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Super Bowl LV, Sonntag, der 7. Februar, ab 22:40 Uhr live auf ProSieben und ran.de

Verhinderter Head Coach: Chiefs-OC Eric Bieniemy steht einmal mehr mit leeren Händen da

  • Aktualisiert: 04.02.2022
  • 09:18 Uhr
  • ran.de/Tom Offinger
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© imago images / Icon SMI

Über keinen Head-Coaching-Kandidaten wurde in den vergangenen Wochen so viel diskutiert wie über Eric Bieniemy. Trotz aller Spekulationen muss der Offensive Coordinator der Kansas City Chiefs ein weiteres Jahr warten, um sich seinen Traum als Hauptübungsleiter in der NFL zu erfüllen.

München/Kansas City - Mit den Houston Texans hat nun auch die letzte der insgesamt sieben suchenden Franchises ihren Head Coach für die kommende Saison gefunden

Ein vieldiskutierter Name blieb allerdings einmal mehr außen vor: Chiefs-Offensive-Coordinator Eric Bieniemy muss weiter auf seinen ersten Job als Hauptübungsleiter in der NFL warten. Dabei gibt es kaum jemanden, der für einen solchen Job besser geeignet wäre.

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Mastermind der Chiefs-Offense

Obwohl er nun schon das zweite Jahr in Folge als einer der begehrtesten Cheftrainer der ganzen Liga ausgewiesen wird, steht der 51 Jahre alte Eric Bieniemy nun wieder mit leeren Händen da.

Der größte Unterschied zum Vorjahr ist eigentlich nur die Tatsache, dass Bieniemy mittlerweile einen Super-Bowl-Sieg vorweisen kann, den er sich als Mastermind hinter der besten Offense der jüngeren NFL-Geschichte wahrlich verdient hat.

"Meiner Meinung nach ist es lächerlich, dass er noch nicht verpflichtet wurde", machte Washington-Quarterback Alex Smith vor wenigen Wochen deutlich. Smith und Bieniemy waren 2013 gemeinsam nach Kansas City gekommen und hatten dort fünf Saisons zusammengearbeitet.

"Mir ist bewusst, dass es ein komischer Prozess ist, vor allem wenn das Team noch in den Playoffs ist - nichtsdestotrotz sehe ich das nicht als Entschuldigung", so Smith.

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Dominanz in der NFL

An Qualität und dem nötigen Know-how mangelt es dem früheren Running Back jedenfalls nicht. Von 1991 bis 1999 war Bieniemy als Spieler für die Chargers, Bengals und Eagles aktiv, ehe er sich für eine Karriere als Coach entschied.

Über einige Stationen am College gelang er 2006 zu den Minnesota Vikings, bei denen er als Running Backs Coach und später als Assistent Head Coach arbeitete. 2013 nahm ihn Andy Reid mit nach Kansas City, wo er seit dem Abgang von Matt Nagy zur Saison 2018 als Offensive Coordinator tätig ist.

Seit diesem Tag dominiert die Chiefs-Offense die NFL nach Belieben: Superstar-Quarterback Patrick Mahomes setzt die kreativen Spielzüge mit Leichtigkeit um und wirkt dank Passempfängern wie Tyreek Hill und Travis Kelce unaufhaltsam.

Rückendeckung vom Gesicht der NFL

Im Februar 2020 folgte dann die vorläufige Krönung von Bieniemys Arbeit: In Super Bowl LIV drehten die Chiefs im letzten Viertel einen Zehn-Punkte-Rückstand und bejubelten schließlich ihren ersten NFL-Titel seit 50 Jahren.

"Seine Bilanz spricht für sich selbst", lobte ihn Mahomes zu Beginn der Woche. "Die Art von Mann, die er ist, wie er uns kontrolliert und gleichzeitig als Leader im Locker Room auftritt, ist einzigartig."

Auch Mahomes ist über die Zurückhaltung der Klubs, die auf der Suche nach einem neuen Head Coach waren, verwundert: "Die Leute müssen verrückt sein, wenn er keinen Head-Coaching-Job bekommt."

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Keine Chance in Houston

Es ist überraschend und doch bezeichnend zugleich, dass einer der kreativsten Playcaller der NFL weiterhin ein Dasein als Offensive Coordinator fristet, während vermeintlich weniger geeignete Kandidaten befördert werden.

Gerade im Hinblick auf die Houston Texans wird dieser Gedanke deutlich: Seit Oktober sucht die jüngste NFL-Franchise nach einem Nachfolger von Bill O'Brien. In Deshaun Watson verfügen die Texans (noch) über einen der talentiertesten Spielmacher der Liga, der selbst jede noch so verzweifelte Situation umbiegen kann.

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Schon früh bekundeten Fans und Spieler ihr Interesse an Bieniemy, Watson soll sich Berichten zufolge aktiv für die Verpflichtung des 51-Jährigen eingesetzt haben. 

Erst nachdem sich der 25 Jahre alte Pro Bowler von dem Klub abwandte, reagierte Besitzer Cal McNair und lud Bieniemy zu einem Gespräch - letztlich umsonst.

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Ein leidiges Thema

Die Nicht-Berücksichtigung von Eric Bieniemy wirft in diesen Tagen auch einmal mehr die unangenehme Frage auf, ob es dessen Hautfarbe ist, die ihm eine Head Coach-Stelle verwehrt. 

Die sieben freigewordenen Positionen wurden nur von zwei Trainern besetzt, die der schwarzen Minderheit in den USA angehören: Robert Saleh bei den New York Jets und David Culley, der als erster Afro-Amerikaner bei den Houston Texans anheuern wird.

Ob die übrigen fünf Head Coaches nun besser geeignet sind als Bieniemy, müssen letztlich die dazugehörigen Klubs entscheiden, so oder so bleibt ein Geschmäckle übrig.

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Erneuter Triumph im Super Bowl?

Seinen Traum, einmal als Head Coach in der NFL zu arbeiten, hat Bieniemy jedenfalls noch nicht aufgegeben. "Es ist immer schön, wenn über dich diskutiert wird und du die Möglichkeit hast, deine Träume zu verwirklichen. Ja, ich möchte ein Head Coach werden", sagte er kürzlich der "Los Angeles Times".

Bis es soweit ist, muss sich der 51-Jährige weiter gedulden. Sollte in den kommenden Wochen und Monaten nichts Außergewöhnliches passieren, wird er auch im kommenden Herbst wieder an der Seitenlinie des Arrowhead Stadiums stehen.

Letztlich könnte aber genau diese Situation von Vorteil sein: In einer Woche kann er an der Seite von Andy Reid und Patrick Mahomes seinen zweiten Super Bowl in Folge gewinnen (Super Bowl LV, Sonntag, der 7. Februar, ab 22:40 Uhr live auf ProSieben und ran.de).

Eine bessere Bestätigung seiner Arbeit wird Eric Bieniemy vorerst nicht erhalten.

Tom Offinger

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