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Dennis Schröder ist der Leader, den das DFB-Team gern hätte - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 06.09.2023
  • 09:59 Uhr
  • Julian Huter
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Zoff bei der Basketball-WM: Dennis Schröder und Daniel Theis geraten beim Sieg über Slowenien aneinander. Die Szene unterstreicht Schröders Führungsqualitäten. Um diese können die Fußballer das DBB-Team beneiden. Ein Kommentar.

Von Julian Huter

Es war eine heiß diskutierte Szene, die den beeindruckenden 100:71-Sieg des DBB-Teams gegen WM-Mitfavorit Slowenien überschattete: Dennis Schröder lieferte sich ein hitziges Wortgefecht mit Teamkollege Daniel Theis.

Kapitän Schröder forderte mehr von seinem Center, der reagierte sichtlich angefasst. Bundestrainer Gordon Herbert versuchte, den Zoff mit einem scharfen "Setz' dich hin!" zu beenden. Schröder erwiderte ungehalten: "Komm mal runter, Coach!" 

Für Schröders Kritiker ein gefundenes Fressen. Ihm hängt der Ruf als schwieriger Charakter nach, jetzt bricht er den nächsten Streit vom Zaun. Und dann auch noch dem Coach widersprechen - unerhört!

Dabei beweist gerade diese Szene exemplarisch, warum Schröder als Anführer so unverzichtbar für die Basketball-Nationalmannschaft ist. 

Schröder und Theis bekamen von Herbert eine Auszeit auf der Bank verordnet. Doch Schröder schmollte nicht, sondern söhnte sich mit Theis aus. Als beide gegen Slowenien aufs Parkett zurückkehrten, kam mit ihnen die Wende.

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Basketball-WM: Das Wichtigste in Kürze

Theis agierte gerade defensiv deutlich konzentrierter, sein Point Guard belohnte seinen Einsatz mit mehreren sehenswerten Alley-Oop-Anspielen.

"Manchmal musst du strategisch vorgehen. Und ich musste ihn da ein bisschen ärgern - das hat funktioniert", sagte Schröder nach der Partie. Es zeigt, wie er als Leader gereift ist: vom emotionalen Hitzkopf zum starken Leader mit Kalkül.  

DBB-Team: Dennis Schröder als Herz und Motor

Dieses DBB-Team bringt insgesamt viel NBA-Erfahrung mit, hat großartige Einzelspieler. Doch Schröder ist das Herz und der Motor dieser Mannschaft. Der 29-Jährige verkörpert Emotionen und Kampfgeist, treibt seine Mitspieler zu Höchstleistungen an.

So einen hätten die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auch gern. Das DFB-Team bringt eine Fülle an individueller Klasse mit, doch es fehlt ein Antreiber.

Einer, der auf dem Feld sportlich selbst überzeugt, seine Mitspieler mit seiner Emotionalität mitreißen kann. Ein Joshua Kimmich bemüht sich, diese Rolle auszufüllen - bisher mit mäßigem Erfolg.

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Dennis Schröder: "Jeder kann jeden anscheißen"

Auch die Retourkutsche für Herbert sollte nicht überbewertet werden. Bei den Fußballern ist die Sehnsucht nach Führungsspielern mit Ecken und Kanten groß. Sie sollen auch mal unangenehm sein, Fehler schonungslos analysieren und ansprechen. Schröder ist so einer.

Nach dem Slowenien-Spiel fasste er es selbst bei "Magenta Sport" sehr treffend zusammen: "Jeder kann jeden anscheißen, aber wir nehmen nur das Positive mit. Ich glaube, das zeichnet uns aus." 

Der Erfolg bei dieser WM gibt Schröder und seinem Team Recht. Dieses DBB-Team braucht sich auch in der K.o.-Runde vor keinem der Top-Teams zu verstecken. Inzwischen zählen sie selbst zu den Titelkandidaten.

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