Paralympics
Rollstuhlbasketballer feiern historischen Chance
Bei Routinier Jan Haller flossen Freudentränen, bei den anderen deutschen Rollstuhlbasketballern herrschte nach dem historischen Halbfinaleinzug Partystimmung. "Man muss so einen Moment auch mal genießen. Ich war noch nie in einem Halbfinale. Von dem her nehmen wir das mit", sagte Bundestrainer Michael Engel: "Wir dürfen uns einen Tag drüber freuen und dann greifen wir wieder an."
Erstmals seit der Silbermedaille bei den Sommerspielen in Barcelona 1992 zog das deutsche Team in die Runde der letzten Vier ein, bei Weltmeisterschaften gelang gar noch nie der Einzug in ein Halbfinale. "Fühlt sich super an, grad weil wir die letzten drei Paralympics immer im Viertelfinale gescheitert sind", sagte Topscorer Thomas Böhme: "Jetzt haben wir es endlich mal geschafft. Es fühlt sich unwirklich an - irgendwie geil."
Die Rollstuhlbasketballer hatten sich erst auf den letzten Drücker im April beim finalen Qualifikationsturnier das Paris-Ticket gesichert. "Allein das war schon großartig. Jetzt gehören wir zu den vier besten der Welt, das ist krass und unglaublich", sagte Engel nach dem 57:49 (26:19) gegen Spanien. Am Donnerstag warte mit Großbritannien "ein harter Gegner. Aber egal wie, wir dürfen um eine Medaille spielen. Das ist schonmal eine große Auszeichnung."
In der Vorrunde hatte das deutsche Team gegen Großbritannien mit 55:76 verloren.