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"Wie sollst Du da nicht besser werden?"

Basketball-Nationalspieler Isaac Bonga im ran-Interview: "Der Traum von der NBA ist noch da"

  • Aktualisiert: 17.01.2023
  • 14:43 Uhr
  • ran
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© IMAGO/Eibner

Ex-NBA-Profi Isaac Bonga war der Königstransfer des FC Bayern, fiel dann aber Monate lang aus. Nun ist er auf dem besten Weg zum Schlüsselspieler. Über seine Zeit mit LeBron James und die Gründe seines Wechsels spricht er mit ran.

Von Massimo Fiore   

Für Isaac Bonga war der Wechsel zum FC Bayern eine Art "Nach-Hause-kommen". Seit dieser Saison spielt der 2,13 Meter große Flügelspieler bei den Münchner Basketballern und gehört bereits zu den Stützen.

Der 23-Jährige bringt die Erfahrung aus insgesamt 143 NBA-Spielen für die Los Angeles Lakers, Washington Wizards und Toronto Raptors mit.

ran sprach mit Isaac Bonga über mentale Stärke und seinen persönlichen Reifeprozess, die Zeit mit LeBron James bei den Los Angeles Lakers und seine Ziele mit dem FC Bayern.  

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ran: Isaac Bonga, Sie sind wegen einer Verletzung über drei Monate ausgefallen. Wie haben Sie diese Zeit gemeistert?

Isaac Bonga: Zu Anfang meiner Verletzung habe ich mental einen Schritt vom Basketball weg gemacht. Im ersten Monat habe ich viel Zeit mit meiner Familie und Freunden verbracht, das war schön. Auf der anderen Seite ist es aber natürlich auch nicht leicht, wenn du für fast dreieinhalb Monate kein Basketball spielen kannst. Der Sport ist meine Leidenschaft, deswegen war die Situation irgendwann auch nicht mehr so unbeschwert.

ranSie sind im Sommer von den Toronto Raptors aus der NBA zum FC Bayern gewechselt. Warum dieser Schritt zurück nach Deutschland?

Bonga: Der Kontakt zu den Bayern war schon früher da. Ich glaube, seitdem ich 16 Jahre alt war, gab es schon Interesse der Bayern an mir. Nach vier Jahren in der NBA habe ich mir die Frage gestellt, wohin es als nächstes gehen soll und ich wollte zurück nach Europa. Es war ein Schritt zurück nach Hause. Einer der wichtigsten Gründe für den Wechsel war, meine Familie wieder näher bei mir zu haben. Jetzt müssen sie nicht mehr acht Stunden fliegen und danach vier Stunden mit dem Zug fahren, um mich zu sehen.

ran: Haben Sie Ambitionen, nochmal zurück zu wechseln?

Bonga: Natürlich ist der Traum von der NBA noch da. Aber: Ich möchte erstmal sehen, wie dieses Jahr für mich persönlich läuft. Im Moment bin ich in einer Phase meines Lebens, in der ich erstmal Stabilität schaffen möchte. Ob ich in drei, vier Jahren nochmal in die NBA zurückkehre, ist gerade schwer zu beantworten. Es ist auch eine Möglichkeit, für den Rest meiner Karriere hier zu bleiben. Ich genieße gerade jeden Moment in vollen Zügen und habe wieder unheimlich viel Spaß am Basketball.

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ran: Was haben Sie aus der NBA mitgenommen?

Bonga: Ich bin mental stärker geworden und habe einen anderen Blick auf die Dinge als früher. Basketballerisch sind die meisten Dinge von allein gekommen. Egal ob körperlich, athletisch oder was meinen Wurf oder meine Defense angeht, das wird in den kommenden Jahren immer noch besser werden.

ran: Wie konkretisiert sich diese mentale Stärke im Spiel?

Bonga: Ich habe meinen "Killer-Instinkt" gefunden. Dieser Begriff ist mir von meinem ehemaligen Nationaltrainer Harald Stein im Kopf geblieben: Ich bin während der Spiele aggressiver und möchte sie entscheiden. Ich spiele jedes Spiel so, als wäre es mein Letztes. Hier bin ich mental reifer geworden als früher.

ran: Welche Ziele haben Sie sich für diese Saison gesteckt?

Bonga: Gewinnen. Als Team möchten wir in der Euroleague in die Playoffs kommen und in der BBL Meister werden. Außerdem wollen wir natürlich den Pokal holen. Das war auch einer der Gründe, warum ich zum FC Bayern gewechselt bin: Mir hat es gefallen, zu einem Team zu wechseln, das immer den Anspruch an sich hat, zu gewinnen. Persönlich möchte ich mich jedes Jahr weiter steigern.

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ran: Sie haben bei den Los Angeles Lakers mit Moritz Wagner gespielt. Haben Sie noch Kontakt zu den Deutschen in der NBA?

Bonga: Ja, sehr viel. Wir haben eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe, in der wir uns immer wieder schreiben, fast wöchentlich. Außerdem verfolge ich natürlich die Spiele der Jungs.

ran: Wie blicken Sie auf die Zeit bei den Los Angeles Lakers zurück?

Bonga: Super spannend und sehr lehrreich. Ich war gerade 18 Jahre alt, es war mein erstes Jahr in einer so großen Stadt und auch LeBrons erste Jahr in LA. Im ersten Moment habe ich all diese Veränderungen deshalb gar nicht so sehr realisiert. Erst, als ich im Nachhinein Zeit hatte, in Ruhe darüber nachzudenken, ist mir klargeworden: Wow, da ist echt viel passiert! Ich glaube, ich habe in den Jahren in der NBA viel über das grundlegende Spiel im Basketball gelernt. Diese Erfahrungen haben mich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin.

ran: Für viele ist LeBron James der beste Basketballer der Geschichte. Wie ist er als Mensch und als Spieler?

Bonga: LeBron ist ein Vorbild und ein Lehrer für all seine Mitspieler. Aber auch von Rajon Rondo, JaVale McGee und anderen erfahrenen Spielern konnte ich mir viel abschauen. Sie haben mir gezeigt, wie einfach dieser scheinbar so komplizierte Sport Basketball sein kann. Bei LeBron ist der größte Unterschied, dass er mental gefühlt in anderen Sphären ist als ein normaler Profi: Er hat seit Jahren seine eigene Routine, macht scheinbar jeden Tag das Gleiche, aber ist damit so erfolgreich wie kaum ein Spieler in der Liga. Das hat mir gezeigt: Wenn Du jeden Tag an den gleichen Grundlagen arbeitest, sie aber auch immer weiter verbesserst, wie sollst Du da nicht besser werden? So habe ich meine eigene Routine entwickelt, nach der ich jeden Tag lebe.

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ran: Wie sieht diese Routine genau aus?

Bonga: Vor den Spielen höre ich gerne Musik und meditiere nochmal, bevor es auf den Court geht. Bevor wir als Team rausgehen, hören wir in der Kabine eher motivierende "Hype-Songs", die uns als Mannschaft in die richtige Stimmung bringen. Persönlich höre ich gerne entspannten Hip Hop über meine Kopfhörer. Im Moment stehen Playboi Carti und Drake in meiner Spieltags-Playlist ganz oben.