Besser als Michael Jordan? LeBron James dominiert die NBA
King of the East
LeBron James hat es wieder getan! Der Superstar hat seine Cleveland Cavaliers im entscheidenden siebten Spiel der Conference Finals gegen die Boston Celtics auf seine Schultern genommen und mit 35 Punkten, 15 Rebounds und neun Assists in die NBA Finals geführt. Superlative scheinen momentan kaum noch auszureichen, um die Leistungen des 33-Jährigen zu beschreiben. In den USA wird immer mehr diskutiert, ob James sein Idol Michael Jordan als besten Basketballer der NBA-Geschichte bereits abgelöst hat. ran.de zeigt euch, was den "King James" so besonders macht.
Acht Finals in Folge
2:3 lagen die Cleveland Cavaliers in der Best-of-Seven-Serie gegen die Boston Celtics bereits zurück, ehe James nochmals einen Gang höher schaltete und sein Team fast im Alleingang in seine achten NBA-Finals in Folge führte. Damit jagt der Small Forward weiterhin den Rekord von Basketball-Legende Bill Russell, der 1966 seine letzte von 10 Finalserien in Folge spielte.
Rekordscorer der Playoffs
Bereits jetzt hat LeBron James mit derzeit 6775 Zählern den Rekord für die meisten Punkte in den NBA-Playoffs aufgestellt. Dabei steht der einstige Nummer-1-Pick aus dem Jahr 2003 mitnichten vor dem Karriereende!
Der Beste seiner Generation
LeBron James ist in den Playoffs ein Phänomen für sich. Unter den aktuellen Spielern hat er in der wichtigsten Phase des Jahres die meisten Punkte (6775), Rebounds (2088) und Assists (1647) erzielt. Ein Vergleich gefällig? Das sind mehr als 2700 Punkte, fast 500 Rebounds, und über 500 Assists mehr als der jeweils heißeste "Verfolger"!
Knackt LeBron den Scoring-Rekord?
Mit 33 Jahren hat LeBron James bereits jetzt die siebtmeisten Regular-Season-Punkte in der NBA-Historie erzielt. Die Chancen, eines Tages den All-Time-Record zu knacken, stehen dabei überhaupt nicht schlecht: James ist der jüngste Spieler der die magische Marke von 31.000 Punkte erreichte. Spielt er auch nur ansatzweise so lange, wie Rekordhalter Kareem Abdul-Jabbar, der seine Karriere mit erst 42 Jahren beendete, sind dessen 38.387 Punkte nur eine Formsache.
Vielseitigkeit ist Trumpf
Das Erstaunliche dabei: LeBron James sieht sich nicht einmal primär als Scorer. Die Stärke des 33-Jährigen liegt darin, auf dem Feld jeder Position und in jeder erdenklichen Art zu dominieren. So hat es vor ihm noch niemand geschafft, den 31.000 Punkten auch noch sensationelle 8.000 Rebounds und 8.000 Assists hinzuzufügen.
Je älter, desto besser
Wer dabei davon ausgeht, dass James im höheren Basketball-Alter nachlassen würde, sieht sich in diesem Jahr mehr denn je getäuscht. Der "King" spielte trotz seiner 33 Jahre die meisten Minuten aller NBA-Akteure und verpasste keine einzige von 100 Partien seit dem Saisonstart Mitte Oktober.
Jordan vs. James - Duell der Giganten
Ob LeBron James zu den besten Basketballern der NBA-Geschichte gehört, steht längst nicht mehr zur Diskussion. Die Frage ist lediglich: Ist James bereits besser als "His Airness" Michael Jordan?
Drei Titel sind nicht genug!
Auf der Suche nach dem besten Basketballer wandert der Blick schnell in den Trophäenschrank. Hierbei hat James mit drei Titeln gegenüber Jordan noch deutlich das Nachsehen. Der gewann mit den Chicago Bulls in 90er Jahren gleich sechsmal die Larry O'Brien Trophy.
"Unschlagbar" besiegen?
Hinzu kommt das Totschlag-Argument aller Michael-Jordan-Fans: Die Nummer 23 der Bulls hat bei seinen sechs Finalteilnahmen nie verloren! LeBron James stand zwar dreimal öfter in den Finals, verlor aber eben auch ganze sechs Mal.
Wie wichtig sind individuelle Auszeichnungen?
Michael Jordan wurde im Laufe seiner Karriere fünfmal zum "Most Valuable Player", also zum besten Spieler der Liga gewählt. LeBron James gilt in Expertenkreisen seit Jahren gemeinhin als Dominator der NBA, bringt es aber nur auf vier Auszeichnungen und wartet seit 2013 auf eine weitere Auszeichnung.
Stammgäste beim All Star Game
Zum Allstar Game werden jährlich nur die besten Spieler der Liga eingeladen. Kein Wunder, dass sowohl "MJ" als James Dauergäste bei dieser Veranstaltung sind. 14 Mal nahmen beide jeweils am Wochenende der Besten teil. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass James in dieser Kategorie bereits in der kommenden Saison die Führung übernehmen wird.
Jordan ist der bessere Scorer
Michael Jordan war als Shooting Guard Zeit seiner Karriere ein begnadeter Scorer und hält mit 30,1 Punkten bis heute den Rekord für den besten Punkteschnitt pro Spiel in der Regular Season. In den Playoffs konnte er seine Performances sogar noch regelmäßig steigern und legte 33,4 Punkte auf. Hierbei kann nicht einmal LeBron James mit 27,2 im normalen Saisonverlauf und 28,8 Punkten in den Playoffs mithalten.
James passt besser
Aber James definiert sich wie erwähnt ohnehin nicht vorrangig über das Scoring. Mit 7,2 Assists pro Spiel in der Regular und 7,0 Assists pro Spiel in der Postseason ist er Jordan voraus. Der fand seine Mitspieler in Chicago für durchschnittlich 5,3 und 5,7 Assists in den jeweiligen Saisonphasen.
James dominiert am Brett
Auch in puncto Rebounds ist der "King" überlegen. James sammelt in der Regular Season durchschnittlich 7,4 Abpraller vom Brett ein, nur um sich in den Playoffs noch einmal auf 8,9 Boards pro Spiel zu steigern. Michael Jordan hätte im Luftduell mit 6,2, beziehungsweise 6,4 Rebounds zumindest statistisch gesehen das Nachsehen gehabt.
Die unendliche Frage
Ist James nun also besser als Jordan? Das wird jeder Fan, Experte oder Spieler ganz nach seiner eigenen Vorstellung von Basketball beantworten. Sicher ist: Der "King" rüttelt, so paradox es klingen mag, am Thron von Jordan. Und solange er das tut, dürfen sich die Fans an einem der dominantesten Sportler dieses Jahrtausends erfreuen.