nicht, funktionieren die Seahawks nicht

Es ist einfach offensichtlich: Funktioniert Wilson nicht, funktionieren die kompletten Seahawks nicht.

Die Mannschaft ist abhängig von der Tagesform ihrer Quarterbacks. Eine gefährliche Situation. Denn durch die Pleite bei den Rams stehen die Seahawks in der NFC West jetzt nur noch bei einer Bilanz von 6-3 - genauso wie die Arizona Cardinals und eben die Rams.

Die Gefahr, die Playoffs doch noch zu verpassen, ist gegeben.

Und was sagt Wilson zu all den Entwicklungen? "Ich habe die eine oder andere schlechte Entscheidung getroffen", meinte der Quarterback. "Aber wir müssen nach vorne schauen, es sind noch einige Spiele zu absolvieren."

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"Bin ein großartiger Football-Spieler"

Und weiter: "Die Realität ist, dass ich weiß, wer ich bin - nämlich ein großartiger Football-Spieler. Ich war großartig und ich werde auch weiterhin großartig sein. Es werden wieder bessere Tage kommen und ich habe keinen Zweifel daran, dass wir als Team zurück in die Erfolgsspur finden werden."

Große Worte, denen bestenfalls schon kommende Woche dann Taten folgen sollten. Denn dann kommen im Thursday Night Game die Arizona Cardinals nach Seattle.

Und nach aktuellem Stand heißt es für den Tabellendritten in diesem Divison-Duell gegen den Spitzenreiter: Verlieren verboten.

Dominik Hechler

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