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NFL

Super Bowl oder Absturz? Die Kansas City Chiefs am Scheideweg

  • Aktualisiert: 20.05.2019
  • 21:51 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago/Icon SMI
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Kaum ein Team hat in der NFL zuletzt für so viel Furore gesorgt wie die Kansas City Chiefs in der vergangenen Saison. 2019 steht allerdings im Zeichen des Umbruchs. Droht die nächste Saison ein Übergangsjahr zu werden?

Kansas City Chiefs / München - Die Kansas City Chiefs standen in der Saison 2018 vor allem für eines: Offensivspektakel. Sie hatten die meisten Offensiv-Yards, erzielten die meisten Punkte und hatten oftmals auch die coolsten Spielzüge. Stichwort: no-look Pass.

Quarterback Patrick Mahomes wurde zum "Offensive Player of the Year" ernannt, Tyreek Hill und Travis Kelce zählten von den Touchdowns her beide zu den sechs effektivsten Passempfängern der Liga, Running Back Kareem Hunt lief ohnehin alles in Grund und Boden – bis er dann am 30. November aufgrund eines "Prügel-Videos" und einer nicht wahrheitsgemäßen Aussage dazu entlassen wurde.

Die Kansas City Chiefs erreichten zwar auch ohne ihren Top-Rusher das AFC Championship Game und wären vielleicht sogar in den Super Bowl eingezogen, hätten sie bei dem Overtime-Münzwurf gegen die New England Patriots etwas mehr Glück gehabt.

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Dennoch stellt sich die Frage, ob die Chiefs den Positiv-Trend aus der vergangenen Saison fortsetzen können oder ob 2019 der Absturz droht. Tatsache ist nämlich: Kansas City sind einige Waffen weggebrochen. Hunt steht mittlerweile bei den Cleveland Brows unter Vertrag, Hill wurde wegen des Vorwurfs der Kindermisshandlung von allen Teamaktivitäten ausgeschlossen – die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Damit nicht genug: Starting-Center Mitch Morse hat sich in Richtung Buffalo verabschiedet. Und in Wide Receiver Chris Conley (Jacksonville) und Tight End Demetrius Harris (Cleveland) sind noch zwei weitere Passempfänger abgewandert, die zwar nicht zu den großen Stars zählten, für Mahomes aber dennoch beliebte Anspielstationen waren.  

Man könnte also sagen: Mahomes, der trotz seiner spektakulären Saison mit seinen 23 Jahren noch immer ein sehr junger Spielmacher ist, hat ein Großteil seines gewohnten Umfeldes verloren. Ob sich das so einfach kompensieren lässt?

Mahomes: Das Ziel ist der Super Bowl

Im Interview mit ran.de äußerte sich Mahomes selbstbewusst: "Das einzige Ziel für uns ist der Super Bowl. Wir waren in der vergangenen Saison im AFC Championship Game und die Teilnahme am Super Bowl ist für uns der logische nächste Schritt. Für uns zählt also wirklich nur der Super Bowl – und sonst nichts. Wir sind bereit und werden alles für dieses große Ziel geben."

Ist das neuformierte Team wirklich dazu in der Lage? Der aus Jacksonville verpflichtete Carlos Hyde wird zusammen mit Damien Williams das neue Running-Back-Duo bilden. Doch ein Hunt lässt sich eben fast genauso schwer ersetzen wie ein Hill, der laut ESPN der schnellste Spieler der NFL ist.

Immerhin: Im Draft wurde der höchste Pick der Chiefs in der zweiten Runde genutzt, um in Mecole Hardman (Georgia) einen ähnlichen Spielertypen wie Hill zu verpflichten.  

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Dee Ford und Eric Berry weggeschickt

Auch in der Defense ist ein großer Aderlass vorhanden. Outside Linebacker Dee Ford, der mit 13,5 Sacks der effektivste Pass-Rusher hinter Chris Jones war, wurde im Tausch für einen Zweitrundenpick nach San Francisco abgegeben.

Und was ist mit Linebacker Justin Houston? Entlassen! Die Safeties Ron Parker und Eric Berry sowie Cornerback Steven Nelson? Ebenfalls von der Gehaltsliste gestrichen. All die genannten Spieler sind Starter oder zumindest potentielle Starter gewesen.

Während die Fluktuation in der Offense teilweise auf unglückliche Umstände zurückzuführen ist, ist der Umbau in der Defense gewollt. Die Defense der Chiefs konnte den gegnerischen Quarterback zwar gut unter Druck setzen (52 Sacks waren der Bestwert der Liga), war ansonsten aber sehr löchrig und ließ die zweitmeisten Yards aller NFL-Teams zu.

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4-3 statt 3-4? Spagnuolo baut die Defense um

Wäre die Offense keine Scoring-Maschinerie gewesen, hätten die Chiefs nach der regulären Saison sicherlich keine zwölf Siege vorzuweisen gehabt. Nun sind der Offense wie erwähnt allerdings einige Waffen weggebrochen. Die Defense muss also weniger Punkte zulassen. Genau das fällt in das Aufgabenbereich des neuen Defensive Coordinators Steve Spagnuolo.

Head Coach Andy Reid und Spagnuolo haben bereits bei den Philadelphia Eagles zusammengearbeitet. Damals war Spagnuolo noch Defensive Assistant, Defensive Backs Coach und später Linebacker Coach – nun übernimmt er die Verantwortung für die komplette Verteidigung.

Eine taktische Veränderung bahn sich an: Spagnuolo favorisiert eine 4-3 Formation. Die Chiefs hingegen spielten bislang mit einer 3-4 Formation. Angesichts der strategischen Neuausrichtung ist ein personeller Umbruch also durchaus nachvollziehbar.

Der neuverpflichtete Defensive End Alex Okafor sowie Neu-Linebacker Damien Wilson passen beispielsweise gut zu der neuen Formation. Kürzlich wurde auch noch Inside Linebacker Darron Lee von den New York Jets hinzugeholt und Defensive End Frank Clark von den Seattle Seahawks. Lee ist eine Tackle-Maschine, Clark ein effektiver Pass-Rusher (13 Sacks in der Saison 2018).

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Ebenso wichtig ist die Verpflichtung von Safety Tyrann Mathieu, der sehr physisch spielt und auf seiner Position zu den besten Akteuren der NFL zählt.

"Tyrann ist ein Spieler, den wir schon seit einiger Zeit im Auge haben, und wir freuen uns, dass er unserem Team beitritt", sagte General Manager Brett Veach. "Er ist vielseitig und hart im Nehmen und verfügt über eine Menge Fähigkeiten. Er wird eine großartige Bereicherung für unsere Secondary sein."

Offen bleibt allerdings die Frage, wie schnell die neuformierte Defense zu einer Einheit wird. Aus Sicht der Chiefs sollte das möglichst schnell geschehen. Ein Offensivspektakel, mit dem sich die Schwächen der Hintermannschaft kompensieren lässt, ist 2019 nämlich nicht zwangsläufig garantiert.  

Oliver Jensen

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