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NBA: Los Angeles Lakers mit Luka Doncic: Contender der Zukunft – und der Gegenwart?

  • Veröffentlicht: 13.02.2025
  • 13:46 Uhr
  • Ole Frerks

Viel fokussierte sich bei den Los Angeles Lakers nach dem Luka-Doncic-Trade auf die Möglichkeiten in der Zukunft. Tatsächlich geht die LakeShow jedoch auch in dieser Spielzeit als eines der heißesten Teams der Liga in die All-Star-Pause. Müssen die Lakers schon jetzt zu den NBA-Titelkandidaten 2025 gezählt werden?

von Ole Frerks

Auch bald zwei Wochen nach dem Vollzug bleiben Fragen in Bezug auf den Luka-Doncic-Trade ungeklärt. Was den "Win Now"-Aspekt aus Sicht der Dallas Mavericks angeht etwa – zuvor war diese Erklärung schon diskutabel, nach den Verletzungen von Anthony Davis und Daniel Gafford ist erst recht offen, ob Dallas dieses Jahr überhaupt die Playoffs erreicht, geschweige denn dort etwas Zählbares erreichen kann. Wie ein Contender wirkt Dallas nun gerade nicht.

Und auf der anderen Seite des Deals? Zurecht wurde bei den Lakers zuallererst auf die Vergrößerung des Zeitfensters geblickt – Doncic ist sechs Jahre jünger als Davis, kann potenziell eine Dekade des Erfolgs prägen. Das ist der größte Gewinn dieses Deals: die Zukunft. Was allerdings nicht bedeuten muss, dass die Gegenwart unbedeutend oder aussichtslos erscheint.

Interessanterweise befinden sich die Los Angeles Lakers seit einem Monat in überragender Form, auch wenn ihre Siegesserie vergangene Nacht gegen Utah endete. Seit dem 15. Januar haben sie dennoch die geteilt meisten Siege eingefahren (12-3), stellen die drittbeste Defense der Liga und hinter OKC das zweitbeste Net-Rating (+10,8). Nun fügen sie nach und nach die Zutat Doncic hinzu, mit dem gegen Utah ein Sieg und eine Niederlage eingefahren wurden.

Seit Wochen sind die Lakers am Klettern, belegen nun Platz 5 in der Western Conference und stehen bei zwölf Siegen über .500 – so gut waren sie seit der 20/21er Saison nicht mehr situiert. Kann es sein, dass sie schon in dieser Saison ein ernstes Wörtchen um den Titel mitreden werden?

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Lakers-Offense: Grenzenlose Möglichkeiten?

Offensiv wirken die Möglichkeiten der neuen Lakers tatsächlich beinahe grenzenlos. Kein anderes Team stellt zwei große Star-Creator auf dem Level von Doncic und LeBron James – in Sachen Mismatch-Hunting gibt es ohnehin kaum einzelne Spieler, die an die beiden heranreichen. Zwei in einem Team gab es in der Form wohl ohnehin noch nie.

Balldominant sind beide auch, gerade LeBron hat sich über die vergangenen Jahre aber bereits vermehrt darauf konzentriert, abseits des Balls zu cutten und etwas mehr On-Ball-Verantwortung an andere abzutreten. Einer davon ist Austin Reaves, der seit Wochen auf dem wohl besten Niveau seiner bisherigen Karriere agiert.

Reaves wird nun wohl etwas weniger Touches haben, dafür aber auch häufiger nur vom drittbesten Verteidiger des Gegners gecheckt werden und dadurch weitere Vorteile erhalten; für drei Offensivspieler dieser Klasse haben nicht viele Teams eine Antwort, mindestens zwei davon kann Head Coach J.J. Redick nun für 48 Minuten auf dem Court lassen.

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Geschenke für alle

Spiel 1 gegen die Jazz hat bereits einiges von dieser Qualität angedeutet, obwohl die Lakers noch überhaupt nicht eingespielt sind. Doncic und LeBron sind wandelnde Gravitationsfelder, die jeden Wurf und jeden Pass im Repertoire haben; Rui Hachimura erhielt durch sie freie Würfe, Jaxson Hayes wurden direkt im ersten Spiel mundgerecht sechs Dunks oder Layups serviert.

James und Doncic wirkten dabei beide fast etwas übereifrig beim Passen – LeBron leistete sich allein sieben Turnover, zum Teil vielleicht deshalb, weil er die neuen Möglichkeiten ausreizen wollte. Zum Teil setzten sich beide aber auch bereits sehenswert in Szene, etwa als Doncic kurz vor Halbzeitende James mit einem Outlet-Pass für leichte Punkte fand.

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"Unsere drei Hauptjungs haben fürs Erste gut miteinander gespielt. Es gab keine individuellen Agendas", lobte Redick, der sich noch immer selbst ermahnen muss, nicht ständig über sein neu gefundenes Glück zu grinsen.

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Dass noch nicht alles passt, zeigte sich dann indes direkt im nächsten Duell mit den Jazz.

Die All-Star-Pause kommt nun gerade recht und wird den Lakers Möglichkeiten geben, sich etwas mehr aneinander zu gewöhnen und erste Automatismen zu etablieren. Für Luka, der gegen Utah erstmals seit dem 25. Dezember spielte, bietet die Pause auch die Chance, sich konditionell auf die Höhe zu bringen, auch wenn ihm das bei den Mavericks keiner zutraut.

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Kann die Defense halten?

Die Frage lautet: Wie gut kann die Offense werden, und wie schnell? Nach der All-Star-Pause wartet ein "leichtes" Spiel gegen Charlotte, dann wird der Spielplan für einige Wochen ziemlich happig. Und voraussichtlich wird die Offense dabei eine nicht ganz so sattelfeste Defense kompensieren müssen.

Über den vergangenen Monat hatten sich die Lakers gewissermaßen zum Bollwerk gemausert. Zunächst hatte das mit Davis zu tun, auch nach dessen Ausfall verteidigte L.A. aber weiter auf sehr hohem Niveau. Die Lakers hatten ihre Perimeter-Defense in den Griff bekommen, zum Teil dank Neu-Mav Max Christie, aber auch dank Dorian Finney-Smith, Gabe Vincent und Jarred Vanderbilt, der nach langer Pause nun endlich mal wieder zehn Spiele absolvieren konnte.

Diese drei Spieler sind fortan erst recht Schlüsselspieler, da im gesamten Kader eigentlich nur sie als überdurchschnittliche Verteidiger gelten können (im zweiten Spiel gegen Utah fehlten DFS und Vincent). Maxi Kleber könnte das ändern, falls er bis zur Postseason gesund wird, aber das steht aktuell in den Sternen. Gerade auf der Center-Position klafft eine riesige Lücke.

Kaum Optionen auf der Fünf

Mit dem zweiten großen Trade vor der Deadline wollten die Lakers diese eigentlich schließen. Charlottes Mark Williams fiel jedoch durch den Medizincheck und wird daher doch bei den Hornets bleiben – was den Lakers langfristig vielleicht hilft, weil sie für ihn echte Assets abgegeben hätten, kurzfristig aber eben diese Lücke hinterlässt.

Hayes ist ein starker Athlet und wird offensiv massiv von Doncic profitieren, wie sich im ersten Spiel bereits zeigte. Defensiv jedoch ist er kein Anker, auch wenn er von Zeit zu Zeit einen Highlight-Block verzeichnet. Physisch ist er zudem zu schmächtig für einige Matchups, die den Lakers im Westen winken könnten.

Mit Alex Len hat GM Rob Pelinka nun noch einen Notnagel vom Buyout-Markt verpflichtet – viel mehr als das wird Len für die Lakers aber nicht sein, nachdem er für die Kings 7,2 Minuten pro Spiel auf dem Court stand.

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VIDEO: Mavericks treten gegen Doncic nach

Realistisch betrachtet wird die Lösung häufig wohl Small-Ball sein müssen, die Flucht nach vorn sozusagen. Vergangene Nacht verletzte sich Hayes am Gesicht und konnte nur sieben Minuten spielen – fällt er länger aus, wird dieses Problem entsprechend noch größer.

Über die vergangenen Wochen hat Small-Ball für die Lakers defensiv durchaus funktioniert. Mit Doncic kommt nun aber ein neuer Faktor hinzu, der einkalkuliert und bisweilen versteckt werden muss. Gegen Utah ließ Redick viel switchen, probierte zum Teil eine Zone. In Ermangelung eines echten Ringbeschützers sind das wohl schon seine besten Optionen (was eine Rückkehr von Kleber umso wertvoller machen könnte).

Finden die Lakers die Balance?

Es ist eher schwer vorstellbar, dass die Lakers ihre Defense des letzten Monats mit dem neuen Personal halten können. Es ist gleichzeitig aber auch nicht unbedingt nötig, wenn die Offense elitäres Niveau erreicht. Vielleicht reicht ihnen dann schon eine mittelmäßige Defense, um ein tatsächlich gefährliches Team zu werden.

Ob sie da hinkommen werden? Unklar. Die besten Teams im Westen bringen wesentlich mehr Automatismen mit, haben eine andere Balance oder, insbesondere die Nuggets, einige klare Matchup-Vorteile. Die Lakers haben ein positionelles Defizit und sind "neu" – nach großen Veränderungen innerhalb der Saison muss sich jedes Team erstmal sortieren, und selten war eine Transformation innerhalb einer Saison größer als diese.

"Es ist ein neues Team, ein neues Alles", sagte Doncic selbst nach seinem Debüt. Contender entstehen in der Regel nicht auf Knopfdruck; die Lakers werden aber nicht viel Zeit haben, sich zu finden. Laut "tankathon" haben sie den viertschwersten Restspielplan der Western Conference.

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Lakers: Mindestens ernst zu nehmen

Sie sind gleichzeitig trotzdem in einer guten Position. Ihre Offense könnte kaum zu stoppen sein, wenn sie auf Touren kommt. Bekommen sie das richtige Matchup, ist ihnen durchaus der Gewinn von mindestens einer Serie zuzutrauen; selbst die besten Teams werden nicht begeistert sein, einen wütenden Luka und den ewig jungen LeBron auf der Gegenseite zu sehen.

Favorisiert wären sie gegen ein OKC dann beispielsweise nicht, aber wer weiß? Sie sind ernst zu nehmen. "Ich denke, wenn unsere Gruppe gesund ist, können wir es mit jedem aufnehmen", befand Redick. Schon die ersten Wochen nach der All-Star-Pause werden vermutlich andeuten, ob er mit dieser Einschätzung richtig liegt.

Und: Anders als zuvor läuft ihnen nicht mehr die Zeit davon, weil sich nicht mehr alles auf das langsam zufallende LeBron-Fenster und die triste Zeit danach fokussieren muss. Die Zeit danach sieht dank Luka nicht mehr trist aus.

Natürlich wird LeBron weiterhin nicht mehr ewig dabei sein und die Lakers werden gut daran tun, das Maximum aus dem Rest dieser Ära herauszuholen. Womöglich sind sie nicht so weit weg von einem großen Erfolg, wie es auf den ersten Blick erscheinen konnte. "Win Now" und "Win Later" müssen sich ja nicht gegenseitig ausschließen.

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