Chicago Bears
Tarik Cohens besondere Motivation: Wie er für den gelähmten Bruder gehen will
- Aktualisiert: 16.07.2019
- 21:14 Uhr
- ran.de
Nach dem bitteren Playoff-Aus 2018 brauchen die Chicago Bears eigentlich keine zusätzliche Motivation. Running Back Tarik Cohen hat aber eine ganz besondere.
München - Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu motivieren. Jeder geht das Thema anders an. Brandreden in der Kabine, eine bestimmte Musik, Yoga, Einzelgespräche.
Aber auch der Gegner kann eine Motivation sein, die Vergangenheit, also eine Art Wiedergutmachung. Oder natürlich die sportliche Konstellation.
Bei den Chicago Bears ist es die Aufzeichnung des bitteren Playoff-Aus gegen die Philadelphia Eagles. Wild Card Game, Double-Doink, 15:16. Ende der Träume. Viel zu früh.
Head Coach Matt Nagy stellte das Spiel auf Repeat - damit sich so etwas nicht mehr wiederholt.
Cohens ganz eigene Motivation
Tarik Cohen braucht das alles nicht. Er hat seine ganz eigene, spezielle Motivation: seinen Halbbruder Dante Norman.
Er wurde im Juni niedergeschossen und sitzt seitdem im Rollstuhl. Ist von der Hüfte abwärts gelähmt. Und wie das unter Brüdern oft ist: Tarik fühlt sich so, als sei auch er verletzt worden.
"Ich habe mein ganzes Leben versucht, ihn zu beschützen. Ich will einfach etwas für ihn tun. Ich will - auch, wenn ich weiß, dass es nicht möglich ist - für ihn gehen", sagte der Running Back, der seit 2017 für die Bears spielt und in der vergangenen Saison auf 444 Yards und drei Touchdowns kam.
Die Familie als Bestimmung
Er sei seine Bestimmung, so Cohen weiter: "Das waren sie schon immer, meine Brüder und meine Mutter, meine Familie, die ich jeden Tag gesehen habe, als ich aufwuchs. Aber es fühlt sich an, als ob nun etwas mehr Öl ins Feuer gegossen wurde", sagte er.
Eigentlich wollte Cohen über seine ganz persönliche Tragödie gar nicht groß sprechen. Doch manchmal reicht eine Kleinigkeit, um die Worte dann doch sprudeln zu lassen.
Bei dem Pro Bowler von 2018 war es sein eigenes Football Camp, bei dem er einen jungen Camper im Rollstuhl sah. "Ich habe meinen Bruder in ihm gesehen. Wie viel Spaß er hatte. Und dann habe ich an meinen Bruder gedacht, und wie sein Leben läuft."
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Ein Krieger
Das läuft nämlich in eine gute Richtung. Die positive Einstellung seines Bruders beeindruckt Cohen: "Ich weiß nicht, wie ich in der Situation reagieren würde. Er ist bereit, es anzugehen, er ist ein Krieger. Das pusht mich."
Es ist die extra Motivation, die besonders ist, die einen Unterschied machen kann. Die auch das Video eines Playoff-Aus so nicht hinbekommt.
Egal wie oft man es abspielt.
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