NBA MVP-Ranking im Februar: Wie der Embiid-Ausfall das Rennen verändert
Aktualisiert: 16.02.2024
09:36 Uhr
Ole Frerks
Nur noch drei Spiele stehen in der kommenden Nacht an, dann geht es für die Teams und Spieler in die All-Star-Pause. Höchste Zeit also, um wieder einmal auf den Zwischenstand im MVP-Rennen zu blicken. Wie hat der Ausfall von Joel Embiid das Rennen verändert?
Für einen möglichen Rebuild hat er jetzt schon offiziell zu viele Spiele verpasst. Glücklicherweise gibt es trotzdem noch eine ganze Reihe qualifizierter Kandidaten.
Zwei der drei Regular-Season-Giganten der vergangenen Jahre mischen weiter voll mit, dazu gibt es auch eine Reihe von jungen Spielern, die sich Hoffnung auf ihren ersten Award als wertvollster Spieler der Liga machen können. Und erstmals schnuppert an der Top 5 sogar ein Spieler, der vor dieser Saison noch als Poster-Child der 65-Spiele-Regel galt, weil er diese Marke zuletzt in der 16/17er Saison erreichte …
Der Case für SGA ist letztlich schnell gemacht und durch Embiids Ausfall sogar noch klarer geworden: Er ist der klar beste Spieler eines der besten Teams der Liga, hat defensiv (unter anderem mit den meisten Steals der NBA) wie offensiv (Top-3-Scorer, kaum Ballverluste trotz massiver Usage) einen großen Einfluss und gehört zu den besten Clutch Playern der NBA.
Laut Estimated Plus/Minus ist Shai die klare Nummer eins bei den qualifizierten Spielern (Embiid lag noch vor ihm). Auch bei den Win Shares liegt er auf Platz eins, Value Over Replacement Player sieht ihn als Nummer zwei hinter Jokic. Im Vergleich zum Serben hat Shai indes den Vorteil auf seiner Seite, dass er "neu" im Rennen ist und eben noch keinen Award gewonnen hat.
Bisher ist sein Team zudem besser. Die Bilanz ist sehr ähnlich, das Net-Rating sieht OKC jedoch als das wesentlich dominanter auftretende Team (+7,9 vs. +3,5). So etwas liegt nie nur am besten Spieler, kann aber einen Unterschied bei Wählern machen. Lehnen wir uns aus dem Fenster: Holt OKC die meisten Siege im Westen, gibt es den ersten kanadischen MVP seit Steve Nash zu bestaunen.
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Nicht, dass der "Joker" und Co. diese Rechnung nicht noch jederzeit kaputtmachen könnten. In der Spitze ist der Westen so eng beieinander, dass ein dominanter Run der Nuggets Jokic problemlos wieder an die Spitze bringen könnte (bei den Wählern ist er es laut Tim Bontemps‘ MVP Straw Poll bei "ESPN" aktuell ohnehin). Über die vergangenen Wochen ist die Team-Performance dafür jedoch etwas inkonstant. Im Jahr 2024 hat Denver noch nie mehr als drei Spiele am Stück gewonnen.
Was nicht wirklich an Jokic liegt. Seit Weihnachten hat der Serbe nur dreimal unter 50% seiner Würfe getroffen und dominiert weiter Spiele mit der gewohnten Nonchalance. Er bleibt der beste Spieler in diesem Sport, einer der komplettesten Offensivspieler der NBA-Geschichte, der auch defensiv durchaus seinen Impact in der richtigen Coverage hat (welche die Nuggets gefunden haben).
Der einzige "Makel" ist der eigene hohe Standard. Jokic war vergangene Saison effizienter und verteilte etwas mehr Assists, im Jahr davor waren es mehr Punkte, mehr Rebounds. Denver war als Team schon mal stärker, spielte mit größerer Dringlichkeit. Auf MVP-Level spielt Jokic natürlich trotzdem, das hat aber auch vergangene Saison nicht gereicht, als er unterm Strich ein Ticken besser war.
Platz 3: Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks; 4)
Ist es unethisch, einen Spieler als MVP anzusehen, der wohl keinen kleinen Anteil am zweiten Trainerwechsel innerhalb weniger Monate hatte, obwohl er den zweiten Head Coach mehr oder weniger selbst ausgesucht hat? Vielleicht (deswegen ist er auch nicht ganz auf dem Level der ersten beiden Kandidaten). Und gleichzeitig ist es ziemlich sicher unethisch, einen Spieler mit Giannis‘ Impact und Zahlen außerhalb der Top 4 anzusiedeln.
Der Grieche hat noch nie so effizient gescort wie in dieser Saison, nie verteilte er mehr Assists. Selbst wenn es noch nicht so klar ersichtlich durch das Zusammenspiel mit Damian Lillard geschieht – Giannis profitiert von "Dame", spielt den vielleicht besten Offensivbasketball seiner Laufbahn. Und sein Impact ist auch defensiv klar ersichtlich: Die Bucks enttäuschen hier als Team insgesamt, erlauben in seinen Minuten aber satte 7,2 Punkte weniger pro 100 Ballbesitzen. Es wurde zuletzt auch eher noch besser.
Vielleicht ist die Saison der Bucks unterm Strich zu messy, auch unter Doc Rivers sind bisher (erwartungsgemäß) nicht alle Probleme gelöst. Es ist trotzdem mal wieder eine individuell monströse Spielzeit Antetokounmpos.
NBA: Wettquoten - das sind die Favoriten auf den MVP-Award
Das sind die Favoriten auf den MVP-Award Inzwischen sind drei Viertel der Saison vergangen und es zeichnet sich immer mehr ab, welche Spieler die größten Chancen auf den MVP-Award haben. Nachdem Finals-MVP Nikola Jokic zweimal in Folge gewonnen hatte, wurde in der vergangenen Saison Joel Embiid ausgezeichnet. ran zeigt die besten MVP-Quoten (Quelle: Draft Kings/ Stand: 10. März 2024). Auch interessant: NBA 2024/25: Favoritencheck - wer holt den Titel?
Sagen wir es, wie es ist: Als siebtplatziertes Team der Western Conference wird Dallas am Ende nicht den MVP stellen. Und das ist auch richtig so. Aber der aktuelle Zeitpunkt bietet sich perfekt an, um Doncic‘ Spielzeit mal hervorzuheben: Endlich gesund, hat Dallas gerade sechs Spiele in Folge gewonnen und wieder Boden gut gemacht, nachdem direkt zuvor fünf von sieben verloren gingen.
Und Doncic liefert eben. Er wird Embiid als Liga-Topscorer ablösen, verteilt mehr Assists als je zuvor, trifft den Dreier VIEL besser (Career-High 37,5%) und ist dadurch endgültig unfair. Doncic ist die beste Ein-Mann-Offense der Liga, entschlüsselt blitzschnell jede Coverage. Selbst wenn er es wie Daddeln aussehen lässt, ist es tödlich, präzise. Wenn die Mavs ansatzweise durchschnittlich verteidigen, haben sie dank ihm in jedem Spiel eine Chance.
Makel sind trotzdem weiter da: Das Gemecker, die inkonstante Defense (obwohl es in dieser Saison etwas vorangeht), auch die Impact-Zahlen – in Doncic‘ Minuten beträgt Dallas‘ Net-Rating bloß +3,3, das ist weit unter dem Wert all seiner Mitstreiter. Vielleicht liegt das an den Mavericks als Team, vielleicht auch ein Stück weit an der Art und Weise, wie Luka Basketball spielt beziehungsweise dominiert.
So oder so – es gibt Tag für Tag vielleicht keinen Spieler, der so viel macht, so viel Aufmerksamkeit zieht, so viel gedoppelt und getrippelt wird und zahlenmäßig so viel liefert wie Doncic.
So kamen die NBA-Teams zu ihren Namen 30 Teams, 30 Geschichten – wo bitte schön sind in Los Angeles Seen? Was sind Knickerbockers und was hat Toronto mit Dinosauriern zu tun? ran erklärt, wie die NBA-Teams zu ihrem Namen kamen.
Atlanta Hawks Wie die Atlanta Falcons (NFL) hat auch das NBA-Team den Raubvogel im Namen. Allerdings basiert "Hawks" auf den Franchise-Anfängen in den Tri-Cities in Illinois und Iowa. Damals firmierte das Team unter dem Namen Tri-Cities Blackhawks – in Anlehnung an den Häuptling Black Hawk, der mit den Stämmen der Sauk und Fox in der Region lebte. Über Milwaukee und St. Louis kamen die Hawks 1968 nach Atlanta.
Boston Celtics Fast wären die Celtics die Unicorns geworden. Team-Gründer Walter Brown musste sich 1946 für einen Namen entscheiden, und hatte laut eigenen Aussagen Unicorns, Whirlwinds und Olympians auf dem Zettel. Am Ende entschied er sich als Verneigung vor der irischstämmigen Community in Boston für Celtics. Der Name geht zurück auf die Kelten, die in der Antike unter anderem in Irland beheimatet waren.
Brooklyn Nets Die Nets haben sich nach dem Erzeuger des wohl schönsten Basketball-Geräuschs benannt: dem Korbnetz. Seit die Franchise 1968 nach New York zog, trägt sie den Namen Nets, der sich praktischerweise auf die anderen New Yorker Sport-Franchises Mets (MLB) und Jets (NFL) reimt. 1967 wurden sie noch als New Jersey Americans gegründet. Nach einer Zwischenstation in New Jersey (1977 - 2012) zogen sie nach Brooklyn.
Charlotte Hornets Als die Franchise 1988 gegründet wurde, ergab ein öffentlicher Namens-Wettbewerb die Hornets. Hintergrund: Der britische General Cornwallis soll die Stadt im US-Unabhängigkeitskrieg als "Hornissennest der Rebellion" bezeichnet haben. Ab 2002 wurde es kompliziert: Die Hornets zogen nach New Orleans. Charlotte bekam 2004 ein neues NBA-Team, das den Namen Bobcats erhielt. Erst nachdem sich das Team in New Orleans 2013 in Pelicans umbenannte, konnte Charlotte aus den Bobcats wieder die Hornets machen.
Chicago Bulls Als Besitzer Richard Klein sein Team 1966 in die NBA brachte, wollte er der boomenden Fleischverarbeitungs-Industrie Tribut zollen. "Wir waren die Fleischhauptstadt der Welt", so Klein, der erst Matadors oder Toreadors im Sinn hatte. Sein Sohn bezeichnete diese als "a bunch of bull" („einen Haufen Blödsinn“) – und wurde der Legende nach damit der Namensgeber. Der Bulle steht für Stärke und Kraft und führt die Tradition Chicago-Teams mit einer Silbe (Bears, Cubs, Socks, Hawks) fort.
Cleveland Cavaliers 1970 hielt Cleveland einen Wettbewerb ab, um den Teamnamen zu bestimmen. Neben den Cavaliers schafften es auch die Jays, Foresters, Towers und Presidents in die Endauswahl. Am Ende gewann die Idee von Jerry Tomko, der seinen Vorschlag so erklärte: Kavaliere "repräsentieren eine Gruppe wagemutiger, furchtloser Männer, deren Lebensschwur es war, niemals aufzugeben, egal wie schlecht die Chancen stehen".
Dallas Mavericks Auch die Dallas Mavericks gingen aus einen Namenswettbewerb hervor. 1980 standen die Vorschläge Mavericks, Wranglers und Express im Finale. Teambesitzer Donald Carter entschied sich schließlich für Mavericks. Der Name bedeutet übersetzt "Einzelkämpfer" und lehnt sich an die US-Western-TV-Serie Maverick aus den 50ern und 60ern an.
Denver Nuggets Als Denver noch in der ABA spielte, waren die Denver Rockets das Basketball-Team der Stadt. Doch weil es bei der Zusammenlegung von ABA und NBA 1976 schon Rockets in der NBA gab, musste Denver einen neuen Namen finden. Die Teambesitzer hatten das bereits 1974 auf dem Schirm und entschieden sich nach einem Wettbewerb für Nuggets, basierend auf dem Goldrausch des 19. Jahrhunderts, als Abertausende auf der Suche nach Goldnuggets nach Colorado kamen.
Detroit Pistons Pistons, zu Deutsch "Kolben", war der Name des einstigen NBL-Teams Fort Wayne Zollner Pistons, das 1941 gegründet wurde. Der damalige Teambesitzer Frank Zoller leitete eine Fabrik, die Kolben für Motoren herstellte. 1957 zog die Franchise nach Detroit. Und wohl nie war ein Teamname auch nach einem Umzug passender als hier in der "Motor City", dem Zentrum der amerikanischen Automobilindustrie.
Golden State Warriors Die Geschichte der Warriors, zu Deutsch "Kämpfer", begann 1946 in Philadelphia. Benannt wurden sie nach einem vorherigen Basketball-Team der Stadt. 1962 zog das Team nach San Francisco und firmierte dort als San Francisco Warriors. Als es 1971 nur wenige Kilometer weiter nach Oakland zog, wurde der Name in Golden State Warriors geändert, um den ganzen "Golden State" genannten Bundesstaat Kalifornien zu repräsentieren.
Houston Rockets Ursprünglich wurden die Rockets 1967 in San Diego in Anlehnung an die damals in der Stadt ansässige Raumfahrtindustrie gegründet. 1971 ging es dann nach Houston – der Heimat des NASA Space Centers. Eine Namensänderung? Unnötig. Den Astronauten-Ausspruch "Houston, wir haben ein Problem" kennt heute jeder. San Diegos seit den 1990ern schrumpfende Raum- und Luftfahrtindustrie dürfte dagegen nur Branchen-Insidern ein Begriff sein.
Indiana Pacers Indianapolis ist als Heimat des legendären Motorsport-Events Indianapolis 500 und eine Hochburg des Trabrennsports bekannt. In Anlehnung an die "Pace Cars", die beim Indy 500 zum Rennstart die Geschwindigkeit diktieren, hat die damalige Investorengruppe bei der Gründung der Basketball-Franchise 1967 den Namen bestimmt.
Los Angeles Clippers Clipper, zu Deutsch "Klipper", waren in den USA weit verbreitete Fracht-Segelschiffe. Nach denen wurde die 1978 noch in San Diego gegründete Franchise durch einem Namenswettbewerb benannt, weil eben solche Klipper das Bild der Küste vor San Diego bestimmten. Beim Umzug nach Los Angeles behielt das Team den Namen. Ganz unpassend ist er nicht, schließlich ist auch L.A. eine Küstenstadt.
Los Angeles Lakers Ziemlich unpassend ist dagegen der Name der deutlich berühmteren Franchise in Los Angeles: Denn als Seenparadies ist die Stadt nun wirklich nicht bekannt. Den Namen haben die Lakers aus Minnesota, dem "Land der 10.000 Seen", übernommen, von wo das Team 1960 nach Kalifornien zog. Weil der Name bereits seit 1946 NBA-Tradition hatte, wurde er nach der Relocation beibehalten.
Memphis Grizzlies Noch ein Name, dessen Sinnhaftigkeit bei einem Umzug verloren ging, denn echte Grizzly-Bären sieht man in Memphis maximal im Zoo. Im kälteren Kanada erhielt die damals gegründete NBA-Franchise nach einem öffentlichen Wettbewerb 1994 den Namen Vancouver Grizzlies. 2002 ging es dann nach Memphis, wo nach anfänglichen Überlegungen eine Namensänderung letztlich verworfen wurde.
Miami Heat Heat, zu Deutsch „Hitze”, passt bestens zum karibischen Klima in Miami. Das dachten sich auch die Teilnehmer an einem Namenswettbewerb bei der Franchise-Gründung 1988 und verhalfen dem Teamnamen zum Sieg. Auf der Strecke blieben dagegen Vorschläge wie Beaches, Floridians und Suntan.
Milwaukee Bucks Bucks (zu Deutsch "Böcke”) sind „temperamentvoll, gut im Springen, schnell und agil". Damit begründete ein Fan seinen Vorschlag im Namenswettbewerb für die 1968 neu gegründete NBA-Franchise. Als Belohnung bekam er ein neues Auto – und die Franchise den Namen. Dabei war unter den mehr als 40.000 Einsendungen der Name Robins (Rotkehlchen, Wisconsins Bundesstaats-Vogel) ganz vorne. Die Jury entschied sich stattdessen für die Böcke, immerhin Wisconsins offizielle Bundesstaats-Wildtiere.
Minnesota Timberwolves Timberwölfe sind eine Unterart des Wolfes, die vor allem im Norden der USA und in Kanada verbreitet sind. Das perfekte Tier also für ein Team aus dem frostigen Minnesota, neben Alaska dem einzigen US-Bundesstaat, in dem Timberwölfe in freier Wildbahn leben. Und auch hier fiel die Entscheidung bei der Gründung 1986 in einem Wettbewerb. Zwar hatte dort der Name Polars die Nase vorn, doch letztlich entschied sich der Stadtrat von Minneapolis für die Timberwolves.
New Orleans Pelicans Pelikane gelten nicht gerade als majestätische Vögel, warum also sollte man ein Sport-Team nach den Stolperern der Tierwelt benennen? Zum einen, weil der Pelikan in der Küstenregion Louisianas heimisch und das Wappentier des Bundesstaates ist. Laut Franchise-Owner Gayle Benson aber auch, weil Pelikane für "Widerstandsfähigkeit und die Entschlossenheit, zurückzukommen" stehen. So wie die Bevölkerung von New Orleans, die nach dem zerstörerischen Hurricane Katrina 2005 wieder aufgestanden ist.
New York Knicks Teamgründer Ned Irish wollte für sein neues New Yorker Team 1946 einen Namen, der in der Geschichte der Stadt verankert ist. Er entschied sich für den Mitarbeiter-Vorschlag Knickerbockers, kurz Knicks. So wurden in den USA die niederländischen Einwanderer genannt, die das heutige New York unter dem Namen "Niew Amsterdam" im 17. Jahrhundert gründeten. Den Spitznamen erhielten Einwohner Manhattans in Anlehnung an den fiktionalen Romancharakter Diedrich Knickerbocker aus Washington Irvings Roman "A History of New-York".
Oklahoma City Thunder Gewitterstürme und gar Hurricanes sind in Oklahoma City keine Seltenheit. Vielleicht auch deswegen haben sich die Fans der Franchise 2008 aus einer Liste von Namensvorschlägen (darunter auch Bison, Wind, Energy, Marshalls, Barons) letztlich für Thunder (zu Deutsch: „Donner“) entschieden. Davor firmierte die Franchise an anderer Stelle noch unter dem Namen Seattle Supersonics und war unter anderem das Team des Deutschen Detlef Schrempf. Seattle steht seit dem Umzug ohne eigene NBA-Franchise da.
Orlando Magic Seit 1989 spielen die Orlando Magic in der NBA, aber schon 1986 suchte eine örtliche Zeitung in einem Wettbewerb nach dem Teamnamen. Insgesamt elf Leser reichten den Vorschlag Orlando Magic ein – und wurden damit zu Namensgebern. Denn eine Jury entschied sich gegen die anderen Vorschläge Heat, Tropics und Juice. Der Name könnte mit einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zusammenhängen: dem Magic Kingdom in der Walt Disney World.
Philadelphia 76ers Der Name der Philadelphia 76ers hat nichts mit dem Gründungsjahr der Franchise zu tun. Die gab es unter dem Namen Syracuse Nationals schon seit 1946, und der Umzug nach Philadelphia fand bereits 1963 statt. Stattdessen bezieht sich die 76 auf die Unterzeichnung der US-Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776, die in Philadelphia stattfand. Der Name wurde nach einem Wettbewerb ausgewählt. Über die Jahre hat sich Sixers als Kurzform durchgesetzt.
Phoenix Suns Bei der Teamgründung 1968 stand der Name Phoenix Suns in der Endauswahl eines Wettbewerbs - neben Vorschlägen wie Scorpions, Rattlers und Thunderbirds. Der damals 28 Jahre alte General Manager Jerry Colangelo entschied sich für die Suns. Kein Wunder: Phoenix liegt im Tal "Valley of the Sun" der Sonora-Wüste.
Portland Trail Blazers Eigentlich sollte das Team Pioneers heißen. Doch ein College-Team hieß schon so. Deshalb fiel die Wahl auf Trail Blazers (Deutsch: "Vorreiter"). Teamgründer Harry Glickman begründete dies mit den Abenteurern und Entdeckern, die die dichten Wälder des US-Nordwestens durchquerten, um eine neue Heimat zu finden. Der Spitzname "RIP City" hat seinen Ursprung in einem ekstatischen Ausruf des Team-Kommentators Bill Shonely in einem Spiel 1971 gegen die Lakers. Heute sind die zusammenhanglosen Worte legendär.
Sacramento Kings Das älteste Team der NBA wurde 1923 noch als Rochester Seagrams gegründet. Seagram war ein Getränkekonzern, der als namensgebender Sponsor fungierte. 1945 wurden daraus die Rochester Royals, später die Cincinnati Royals und seit dem Umzug nach Kansas City im Jahr 1972 die Kansas City Kings, da in der Stadt schon ein Baseball-Team den Namen Royals beheimatete. 1985 zog das Team nach Sacramento und behielt den Beinamen.
San Antonio Spurs Was heute die Spurs (zu Deutsch: „Sporen“) sind, firmierte einst unter Dallas Chaparrals, benannt nach dem Chaparral Club, in dem die Teamgründung beschlossen wurde. Nach dem Umzug nach San Antonio 1973 benannten die neuen Teambesitzer die Franchise in San Antonio Gunslingers (Deutsch: „Revolverhelden“) um. Doch noch bevor das Team sein erstes Spiel absolvierte, wurde es erneut umbenannt – auf den heutigen Namen.
Toronto Raptors 1993 war die Welt im Dinosaurier-Fieber: Steven Spielbergs Blockbuster "Jurassic Park" kam in die Kinos, und neben dem T-Rex waren vor allem die dynamischen und gefährlichen Velociraptoren die Stars des Films. Wohl auch deshalb hat sich bei der Fan-Umfrage für die Benennung der neuen Franchise in Toronto 1994 der Name Raptors durchgesetzt. Platz zwei in der Umfrage ging übrigens an den Namen Towers in Anlehnung an Torontos CN Tower, den damals mit 553 Metern höchsten Fernsehturm der Welt.
Utah Jazz Utah und Jazz, war da was? Richtig. Eigentlich nicht. Und trotzdem ist das NBA-Team in Salt Lake City nach der Musikrichtung benannt. Grund ist, mal wieder, ein Umzug: 1974 wurde die Jazz noch völlig passend in der Musikhochburg New Orleans gegründet. Nach fünf sportlich schlimmen Jahren zog die Franchise nach Utah und behielt den Namen. Vielleicht auch deshalb tut sich das Team traditionell schwer, in Utah die Massen zu begeistern.
Washington Wizards Chicago Packers, Chicago Zephyrs, Baltimore Bullets, Capital Bullets, Washington Bullets – die Liste der Vorgängernamen der Wizards (zu Deutsch: „Zauberer“) seit der Gründung 1961 ist lang. Bullets („Pistolenkugeln“) hieß die Franchise von 1963 bis 1997. Doch weil der damalige Besitzer Abe Pollin den Namen angesichts der Kriminalitätsrate in der US-Hauptstadt zunehmend untragbar fand, wurde mit einem Wettbewerb nach einem neuen Namen gesucht. Wizards setzte sich dabei gegen Dragons, Express, Stallions und Sea Dogs durch.
Für den finalen Platz auf dem Wahlzettel kommen aus meiner Sicht zwei Spieler ernsthaft in Frage: Tatum und Kawhi Leonard (mit Entschuldigung an Jalen Brunson, Donovan Mitchell und ein, zwei andere). Beide zählen zu den komplettesten Two-Way-Spielern der Liga und führen die vielleicht komplettesten Kader der Liga an, weshalb sie Tag für Tag nicht ganz so viel tun müssen wie beispielsweise Luka, auch wenn sie jeweils zu Fabelleistungen in der Lage sind.
Kawhi hat den Vorteil auf seiner Seite, dass er der effizientere Scorer ist und seit einigen Wochen auch wieder recht nah am DPOY-Level auftritt – unterm Strich ist er momentan der etwas bessere Spieler, definitiv auch derjenige, der in einer Playoff-Serie vom Gegner (noch) mehr gefürchtet werden müsste.
Tatum allerdings hatte anders als Kawhi (und sein Team) keine Anlaufschwierigkeiten. Seine Zahlen sind, abgesehen von der Effizienz, in den meisten Kategorien etwas besser als die von Leonard, die Impact-Metriken sind teilweise nahezu identisch. Nutzen wir als Tiebreaker die aktuell sieben Siege mehr und das noch einmal deutlich bessere Net-Rating der Celtics vor dem All-Star Break.
Kawhi musste aufgrund einer Verletzung am linken Bein das letzte Spiel vor der Pause aussetzen, laut Head Coach Ty Lue ist es aber wohl nichts Schlimmeres. Wenn der zweimalige Finals-MVP und sein Team im Anschluss genauso weitermachen wie zuletzt, könnte er mindestens die drei Akteure vor ihm bis Saisonende noch überholen.