Wird der Super Bowl zum Ice Bowl?
- Aktualisiert: 13.12.2013
- 17:38 Uhr
- ran.de/ David Donocik
Zuletzt gab es beim NFL-Match in Philadelphia aufgrund der Witterungsbedingungen eine kuriose "Schneeball-Schlacht". Ähnliche Verhältnisse könnte es auch beim nächsten Super Bowl geben - zum ersten Mal überhaupt.
München – Vor wenigen Tagen mussten sich die Zuschauer beim Match der Philadelphia Eagles gegen die Detroit Lions (34:20) auf ganz besondere Bedingungen einstellen. Aufgrund des massiven Schneefalls mit bis zu 20 Zentimetern Neu-Schnee auf dem Spielfeld kam kein vernünftiges Spiel zustande (Galerie: Schneeballschlacht von Philadelphia): Viele Akteure rutschten auf dem seifigen Boden aus, ein akkurates Passspiel war selten möglich. Die in weiß gekleideten Akteure der Lions waren im wilden Schneegestöber kaum zu unterscheiden.
Endspiel nicht überdacht
Das Spiel beherrschte zwar aufgrund der absurden Bedingungen die Schlagzeilen. Doch es war "nur" eines von vielen Spielen in der Regular Season. Was passiert aber, wenn der Wetter-Gott dem Super Bowl eine ähnlich intensive Schneeball-Schlacht beschert? Je näher das Meisterschafts-Endspiel rückt, desto größere Relevanz bekommt diese Frage in den USA. Schließlich steigt am 2. Februar 2014 das größte Einzel-Sportereignis der Welt in New Jersey (live in SAT.1 und auf ran.de). Normalerweise findet der Mega-Event aufgrund der angenehmeren klimatischen Verhältnisse in südlich gelegenen Arenen der USA oder in überdachten Stadien statt. Das MetLife Stadium in East Rutherford aber liegt im kalten Norden und besitzt kein Dach - ein Novum in der Geschichte des Super Bowl. Schneesturm keinesfalls ausgeschlossen!
Wettbewerbsverzerrung möglich
Entsprechend hitzig wird bereits seit der ungewöhlichen Ansetzung über mögliche Auswirkungen diskutiert. Viele Experten befürchten Wettbewerbsverzerrungen, wenn beispielsweise die New England Patriots aus dem im Norden gelegenen Boston im Endspiel auf die sonnenverwöhnten New Orleans Saints treffen sollten.
Auf der anderen Seite wäre ein "Snow-Bowl" etwas absolut Einmaliges und würde im traditionsreichen American Football Geschichte schreiben. Und: Obwohl extreme Wetterbedingungen besonders das Spiel von Quarterbacks negativ beeinflussen könnten, spielt so mancher Akteur sogar lieber bei Minustemperaturen. Der ehemalige Superstar-Quarterback Brett Favre etwa schaffte mit den Green Bay Packers 43 Siege bei nur fünf Niederlagen, wenn das Thermometer vor Spielbeginn bei maximal einem Grad Celsius stand.
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"Ice Bowl" und verbotener Schnee-Engel
Winterliche Temperaturen sind in der NFL nichts Ungewöhnliches. Die Saison läuft hauptsächlich in den Wintermonaten. Im Norden der USA kann es immer wieder schneien - was oft genug zu außergewöhnlichen Momenten führte. Ein Stoff für Legenden lieferte etwa das NFC-Championship-Finale 1967 zwischen den Packers und den Dallas Cowboys, das als "Ice Bowl" und als eines der berühmtesten Kälte-Spiele der NFL gilt: Bei damals Minus 25 Grad Celsius zogen sich viele Spieler Erfrierungen zu und erkrankten. Die Packers siegten übrigens und holten danach auch den Super Bowl.
Kurioses trug sich im Dezember 2008 zu, nachdem Patriots-Akteur Wes Walker beim 47:7 gegen die Arizona Cardinals einen Touchdown erzielte. Walker feierte das Ereignis, indem er in der Endzone einen Schnee-Engel formte. Die Liga sah dies als grobe Unsportlichkeit an und verdonnerte Walker zu einer 10.000-Dollar-Strafe.
Egal was das Wetter am 2. Februar bringt: Das Spiel wird nicht verschoben, in der NFL sind Spielverlegungen unüblich. Daher könnte das Motto vor dem Finale lauten: "Warm anziehen".