NBA Draft 2020: Die ersten zehn Picks - ein BBL-Profi dabei
NBA Draft 2020: Die ersten zehn Picks
Auch in diesem Jahr wählten die NBA-Teams wieder die besten Talente aus dem College und vom internationalen Parkett aus. Die beste Basketball-Liga der Welt hat jetzt zwei Ball-Brüder, die Golden State Warriors durften an Nummer zwei picken und sogar ein BBL-Profi jubelte früh. ran.de zeigt die ersten zehn Picks des NBA Draft 2020.
1. Pick - Minnesota Timberwolves: Anthony Edwards, SG/SF
Die Minnesota Timberwolves entscheiden sich nach langen Spekulationen doch für den Guard von der University of Georgia. Anthony Edwards ist ein explosiver Scorer mit den körperlichen Voraussetzungen, um direkt in der NBA einzuschlagen. In seiner Kindheit spielte er als Running Back Football und träumte von einer NFL-Karriere, heute attackiert er den Korb und glänzt dabei mit seiner Athletik. Die größten Fragezeichen bei Edwards: seine Effizienz (nur 29 Prozent von der Dreierlinie im College) und die Tatsache, dass er seine Georgia Bulldogs nicht zu einer positiven Bilanz führen konnte.
2. Pick - Golden State Warriors: James Wiseman, C
Der Champion von 2015, 2016 und 2018 sichert sich die Dienste des athletischen Centers von der University of Memphis. Nach einer aufgrund von vielen Verletzungen verlorenen Saison, wollen die Golden State Warriors wieder ganz vorne mitspielen. James Wiseman könnte dabei trotz seiner 19 Jahre schon eine entscheidende Rolle einnehmen, auf den großen Positionen ist Golden State nur dünn besetzt. Der Center verfügt über die Athletik und die Finesse, um unter dem Korb zu punkten. Er hat zumindest das Potenzial und die körperlichen Voraussetzungen, zu einem guten Verteidiger zu werden.
3. Pick - Charlotte Hornets: LaMelo Ball, PG/SG
Der wohl glamouröseste Name in diesem Draft, und das liegt vor allem an LaMelo Balls Familie. Der Ball-Clan sorgt seit Jahren für Schlagzeilen, Bruder Lonzo war 2017 der zweite Pick im Draft und spielt jetzt für New Orleans. Vater LaVar behauptete einst, er könne Michael Jordan im Eins-gegen-eins schlagen. Jetzt ist seine Chance: MJ ist Besitzer der Hornets. LaMelo hat auf dem Parkett aber auch viel zu bieten. Sein Vater zog ihn frühzeitig aus der High School ab, bereits mit 16 spielte er gegen Profis in Litauen. Vergangenes Jahr lief er in der australischen Profiliga NBL auf. Ball glänzt mit seiner Spielübersicht und spektakulären Pässen, mit denen er seinen Mitspielern freie Würfe ermöglicht. Für einen Point Guard verfügt er außerdem über eine enorme Größe (2,01 Meter). Problematisch: seine Wurfauswahl. In Australien versenkte er nur 25 Prozent seiner Dreier und 37 Prozent seiner Würfe.
4. Pick - Chicago Bulls: Patrick Williams, SF/PF
Bei den ersten drei Picks waren sich die meisten Experten vor dem Draft einig - und sollten Recht behalten. Die Chicago Bulls sorgen für die erste echte Überraschung und holen mit dem vierten Pick den vielseitigen Combo-Forward von der Florida State University. Patrick Williams verfügt über eine gute Athletik und kann ein bisschen von allem. Allerdings dominiert er in keiner Kategorie. Er könnte eine Art Schweizer Taschenmesser werden - oder nur ein durchschnittlicher Mitläufer.
5. Pick - Cleveland Cavaliers: Isaac Okaro, SF/PF
Die Cleveland Cavaliers sichern sich den wohl besten Verteidiger dieses Draft-Jahrgangs. Der 19-jährige Isaac Okaro von der Auburn University ist ein großartiger Athlet und konnte im College alle fünf Positionen verteidigen. Offensiv überzeugt Okoro mit seinem starken Zug zum Korb. Seine große Schwachstelle ist noch der Sprungwurf von der Dreierlinie. Kann er sich in diesem Bereich steigern, hat er das Zeug zum Star.
6. Pick - Atlanta Hawks: Onyeka Okongwu, C
Einen starken Verteidiger holen sich auch die Atlanta Hawks, allerdings auf der Center-Position. Der 19-jährige Onyeka Okongwu von der University of Southern California (USC) ist ein hervorragender Shot Blocker, der den eigenen Korb beschützen kann. Offensiv ist sein Spiel allerdings noch etwas unausgereift.
7. Pick - Detroit Pistons: Killian Hayes, PG
Auch ein BBL-Profi hat es unter die ersten zehn Picks geschafft: Killian Hayes ging in der vergangenen Spielzeit für Ratiopharm Ulm auf Korbjagd. Der Point Guard ist ein guter Werfer von der Dreierlinie und kommt dank seiner Finesse auch immer wieder am Korb zum Abschluss. Hayes, der in den USA geboren wurde, aber für die französische Nationalmannschaft aufläuft, verfügt über eine gute Übersicht und versteht es, seine Spieler in Szene zu setzen. Er ist allerdings kein überragender Athlet, von daher wird es spannend zu sehen sein, wie er mit dem höheren Tempo in der NBA zurechtkommt.
8. Pick - New York Knicks: Obi Toppin, PF/SF
Der gebürtige New Yorker darf seine Profikarriere auch dort beginnen. Obi Toppin ist ein explosiver Athlet, der mit seinen spektakulären Dunks begeistert und auch über einen soliden Sprungwurf verfügt. Defense ist dagegen nicht seine Spezialität, zudem gilt er als "Tweener". Für einen Power Forward ist er etwas zu klein und für einen Small Forward eigentlich einen Tick zu langsam. Es wird spannend zu sehen sein, wie die Knicks ihn einsetzen.
9. Pick - Washington Wizards: Deni Avdija, SG/SF
Eines der spannendsten Talente im Draft. Wegen seiner Spielintelligenz und Erfahrung in der Euroleague wurde Deni Avdija sogar mit Mavericks-Superstar Luka Doncic verglichen. Ganz so beeindruckend ist Avdijas Resümee aber (noch) nicht. Doch zumindest gab auch der Israeli mit 16 Jahren sein Debüt für Topklub Maccabi Haifa und konnte seitdem Erfahrung gegen gestandene Profis sammeln. Er verfügt über eine gute Größe, einen soliden Sprungwurf und ist ein ordentlicher Verteidiger.
10. Pick - Phoenix Suns: Jalen Smith, PF
Ein etwas überraschender Pick an zehnter Stelle. Die meisten Draft-Experten sahen Jalen Smith eher als Kandidaten für den zweiten Teil der ersten Runde. Doch der "Big Man" aus Maryland hat durchaus Argumente auf seiner Seite. In seiner letzten Spielzeit am College kam er im Schnitt auf ein Double-Double pro Spiel (15,5 Punte, 10,5 Rebounds), zudem verfügt er über einen guten Dreipunktewurf. Allerdings ist er kein spektakulärer Athlet, seine Bewegungen wirken mitunter etwas steif und unkoordiniert.