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Erst Super Bowl, dann NFL-Fehlstart

Vom Topteam zum Fallobst: Der Absturz der Carolina Panthers

  • Aktualisiert: 12.10.2016
  • 12:53 Uhr
  • ran.de / Martin Jahns
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© 2016 Getty Images

In der letzten Saison waren die Carolina Panthers das heißeste Team der NFL. Doch nach einem Katastrophenstart sind nun selbst die Playoffs in weiter Ferne. ran.de erklärt den seltsamen Absturz.

München / Charlotte - Was ist nur los mit den Carolina Panthers? In der vergangenen Saison stürmten Cam Newton & Co. bis in den Super Bowl. 15 Siege in der Regular Season waren Franchise-Rekord. Newton brillierte Woche für Woche und war mit seinem Dab in der NFL allgegenwärtig.

Doch in dieser Saison ist alles anders. Sacks statt Dabs, Pleiten statt Siege. Mit einer Bilanz von 1:4 stehen die Panthers am Ende der alles andere als starken NFC South. Spätestens seit dem grausamen Auftritt beim 14:17 gegen die Tampa Bay Buccaneers in Week 5 ist klar: In der aktuellen Verfassung haben die Panthers mit den Playoffs nichts zu tun. Doch wie konnte es zu einem solchen Absturz kommen?

Möglich, dass die ernüchternde Super-Bowl-Pleite gegen die Denver Broncos nachwirkt. Nicht umsonst warnte Tight End Greg Olsen, der gegen die Bucs noch der Beste war, schon vor Wochen vor einem Einbruch.

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Greg Olsen: "Im Moment verdienen wir gar nichts"

"In dieser Liga musst du dir dein Glück erarbeiten. Wir tun niemandem leid", appellierte er nun an seine Teamkollegen. "Wir haben immer gesagt, dass das, was letztes Jahr war, nichts mit dieser Saison zu tun hat."

Man müsse sich jeden Erfolg verdienen, "und im Moment verdienen wir gar nichts", zog Olsen ein vernichtendes Fazit. Die Quittung: Erst zum sechsten Mal startete ein Super-Bowl-Teilnehmer in der folgenden Saison mit nur einem Sieg aus den ersten fünf Spielen. Das letzte betroffene Team: Ausgerechnet die Panthers der Saison 2004.

Stellvertretend für den Leistungsabfall steht Quarterback-Superstar Cam Newton. Gegen Tampa Bay fehlte er wegen einer Gehirnerschütterung, die er sich mit einer überflüssigen Einlage gegen die Atlanta Falcons selbst einbrockte.

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Cam Newton erst enttäuschend, dann verletzt

Doch schon in den Wochen zuvor war der MVP der letzten Saison ein Schatten seiner selbst, hielt den Ball oft viel zu lange, traf falsche Entscheidungen und musste wegen einer erstaunlich löchrigen O-Line immer wieder heftig einstecken.

Überhaupt leistete sich die Offense der Panthers viel zu viele Ballverluste: In der gesamten letzten Saison unterliefen dem Team 19 Turnovers, jetzt sind es nach fünf Spielen schon 14. Nicht einmal Interception-Maschine Ryan Fitzpatrick kommt da mit seinen New York Jets mit (13).

Doch auch in der Defensive knirscht es gewaltig. Weil die Panthers die Gehaltswünsche von Josh Norman nicht erfüllen wollten, ging der Cornerback in der Offseason. Von zumindest einigermaßen gleichwertigem Ersatz ist jedoch keine Spur. Am offensichtlichsten wurde das beim 300-Yards-Festival von Julio Jones in Week 4. Normans süffisanter Kommentar dazu: "Man erntet, was man säht."

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Panthers haben den Pass Rush verlernt

Doch nicht nur die Secondary wackelt, auch die Defensive Line ist eine einzige Baustelle. Gelangen 2015 noch die sechstmeisten Sacks, ist das Team aus Charlotte in dieser Statistik nur noch Mittelmaß.

Safety Tre Boston reichen gerade einmal zwei Sacks, um in dieser Saison erfolgreichster Quarterback-Jäger der Panthers zu sein. NFL-Spitzenreiter Lorenzo Alexander (Buffalo Bills) hat dagegen schon sieben auf dem Konto. Dazu machten sich die Panthers in den letzten Wochen das Leben immer wieder mit unnötigen Strafen schwer.

Viel zu tun also in einer verhältnismäßig kurzen Trainingswoche vor dem Division-Duell gegen die New Orleans Saints am Sonntag. Running Back Cameron Artis-Payne ist dennoch optimistisch: "Uns ist letztes Jahr eine Serie von 14 Siegen am Stück gelungen. Wir können auch dieses Jahr eine ähnliche Serie starten."

Ron Rivera: "Kein Blick zurück"

Doch dafür muss möglichst schnell ein Sieg her: 94 Prozent der Teams, die mit 1:4 Siegen in die Saison gestartet sind, haben am Ende die Playoffs verpasst.

Schon das nächste Spiel gegen die Saints ist deshalb wegweisend. Ob Cam Newton dann wieder mitwirken kann, ist noch unklar. Fällt er aus, muss Ersatz Derek Anderson einen besseren Auftritt hinlegen als gegen die Buccaneers (1 Fumble, 2 Interceptions, kein Touchdown). Zudem kommt die Partie für den zuletzt verletzten Running Back Jonathan Stewart wohl noch zu früh.

Schwierige Voraussetzungen also für Head Coach Ron Rivera. "Die Saison ist noch jung, es beginnt gerade einmal das zweite Viertel", verbreitete Rivera trotzdem Aufbruchsstimmung. Sein Kredo: Der Fehlstart muss endlich aus den Köpfen, allerdings auch die Fabelsaison 2015: "Wir müssen uns gut vorbereiten und vorwärts gehen. Kein Blick zurück!"

Martin Jahns

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