NBA Trade Deadline - Gewinner und Verlierer: Lakers und das riskante Spiel mit der Zeit
Gewinner & Verlierer der Trade Deadline in der NBA
Die Trade Deadline 2024 ist Geschichte. Die ganz großen Moves blieben in diesem Jahr aus bzw. kamen schon vorher. Auch am Donnerstag gab es jedoch einige Deals, die für Aufsehen sorgten. Mittendrin war auch Dennis Schröder. ran blickt auf die Gewinner und Verlierer der Trade-Saison.
VERLIERER – Freunde von Superstar-Trades:
Sind wir ehrlich – das war nicht die spektakulärste Trade Deadline. Die beiden wohl besten Spieler wurden schon vor Wochen getradet, viele der meistdiskutierten Akteure blieben am Ende bei ihren Teams. Das war schon oft spektakulärer. Einiges passierte zum Glück trotzdem …
GEWINNER – New York Knicks
Eins der tieferen Teams der Liga ist noch tiefer geworden und hat dabei wichtige Needs adressiert. Bojan Bogdanovic ist ein versierter Forward, der Julius Randle vertreten und nach dessen Comeback auch ein exzellenter Bank-Scorer sein kann. Alec Burks ist ebenfalls ein starker Shooter (beide über 40 Prozent Dreier) für die Shooting-geplagten Knicks …
GEWINNER – New York Knicks
'… und diese mussten dafür "nur" den in dieser Saison enttäuschenden Quentin Grimes abgeben, sowie Gehalt-Filler und zwei Secondrounder. Alle Erstrundenpicks und Flexibilität sind immer noch da. New York hat sich von allen Teams am Donnerstag wohl am meisten verstärkt.
Evan Fournier
Teil des Trades zwischen Detroit und New York war auch der Franzose. Fournier war seit zwei Jahren nur "der Fournier-Vertrag", der für Trade-Zwecke behalten wurde, für die Knicks spielte er sonst gar keine Rolle. Jetzt ist er frei und darf in Detroit vielleicht sogar mal wieder spielen! (Vielleicht aber auch nicht)
VERLIERER – Killian Hayes
Die Pistons waren generell unheimlich aktiv vor der Deadline. Deswegen mussten sie, um all die Trades möglich zu machen, auch Spieler entlassen, allen voran Killian Hayes. Der Nr.7-Pick von 2020 stand noch am Abend davor in der Starting Five, nun ist das Experiment endgültig unzeremoniell beendet. Es war kein Erfolg.
GEWINNER - Oklahoma City Thunder
OKC musste keinen wichtigen Teil der Rotation opfern und hat trotzdem jemanden bekommen, der ein solcher werden könnte. Gordon Hayward ist, wenn gesund, noch immer ein variabler, smarter Forward, der Spiele in den Playoffs closen könnte (und anders als Josh Giddey verteidigt werden müsste).
VERLIERER – Vasilije Micic
Jahrelang wartete der Serbe auf einen Wechsel in die NBA, weil er nur für ein gutes Team spielen wollte, bei dem er ein fixer Teil der Rotation sein könnte. Nun. Jetzt wurde er von einem guten Team zu einem der schlechtesten Teams der Liga geschickt, nach nur 30 Spielen …
GEWINNER – Boston Celtics
'Boston tätigte nur kleinere Moves, ergänzte die beste Top 6 der Liga jedoch abermals sinnvoll. Xavier Tillman könnte eine Porzingis/Horford-Versicherung darstellen und potenziell auch Playoff-Minuten sehen. Er passt vor allem defensiv sehr gut ins Team und kostete nur zwei Zweitrundenpicks.
TBD – Toronto Raptors
Die größten Moves tätigte Toronto schon früher, aber auch zur Deadline wurde man noch einmal aktiv. Dennis Schröder wurde nur für Cap-Relief nach Brooklyn verschifft („Gegenwert“ Spencer Dinwiddie wurde bereits entlassen), Bruce Brown, Gary Trent und Chris Boucher dafür behalten …
TBD – Toronto Raptors
… und etwas überraschend wurde tags zuvor ein Erstrundenpick nach Utah geschickt, um Kelly Olynyk und Ochai Agbaji zu bekommen. Agbaji bringt etwas Potenzial mit, ist allerdings auch bald schon 24. Olynyk passt eigentlich nicht zur Timeline. Ist aber immerhin Kanadier und könnte neben Scottie Barnes funktionieren.
TBD – Toronto Raptors
Und trotzdem: So richtig schlau wurde man aus diesen Trades nicht. Toronto wird erst noch zeigen müssen, wie vor allem mit den Personalien Trent (Vertrag läuft aus) und Brown (Team-Option für 24/25) dann im kommenden Sommer umgegangen wird, vorher ist der Raptors-Kurs schwierig zu erkennen.
TBD – Dennis Schröder
Auch Toronto ist offensichtlich kein Langzeit-Stopp für den Weltmeister, der nun seit November 2020 zum sechsten (!) Mal das Team wechselt. Immerhin: In Brooklyn könnte er starten, das Team ist etwas besser als die Raptors, zumindest von der Tabelle her. Richtig gut ist die Situation hier allerdings wohl auch nicht …
GEWINNER – Dallas Mavericks
Etwas länger, athletischer und defensivstärker werden war ein Ziel für die Mavericks – mit den Moves für P.J. Washington und insbesondere Daniel Gafford haben sie dieses adressiert, gerade Gafford sollte, ähnlich wie Dereck Lively II, außerdem ein sehr guter Lob-Partner für Luka Doncic und Kyrie Irving werden.
GEWINNER – Dallas Mavericks
Washington stagnierte zwar zuletzt in Charlotte, hat in der Theorie jedoch den Dreier im Gepäck und kann auf der Vier und Fünf eingesetzt werden. Seine langen Arme lassen ihn größer und defensivstärker wirken, als er ist.
VERLIERER – Grant Williams
Dallas musste dafür allerdings auch einiges abgeben. Unter anderem wurde ein Erstrundenpick und eben Williams nach Charlotte geschickt – dabei war Williams im Sommer noch DER Mavs-Coup (für den sie Pick-Swap-Rechte an San Antonio schickten). Es war kein guter Fit. Der freizügige Umgang mit Picks könnte sich eines Tages rächen …
TBD – Philadelphia 76ers
Philly machte sich seine Cap-Space-Pläne für den Sommer nicht kaputt und holte trotzdem einen Spieler, der helfen könnte, im Edelshooter Buddy Hield. Sie haben nun eine halbe Saison, um dessen Fit neben Tyrese Maxey zu evaluieren, und hoffentlich auch neben Joel Embiid.
TBD – Philadelphia 76ers
Wie gut Philly mit dem Kurs fährt, keine Langzeit-Verträge aufzunehmen, ist aber noch nicht absehbar. Wenn Paul George kommt, Hield einschlägt und genau wie Maxey gehalten wird, ist das überragend, aber es gibt auch noch etliche andere Szenarien …
TBD – Philadelphia 76ers
… und in der Zwischenzeit hat Philly auch einiges abgegeben. Danuel House wurde weggeschickt, Jaden Springer ebenso. Einen freien Kaderplatz soll womöglich Kyle Lowry bekommen. Alles insgesamt … wir werden sehen.
GEWINNER – Phoenix Suns
Nahezu ohne irgendwelche Mittel ausgestattet, schaffte es Phoenix trotzdem, Royce O‘Neale aus Brooklyn loszueisen. Der Swingman ist ein Kumpel von Kevin Durant, kann Dreier werfen, glaubhaft verteidigen, vermutlich Teil von Closing Lineups sein. Das ist eine potenziell massive Verstärkung.
VERLIERER – Los Angeles Lakers
Das Team, über das am meisten spekuliert wurde, machte am Ende gar nichts. Angeblich soll Dinwiddie nach seinem Buyout verpflichtet werden. Angeblich will L.A. im Sommer den dritten Star holen, dann dürfen die Lakers nämlich drei Erstrundenpicks traden. Andere Teams können sie dann aber weiterhin überbieten … und einer ihrer zwei Stars ist eben fast 40.
VERLIERER – Atlanta Hawks
Es hat eine gewisse Tradition, dass Atlanta Spieler, die unbedingt getradet werden sollen, am Ende doch behält. Erstmal. Bis die Gerüchteküche wieder lauter wird. Dejounte Murray sollte sich vielleicht mal bei John Collins melden.