Rosenkrieg um NFL-Star Brown geht in die nächste Runde
Twitter-Tirade: Antonio Brown rechnet mit Pittsburgh Steelers ab
- Aktualisiert: 17.02.2019
- 00:03 Uhr
- ran.de/Daniel Kugler
Antonio Brown rechnet über Twitter mit Verantwortlichen und Mitspielern der Pittsburgh Steelers ab. Auch Quarterback Ben Rotlisberger und Head Coach Mike Tomlin sind vor dem Rundumschlag nicht gefeit.
München/Pittsburgh - Nachdem Wide Receiver Antonio Brown im Laufe der Woche bereits einen Trade von den Pittsburgh Steelers verlangt hat und sich über Twitter von den Steelers-Fans verabschiedete, stand der 30-Jährige am Samstag seinen Fans über die sozialen Medien Rede und Antwort.
Auf den Vorwurf eines Fans, dass er die Steelers nur verlassen wolle, um andernorts einen neuen, lukrativeren Deal zu unterschreiben, antwortete Brown: "Ich mache das nicht wegen des Geldes, sondern aus Liebe zum Sport und der Verpflichtung, immer aus Leidenschaft gewinnen zu wollen. Außerdem habe ich 70 Millionen Dollar verdient, das ist öffentlich bekannt und soll keine Angeberei sein. Es ist Zeit, für mein eigenes Team zu spielen, die AB84-Familie."
Brown wirft Big Ben "Owner Mentality" vor
"Es geht nicht um einen Konflikt, sondern um gegenseitigen Respekt! Er benimmt sich so, als würde ihm hier alles gehören. Als könnte er jeden bloßstellen, auch die Coaches. Die Spieler wissen das, können aber nichts darüber sagen. Es ist ein schmutziges Spiel", erklärte Brown auf die Frage, wie es zum Bruch zwischen ihm und Quarterback Ben Rothlisberger kam.
Brown verurteilt Coach Tomlins Verhalten
Auch Head Coach Mike Tomlin bekam sein Fett weg. Da der Receiver das letzte Spiel der Regular Season gegen die Cincinnati Bengals ausgesetzt hatte, hinterfragte ein Twitter-User Browns Liebe zum Spiel. Diesen Vorwurf ließ Brown nicht auf sich sitzen. "Der Trainer (Mike Tomlin, Anm. der Red.) hat dem Team mitgeteilt, dass ich sie im Stich gelassen habe, während ich meine Blessuren behandeln ließ. Danach lädt er mich ein, das Spiel mit meinen Teamkollegen zu verfolgen, die dachten, ich hätte sie im Stich gelassen. Das kann ich so nicht stehen lassen. Ich werde als Sündenbock hingestellt, obwohl wir als Team die Playoffs verpasst haben."
Wegen einer Knieverletzung war Browns Einsatz vor der Partie als fraglich eingestuft worden, nachdem er das Abschlusstraining am Tag vor dem Spiel verpasste.
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Brown fordert respektvolle Behandlung
Der Frage, für welche Teams er zukünftig auflaufen wollen würde, wich Brown aus. Er verwies schlicht auf die anstehenden Gespräche mit den Verantwortlichen der Franchise. Von seinem ausstehenden Gespräch mit Teambesitzer Art Rooney erhofft sich Brown, dass er "als der Mensch Antonio Brown und nicht als der Spieler AB84 behandelt wird".
Brown betont zudem, dass er in seinen neun Jahren bei den Steelers bisher noch kein einziges Meeting mit dem Franchise-Owner hatte.
Brown-Abgang wäre finanzielles Desaster für Pittsburgh
Hinter den Aussagen von Brown steckt ein klarer Plan, er will die Franchise zu einem Trade zwingen. Allerdings bleibt trotz des zerrütteten Verhältnisses fraglich, ob die Steelers ihren Top-Receiver auch ziehen lassen werden.
Brown unterschrieb 2017 eine Vertragsverlängerung über vier Jahre und 68 Millionen Dollar. Mit 22,2 Millionen Dollar hat er den höchsten Cap Hit aller Receiver der NFL und verdient 2019 allein 12,6 Millionen Dollar an Grundgehalt. Würden die Steelers Brown traden oder entlassen, würde Pittsburgh zwar das Gehalt sparen, doch knapp über 21 Millionen Dollar würden den Cap in der kommenden Saison an Dead Money belasten, auch wenn Brown gar nicht mehr im Team steht. Dieses Geld kann nicht für anderes Stars investiert werden. 2020 stünden 14 Millionen Dollar an Dead Cap zu Buche, 2021 weitere sieben Millionen Dollar.
Die Steelers stehen vor dem Zwiespalt, ob sie ihren abwanderungswilligen Star-Receiver trotz Widerwillen halten oder Big Bens ehemalige Lieblingsanspielstation entgegen jeglicher kaufmännischer Vernunft ziehen lassen.
Daniel Kugler
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