NBA: Orlando Magic im dramatischen Fall! Diese Schuld trägt das Front Office daran
Aktualisiert: 07.03.2025
21:37 Uhr
Ole Frerks
Die Orlando Magic waren noch im Dezember auf Kurs Richtung Heimvorteil im Osten, mittlerweile sind sie bis auf den neunten Platz zurückgefallen und waren zuletzt das schlechteste Team der Conference. Wie konnte das passieren? Viele Faktoren spielen eine Rolle – das größte Problem jedoch hätte verhindert werden können.
Einen besseren Wurf hätten sich die Magic nicht wünschen können. Bei 2 Punkten Rückstand und 4 Sekunden auf der Uhr warfen sie von der gegnerischen Grundlinie ein, der eine Star stellte einen Screen für den anderen, der den Ball fing und mit einem großen Schritt durch die Defense direkt am Korb war. Relativ freier Korbleger, einer der leichtesten Abschlüsse an diesem Abend.
Dummerweise sprechen wir aber von den Magic – einem Team, das seit Wochen über die eigenen Füße stolpert und seine einstmals gute Ausgangslage (dieses Team stand mal bei acht Spielen über .500) längst verspielt hat. Franz Wagner vergab den Korbleger, die Magic verloren gegen die Toronto Raptors - ein vermeintliches Tanking Team.
Zwei Tage später taten sie es nach einem Dreier von Ja’Kobe Walter 0,5 Sekunden vor Spielende noch einmal, gegen das gleiche Team. Wiederum zwei Tage später verloren sie zuhause gegen die Bulls, nachdem ihr Dunk zum Ausgleich zu spät kam. Mittlerweile sind es fünf Niederlagen in Folge, die letzten drei mit kombiniert 5 Punkten Differenz.
Die Magic stecken in einer waschechten Krise. Seit Mitte Januar hat in der NBA nur Utah (5) weniger Siege geholt als die Magic, die 17 ihrer letzten 23 Spiele verloren haben. Die direkte Playoff-Qualifikation, die noch vor nicht allzu langer Zeit als relativ sicher galt, ist in weite Ferne gerückt, 6,5 Spiele fehlen den Magic mittlerweile auf die sechstplatzierten Pistons.
Wie konnte etwas eigentlich Gutes so schnell so schlecht werden?
Anzeige
Anzeige
Orlando Magic: Herz und Seele fehlen
Verletzungen sind ein wichtiges, omnipräsentes Thema. Zu Beginn der Saison fiel Paolo Banchero aus, wobei sich das zunächst gut wegstecken ließ, weil die Defense sattelfest blieb und Wagner wochenlang auf All-NBA-Level spielte. Dann verletzte sich Wagner - und nicht nur er - und die Magic verloren ihren Weg.
Seit dem 23. Januar sind Banchero und Wagner in jedem Spiel gemeinsam gestartet. Wer dafür fehlte, ist Jalen Suggs; im Januar absolvierte der Combo-Guard noch drei Spiele, seither fehlt er. Seit dieser Woche ist auch klar, dass er nach einem arthroskopischen Eingriff in sein Knie in dieser Saison nicht mehr zurückkehren wird.
Anzeige
Anzeige
NBA-Highlights: Magic mit wildem Finish! Wagner wieder stark
Ohne Suggs stehen die Magic in dieser Spielzeit bei 9 Siegen und 20 Niederlagen. "Wir vermissen Jalen immens", schrieb Banchero kürzlich in einem Tagebuch-Eintrag bei "Andscape". "Er ist das Herz und die Seele von dem, was wir defensiv tun. Er übt konstant Druck auf den Ball aus. Er fliegt überall über den Court und macht es viel leichter für uns andere, weil wir aus seiner Defense Offense generieren können."
Suggs‘ Fehlen macht sich bei den Magic in der Tat bemerkbar – ihre Defense ist noch immer recht gut, aber nicht mehr auf dem Top-5-Level der ersten Saisonmonate. Es wäre gleichzeitig aber zu leicht, alles auf diesen einen Ausfall zu reduzieren. Dafür sind andere Defizite des Teams zu groß, zu offensichtlich – oftmals selbst dann, wenn Suggs mit auf dem Court steht.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Keine playoff-taugliche NBA-Offense
Kurzum ist die Offense der Magic nicht playoff-tauglich. Über die Saison haben nur die Washington Wizards, die Charlotte Hornets und die Brooklyn Nets schwächere Offensiv-Ratings als die Magic. Bancheros Mutter Rhonda scheint die Schuld dafür bei Coach Jamahl Mosley zu suchen – bei "X" beschwerte sie sich kürzlich über die vermeintlich fehlende Rollenverteilung, von außen betrachtet wirkt der fehlende Platz jedoch wie das größere Problem.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Die Magic sind das schlechteste Shooting-Team der NBA. Der Liga-Durchschnitt von draußen liegt laut "Cleaning the Glass" bei 36,4% - die Magic treffen als Team 30,9%. JEDER ihrer Spieler liegt unter dem Liga-Durchschnitt, so unglaublich das klingt.
Suggs fehlt auch hier; er traf zwar bloß 31,4% in dieser Spielzeit, hielt aber wenigstens munter drauf. Ein Großteil der Rotationsspieler ist am Perimeter zögerlich oder harmlos, was der gegnerischen Defense natürlich in die Karten spielt. Sie kann sich zusammenziehen, um es den Magic-Stars möglichst schwer zu machen, mal einfache Abschlüsse am Korb zu erhalten.
Anzeige
Trade-Deadline: Inaktivität überrascht
Für Orlando ist das ein bekanntes Problem, das sich nach Suggs‘ Ausfall nur noch verstärkt hat. Entsprechend schräg erscheint daher nach wie vor, dass die Magic dieses Defizit vor der Trade Deadline in keiner Weise adressiert haben. Obwohl sie es immerhin versucht haben, wie GM Jeff Weltman danach gegenüber "Open Mike" erklärte.
"Wir haben versucht, ein paar Deals durchzuführen. Ich will, dass die Fans das wissen. Wir wissen, dass wir Shooting brauchen. Das muss besser werden. Aber wir hatten auch nur sechs Spiele mit unseren drei besten Spielern. Wir hatten nicht das Gefühl, dass es den richtigen Deal gab. Wir hatten das Gefühl, wir werden über den Tisch gezogen. Wir hätten entweder langfristige Assets wie Erstrundenpicks verbrannt oder ein Pflaster auf ein Problem geklebt, und dann ist der Spieler in einem Jahr vielleicht nicht mehr bei uns. Da haben wir uns dagegen entschieden, etwas zu tun."
Die Transparenz ist lobenswert, andererseits … so richtig akzeptabel wirkt die Erklärung nicht. In zwölf der letzten 13 Saisons hatten die Magic ein Offensiv-Rating im unteren Drittel, in den letzten sechs Saisons zählten sie immer zu den fünf schlechtesten Shooting-Teams der Liga. Sie haben schon jetzt mehr junge Spieler im Kader, als sie einsetzen können.
Wenn so ein Team in so einer Situation keinen Erstrundenpick in Soforthilfe investieren kann, wer ist dann überhaupt dazu in der Lage?
Anzeige
Detroit Pistons als Gegenbeispiel
Die Pistons präsentieren aktuell eine interessante Antithese für Orlando. Über die vergangenen Jahre war Detroit Spacing-technisch ähnlich herausgefordert wie die Magic, ehe sie in der 2024er Offseason Geld in die Hand nahmen, um die wurffähigen Routiniers Tobias Harris, Tim Hardaway Jr. und Malik Beasley ins Team zu lotsen.
Diese haben das Shooting-Defizit behoben und einen massiven Entwicklungsschritt für Cade Cunningham ermöglicht; den Ausfall des zweiten jungen Playmakers in Jaden Ivey kompensierte Detroit dann vor der Deadline mit einem Trade für Dennis Schröder. Der vielleicht nur ein "Pflaster" mit auslaufendem Vertrag ist, wie Weltman es ausdrückte – der ihnen aber in der Gegenwart im Rennen um die Playoff-Plätze durchaus weiterhilft.
Die Magic sind behutsamer unterwegs. Was langfristig nicht falsch sein muss, ihre derzeitigen Möglichkeiten jedoch einschränkt und das Risiko mit sich bringt, ihre Stars zu frustrieren, die zu oft zu sehr auf sich allein gestellt sind. Bei Banchero, der zuletzt mehr seinen individuellen Rhythmus fand, bestätigt Orlando mit diesem Setup zudem die Tendenz zu schweren Mitteldistanzwürfen, die mit der Zeit eigentlich verringert werden müssen, um aus ihm einen effizienten Scorer zu machen.
Bisweilen bleibt ihm nicht viel anderes übrig, wenn die Teamkollegen keine Gefahr ausstrahlen und mindestens zwei Verteidiger zwischen ihm und dem Korb stehen.
Anzeige
Magic: Es muss etwas passieren
Eigentlich befindet sich Orlando dennoch weiter in einer luxuriösen Position. Die beiden wichtigsten Spots im Team sind schon besetzt, beziehungsweise die drei, wenn man Suggs mit einbezieht. Der Kader ist gut, die Defense elitär, Flexibilität ist noch immer da, selbst wenn das Team 25/26 aufgrund der neuen Verträge von Suggs und Wagner teurer wird.
Alle eigenen Draft-Picks sowie einige Extra-Picks hat Orlando auch noch zur Verfügung. Nun muss das Puzzle vervollständigt werden – das ist die Herausforderung für das Front Office in der kommenden Offseason. Oberste Priorität sollte – wie eigentlich schon in 2024 – ein Guard sein, der On- und Off-Ball funktioniert und verlässlich und gerne Dreier auf den Weg schickt.
Jusuf Nurkic empfahl Orlando kurioserweise kürzlich seinen Ex-Mitspieler Anfernee Simons, rund um die Deadline kursierten Gerüchte um Bulls-Guard Coby White, der sich den Magic vergangene Nacht mit 44 Punkten und sieben Dreiern nachdrücklich selbst empfahl. Wer weiß, wen Weltman am Ende aus dem Hut zaubert.
Dass etwas passieren muss, hat er wohl in jedem Fall erkannt. "Das CBA erlaubt es dir nicht, einfach Talente zu entwickeln und alle zu behalten. Irgendwann müssen Entscheidungen getroffen werden", sagte der GM zu "The Ringer". "Ich kann sagen, dass die meisten unserer Konkurrenten irgendwann solche [größeren] Trades gemacht haben. Wir nicht. Noch nicht."
So kamen die NBA-Teams zu ihren Namen 30 Teams, 30 Geschichten – wo bitte schön sind in Los Angeles Seen? Was sind Knickerbockers und was hat Toronto mit Dinosauriern zu tun? ran erklärt, wie die NBA-Teams zu ihrem Namen kamen.
Atlanta Hawks Wie die Atlanta Falcons (NFL) hat auch das NBA-Team den Raubvogel im Namen. Allerdings basiert "Hawks" auf den Franchise-Anfängen in den Tri-Cities in Illinois und Iowa. Damals firmierte das Team unter dem Namen Tri-Cities Blackhawks – in Anlehnung an den Häuptling Black Hawk, der mit den Stämmen der Sauk und Fox in der Region lebte. Über Milwaukee und St. Louis kamen die Hawks 1968 nach Atlanta.
Boston Celtics Fast wären die Celtics die Unicorns geworden. Team-Gründer Walter Brown musste sich 1946 für einen Namen entscheiden, und hatte laut eigenen Aussagen Unicorns, Whirlwinds und Olympians auf dem Zettel. Am Ende entschied er sich als Verneigung vor der irischstämmigen Community in Boston für Celtics. Der Name geht zurück auf die Kelten, die in der Antike unter anderem in Irland beheimatet waren.
Brooklyn Nets Die Nets haben sich nach dem Erzeuger des wohl schönsten Basketball-Geräuschs benannt: dem Korbnetz. Seit die Franchise 1968 nach New York zog, trägt sie den Namen Nets, der sich praktischerweise auf die anderen New Yorker Sport-Franchises Mets (MLB) und Jets (NFL) reimt. 1967 wurden sie noch als New Jersey Americans gegründet. Nach einer Zwischenstation in New Jersey (1977 - 2012) zogen sie nach Brooklyn.
Charlotte Hornets Als die Franchise 1988 gegründet wurde, ergab ein öffentlicher Namens-Wettbewerb die Hornets. Hintergrund: Der britische General Cornwallis soll die Stadt im US-Unabhängigkeitskrieg als "Hornissennest der Rebellion" bezeichnet haben. Ab 2002 wurde es kompliziert: Die Hornets zogen nach New Orleans. Charlotte bekam 2004 ein neues NBA-Team, das den Namen Bobcats erhielt. Erst nachdem sich das Team in New Orleans 2013 in Pelicans umbenannte, konnte Charlotte aus den Bobcats wieder die Hornets machen.
Chicago Bulls Als Besitzer Richard Klein sein Team 1966 in die NBA brachte, wollte er der boomenden Fleischverarbeitungs-Industrie Tribut zollen. "Wir waren die Fleischhauptstadt der Welt", so Klein, der erst Matadors oder Toreadors im Sinn hatte. Sein Sohn bezeichnete diese als "a bunch of bull" („einen Haufen Blödsinn“) – und wurde der Legende nach damit der Namensgeber. Der Bulle steht für Stärke und Kraft und führt die Tradition Chicago-Teams mit einer Silbe (Bears, Cubs, Socks, Hawks) fort.
Cleveland Cavaliers 1970 hielt Cleveland einen Wettbewerb ab, um den Teamnamen zu bestimmen. Neben den Cavaliers schafften es auch die Jays, Foresters, Towers und Presidents in die Endauswahl. Am Ende gewann die Idee von Jerry Tomko, der seinen Vorschlag so erklärte: Kavaliere "repräsentieren eine Gruppe wagemutiger, furchtloser Männer, deren Lebensschwur es war, niemals aufzugeben, egal wie schlecht die Chancen stehen".
Dallas Mavericks Auch die Dallas Mavericks gingen aus einen Namenswettbewerb hervor. 1980 standen die Vorschläge Mavericks, Wranglers und Express im Finale. Teambesitzer Donald Carter entschied sich schließlich für Mavericks. Der Name bedeutet übersetzt "Einzelkämpfer" und lehnt sich an die US-Western-TV-Serie Maverick aus den 50ern und 60ern an.
Denver Nuggets Als Denver noch in der ABA spielte, waren die Denver Rockets das Basketball-Team der Stadt. Doch weil es bei der Zusammenlegung von ABA und NBA 1976 schon Rockets in der NBA gab, musste Denver einen neuen Namen finden. Die Teambesitzer hatten das bereits 1974 auf dem Schirm und entschieden sich nach einem Wettbewerb für Nuggets, basierend auf dem Goldrausch des 19. Jahrhunderts, als Abertausende auf der Suche nach Goldnuggets nach Colorado kamen.
Detroit Pistons Pistons, zu Deutsch "Kolben", war der Name des einstigen NBL-Teams Fort Wayne Zollner Pistons, das 1941 gegründet wurde. Der damalige Teambesitzer Frank Zoller leitete eine Fabrik, die Kolben für Motoren herstellte. 1957 zog die Franchise nach Detroit. Und wohl nie war ein Teamname auch nach einem Umzug passender als hier in der "Motor City", dem Zentrum der amerikanischen Automobilindustrie.
Golden State Warriors Die Geschichte der Warriors, zu Deutsch "Kämpfer", begann 1946 in Philadelphia. Benannt wurden sie nach einem vorherigen Basketball-Team der Stadt. 1962 zog das Team nach San Francisco und firmierte dort als San Francisco Warriors. Als es 1971 nur wenige Kilometer weiter nach Oakland zog, wurde der Name in Golden State Warriors geändert, um den ganzen "Golden State" genannten Bundesstaat Kalifornien zu repräsentieren.
Houston Rockets Ursprünglich wurden die Rockets 1967 in San Diego in Anlehnung an die damals in der Stadt ansässige Raumfahrtindustrie gegründet. 1971 ging es dann nach Houston – der Heimat des NASA Space Centers. Eine Namensänderung? Unnötig. Den Astronauten-Ausspruch "Houston, wir haben ein Problem" kennt heute jeder. San Diegos seit den 1990ern schrumpfende Raum- und Luftfahrtindustrie dürfte dagegen nur Branchen-Insidern ein Begriff sein.
Indiana Pacers Indianapolis ist als Heimat des legendären Motorsport-Events Indianapolis 500 und eine Hochburg des Trabrennsports bekannt. In Anlehnung an die "Pace Cars", die beim Indy 500 zum Rennstart die Geschwindigkeit diktieren, hat die damalige Investorengruppe bei der Gründung der Basketball-Franchise 1967 den Namen bestimmt.
Los Angeles Clippers Clipper, zu Deutsch "Klipper", waren in den USA weit verbreitete Fracht-Segelschiffe. Nach denen wurde die 1978 noch in San Diego gegründete Franchise durch einem Namenswettbewerb benannt, weil eben solche Klipper das Bild der Küste vor San Diego bestimmten. Beim Umzug nach Los Angeles behielt das Team den Namen. Ganz unpassend ist er nicht, schließlich ist auch L.A. eine Küstenstadt.
Los Angeles Lakers Ziemlich unpassend ist dagegen der Name der deutlich berühmteren Franchise in Los Angeles: Denn als Seenparadies ist die Stadt nun wirklich nicht bekannt. Den Namen haben die Lakers aus Minnesota, dem "Land der 10.000 Seen", übernommen, von wo das Team 1960 nach Kalifornien zog. Weil der Name bereits seit 1946 NBA-Tradition hatte, wurde er nach der Relocation beibehalten.
Memphis Grizzlies Noch ein Name, dessen Sinnhaftigkeit bei einem Umzug verloren ging, denn echte Grizzly-Bären sieht man in Memphis maximal im Zoo. Im kälteren Kanada erhielt die damals gegründete NBA-Franchise nach einem öffentlichen Wettbewerb 1994 den Namen Vancouver Grizzlies. 2002 ging es dann nach Memphis, wo nach anfänglichen Überlegungen eine Namensänderung letztlich verworfen wurde.
Miami Heat Heat, zu Deutsch „Hitze”, passt bestens zum karibischen Klima in Miami. Das dachten sich auch die Teilnehmer an einem Namenswettbewerb bei der Franchise-Gründung 1988 und verhalfen dem Teamnamen zum Sieg. Auf der Strecke blieben dagegen Vorschläge wie Beaches, Floridians und Suntan.
Milwaukee Bucks Bucks (zu Deutsch "Böcke”) sind „temperamentvoll, gut im Springen, schnell und agil". Damit begründete ein Fan seinen Vorschlag im Namenswettbewerb für die 1968 neu gegründete NBA-Franchise. Als Belohnung bekam er ein neues Auto – und die Franchise den Namen. Dabei war unter den mehr als 40.000 Einsendungen der Name Robins (Rotkehlchen, Wisconsins Bundesstaats-Vogel) ganz vorne. Die Jury entschied sich stattdessen für die Böcke, immerhin Wisconsins offizielle Bundesstaats-Wildtiere.
Minnesota Timberwolves Timberwölfe sind eine Unterart des Wolfes, die vor allem im Norden der USA und in Kanada verbreitet sind. Das perfekte Tier also für ein Team aus dem frostigen Minnesota, neben Alaska dem einzigen US-Bundesstaat, in dem Timberwölfe in freier Wildbahn leben. Und auch hier fiel die Entscheidung bei der Gründung 1986 in einem Wettbewerb. Zwar hatte dort der Name Polars die Nase vorn, doch letztlich entschied sich der Stadtrat von Minneapolis für die Timberwolves.
New Orleans Pelicans Pelikane gelten nicht gerade als majestätische Vögel, warum also sollte man ein Sport-Team nach den Stolperern der Tierwelt benennen? Zum einen, weil der Pelikan in der Küstenregion Louisianas heimisch und das Wappentier des Bundesstaates ist. Laut Franchise-Owner Gayle Benson aber auch, weil Pelikane für "Widerstandsfähigkeit und die Entschlossenheit, zurückzukommen" stehen. So wie die Bevölkerung von New Orleans, die nach dem zerstörerischen Hurricane Katrina 2005 wieder aufgestanden ist.
New York Knicks Teamgründer Ned Irish wollte für sein neues New Yorker Team 1946 einen Namen, der in der Geschichte der Stadt verankert ist. Er entschied sich für den Mitarbeiter-Vorschlag Knickerbockers, kurz Knicks. So wurden in den USA die niederländischen Einwanderer genannt, die das heutige New York unter dem Namen "Niew Amsterdam" im 17. Jahrhundert gründeten. Den Spitznamen erhielten Einwohner Manhattans in Anlehnung an den fiktionalen Romancharakter Diedrich Knickerbocker aus Washington Irvings Roman "A History of New-York".
Oklahoma City Thunder Gewitterstürme und gar Hurricanes sind in Oklahoma City keine Seltenheit. Vielleicht auch deswegen haben sich die Fans der Franchise 2008 aus einer Liste von Namensvorschlägen (darunter auch Bison, Wind, Energy, Marshalls, Barons) letztlich für Thunder (zu Deutsch: „Donner“) entschieden. Davor firmierte die Franchise an anderer Stelle noch unter dem Namen Seattle Supersonics und war unter anderem das Team des Deutschen Detlef Schrempf. Seattle steht seit dem Umzug ohne eigene NBA-Franchise da.
Orlando Magic Seit 1989 spielen die Orlando Magic in der NBA, aber schon 1986 suchte eine örtliche Zeitung in einem Wettbewerb nach dem Teamnamen. Insgesamt elf Leser reichten den Vorschlag Orlando Magic ein – und wurden damit zu Namensgebern. Denn eine Jury entschied sich gegen die anderen Vorschläge Heat, Tropics und Juice. Der Name könnte mit einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zusammenhängen: dem Magic Kingdom in der Walt Disney World.
Philadelphia 76ers Der Name der Philadelphia 76ers hat nichts mit dem Gründungsjahr der Franchise zu tun. Die gab es unter dem Namen Syracuse Nationals schon seit 1946, und der Umzug nach Philadelphia fand bereits 1963 statt. Stattdessen bezieht sich die 76 auf die Unterzeichnung der US-Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776, die in Philadelphia stattfand. Der Name wurde nach einem Wettbewerb ausgewählt. Über die Jahre hat sich Sixers als Kurzform durchgesetzt.
Phoenix Suns Bei der Teamgründung 1968 stand der Name Phoenix Suns in der Endauswahl eines Wettbewerbs - neben Vorschlägen wie Scorpions, Rattlers und Thunderbirds. Der damals 28 Jahre alte General Manager Jerry Colangelo entschied sich für die Suns. Kein Wunder: Phoenix liegt im Tal "Valley of the Sun" der Sonora-Wüste.
Portland Trail Blazers Eigentlich sollte das Team Pioneers heißen. Doch ein College-Team hieß schon so. Deshalb fiel die Wahl auf Trail Blazers (Deutsch: "Vorreiter"). Teamgründer Harry Glickman begründete dies mit den Abenteurern und Entdeckern, die die dichten Wälder des US-Nordwestens durchquerten, um eine neue Heimat zu finden. Der Spitzname "RIP City" hat seinen Ursprung in einem ekstatischen Ausruf des Team-Kommentators Bill Shonely in einem Spiel 1971 gegen die Lakers. Heute sind die zusammenhanglosen Worte legendär.
Sacramento Kings Das älteste Team der NBA wurde 1923 noch als Rochester Seagrams gegründet. Seagram war ein Getränkekonzern, der als namensgebender Sponsor fungierte. 1945 wurden daraus die Rochester Royals, später die Cincinnati Royals und seit dem Umzug nach Kansas City im Jahr 1972 die Kansas City Kings, da in der Stadt schon ein Baseball-Team den Namen Royals beheimatete. 1985 zog das Team nach Sacramento und behielt den Beinamen.
San Antonio Spurs Was heute die Spurs (zu Deutsch: „Sporen“) sind, firmierte einst unter Dallas Chaparrals, benannt nach dem Chaparral Club, in dem die Teamgründung beschlossen wurde. Nach dem Umzug nach San Antonio 1973 benannten die neuen Teambesitzer die Franchise in San Antonio Gunslingers (Deutsch: „Revolverhelden“) um. Doch noch bevor das Team sein erstes Spiel absolvierte, wurde es erneut umbenannt – auf den heutigen Namen.
Toronto Raptors 1993 war die Welt im Dinosaurier-Fieber: Steven Spielbergs Blockbuster "Jurassic Park" kam in die Kinos, und neben dem T-Rex waren vor allem die dynamischen und gefährlichen Velociraptoren die Stars des Films. Wohl auch deshalb hat sich bei der Fan-Umfrage für die Benennung der neuen Franchise in Toronto 1994 der Name Raptors durchgesetzt. Platz zwei in der Umfrage ging übrigens an den Namen Towers in Anlehnung an Torontos CN Tower, den damals mit 553 Metern höchsten Fernsehturm der Welt.
Utah Jazz Utah und Jazz, war da was? Richtig. Eigentlich nicht. Und trotzdem ist das NBA-Team in Salt Lake City nach der Musikrichtung benannt. Grund ist, mal wieder, ein Umzug: 1974 wurde die Jazz noch völlig passend in der Musikhochburg New Orleans gegründet. Nach fünf sportlich schlimmen Jahren zog die Franchise nach Utah und behielt den Namen. Vielleicht auch deshalb tut sich das Team traditionell schwer, in Utah die Massen zu begeistern.
Washington Wizards Chicago Packers, Chicago Zephyrs, Baltimore Bullets, Capital Bullets, Washington Bullets – die Liste der Vorgängernamen der Wizards (zu Deutsch: „Zauberer“) seit der Gründung 1961 ist lang. Bullets („Pistolenkugeln“) hieß die Franchise von 1963 bis 1997. Doch weil der damalige Besitzer Abe Pollin den Namen angesichts der Kriminalitätsrate in der US-Hauptstadt zunehmend untragbar fand, wurde mit einem Wettbewerb nach einem neuen Namen gesucht. Wizards setzte sich dabei gegen Dragons, Express, Stallions und Sea Dogs durch.
Ein Teil der Reise
In der Zwischenzeit sind die Magic auf sich gestellt und müssen versuchen, sich wieder zu berappeln. "Wir können einfach nur zusammenhalten, über Fehler sprechen, wenn sie passieren. Wir müssen aber auch realisieren, dass dies einfach Teil der Reise ist", sagte Wagner über die Krise. "Wir sollten unsere Köpfe nicht hängen lassen."
Natürlich ist ihm da beizupflichten. Nicht jede Entwicklung verläuft linear, Rückschläge sind bei den allermeisten jungen Teams Teil des Programms, mit den ganzen Verletzungen dieser Spielzeit war mit einem gewissen Kampf wohl so oder so zu rechnen.
Dennoch wird man den Eindruck nicht los, dass die Magic in ihrer Entwicklung gut und gerne schon einen Schritt weiter sein könnten. Oder müssten. Wie gesagt: Das größte Problem des aktuellen Teams besteht schon ziemlich lange.