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Schröder tauscht 17 gegen 71: "Drehe die Zahlen um"
Nach dem Trade zu den Golden State Warriors muss Dennis Schröder die Rückennummer wechseln. Seine angestammte 17 kann der Weltmeister nicht tragen, weil das NBA-Team aus San Francisco diese zu Ehren von Chris Mullin im Jahr 2012 aus dem Verkehr gezogen hat. "Der 17 bin ich emotional verbunden. Es war die Lieblingszahl meines Vaters. Ich war der 17. Pick", sagte Schröder am Dienstag bei seiner Vorstellung: "Ich bleibe dabei und drehe die Zahlen um."
Am Sonntag hatte der Basketballklub Schröder von den Brooklyn Nets geholt. "Als mich mein Agent angerufen hat, war ich geschockt", erzählte der Braunschweiger. "Mir hat die Situation in Brooklyn gefallen. Wir hatten gerade ein Haus bezogen, alles ausgepackt. Am Ende des Tages bin ich und meine Familie glücklich. Hoffentlich kommen sie vor Weihnachten rüber."
Die Stadt an der Westküste gefällt Schröder schon länger. "Ich habe San Francisco immer geliebt", sagte der Point Guard: "Wenn man rumläuft, sieht es aus wie in Europa, wie in Berlin. Mit den Bahnen auf der Straße, wie bei uns." Und es gebe auch "einen Shop mit deutschen Süßigkeiten".
Am Donnerstag soll Schröder bei den Memphis Grizzlies sein Debüt geben. Dass er nun für die Warriors spielen darf, gefällt dem 31-Jährigen sehr. "Ich bin glücklich, Teil dieser Organisation zu sein. Ich hatte immer Respekt vor Golden State", so Schröder. Trainer Steve Kerr sei "eine Legende, als Spieler und Trainer", Stephen Curry der "vielleicht der beste Point Guard aller Zeiten. Ich habe mit vielen zukünftigen Hall-of-Famern gespielt. Mit ihm mache ich es auf gewisse Weise komplett. Ich bin begeistert, hier zu sein."
Mindestens genauso begeistert ist Schröders ältester. "Mein Sohn hat immer nach seinem Trikot gefragt. Ich habe es drei, vier Jahre versucht. Aber ich konnte es nicht bekommen", sagte der Nationalmannschaftskapitän. Beim letzten Spiel in San Francisco habe er es dann doch von Curry erhalten. Dennis Malick jr. sei "ein großer Fan. Er schaut jedes Spiel." Zum Wechsel habe der Fünfjährige gesagt: "Es ist wenigstens ein gutes Team."
Grundsätzlich sei es ihm "egal, ob ich an einem Ort bleibe. Ich möchte da sein, wo man mich wirklich würdigt. Wo die Leute meinen Wert schätzen", so Schröder: "Wenn es funktioniert, möchte ich meine Karriere hier beenden. Aber ich kenne das Business. Ich habe kein Problem damit, wenn sie andere Visionen haben." Es wäre zwar "nett, wenn man an einem Ort bleiben könnte. Aber man muss realistisch sein."