Käfig-Königin Tate ist die gefährlichste Frau der Welt

München - Blut und Schweiß, Schläge und Tritte - Mixed Martial Arts (MMA) ist eine Männerdomäne. Die größten Namen des Sports sind harte Kerle wie Brock Lesnar, Conor McGregor und... Ronda Rousey? 

Tatsächlich avancierte eine Frau in den vergangenen Jahren zu einem der größten Käfig-Stars überhaupt. Rousey ist ein Zuschauermagnet, bricht alle Rekorde, macht inzwischen sogar Karriere in Hollywood. 

In ihrem Schatten lebte jahrelang Erzfeindin Miesha Tate. Bei UFC 200 will die 29-Jährige zeigen, dass in Wirklichkeit sie die gefährlichste Frau im Octagon ist. 

Tate leistete Pionierarbeit 

Miesha Tate ist ein richtiger Haudegen. Und stolz darauf. Von ihrem sexy Look sollte sich jedenfalls niemand täuschen lassen, schon als Jugendliche pfiff sie auf die Cheerleader-Truppe und ging stattdessen lieber Ringen mit den Jungs. Seit 2007 ist sie Profikämpferin und verprügelt andere Mädels in einem Käfig - ein eher seltenes Jobprofil für eine junge, attraktive Frau. 

Für den Sport hat Tate in den Jahren eine Menge getan. Sie war eine der ersten Frauen, die mit ihren Fights im Rampenlicht stand, hat geholfen, anderen Kämpferinnen den Weg zu ebnen. Kämpferinnen wie Superstar Ronda Rousey. 

Seit die 2011 wie eine Bombe in der MMA-Szene einschlug, stand Pionierin Tate in ihrem Schatten - auch weil sie zweimal gegen die Judo-Olympionikin verlor. Rousey zierte die Cover der Hochglanzmagazine, sie war es, die in Talk-Shows eingeladen wurde, die schließlich als erste Frau in der Geschichte den UFC-Titel holte. 

Für die ewige Nummer zwei Tate interessierten sich indes höchstens eingefleischte Fans. 

Die Stunde der Siegerin 

Rouseys kometenhafter Aufstieg endete jedoch abrupt, als sie im November letzten Jahres gegen Box-Weltmeisterin Holly Holm die erste Niederlage ihrer Karriere einstecken musste. Seitdem ist die UFC-Diva komplett von der Bildfläche verschwunden. 

Tates Zeit war nun gekommen. 

Der neuen Titelträgerin Holm nahm sie das Gold im März mit einer unglaublich beherzten Leistung kurzerhand wieder ab. Es war die vorerst letzte Station eines steinigen Weges, die Erfüllung ihrer Träume. Miesha Tate war UFC-Champion. 

Rückschläge machen stärker 

"Ich hatte in meiner Karriere eine Menge Höhen und Tiefen, aber all das hat mich stärker gemacht", erklärte sie Anfang der Woche in einer Telefonkonferenz. "Ich wäre nicht die, die ich heute bin, ohne all die Rückschläge, verlorenen Kämpfe und schweren Zeiten, in denen ich die Handschuhe an den Nagel hängen wollte." 

Nach einem Sturz die Krone zu richten und weiter zu machen, das war schon immer Tates Stärke. Die schöne Käfig-Königin ist ein Arbeitstier, unerbittlich, auch in ihren Kämpfen. Sie mental zu brechen - unmöglich. 

Holm, eine mehrfache Weltmeisterin im Boxen und Kickboxen, hatte ihr alles um die Ohren gehauen, was sie zu bieten hatte. Tate hatte es geschluckt und den Fight in buchstäblich letzter Sekunde noch gedreht. Blutig, verbeult, aber als Siegerin verließ sie das Octagon. 

"Unter Druck bin ich am besten", lacht sie heute darüber. 

Sieg bei UFC 200 ist Pflicht 

Bei UFC 200, dem größten Fight Event aller Zeiten, ist Tate gegen die Brasilianerin Amanda Nunes die klare Favoritin. Ein Pflicht-Sieg, wenn sie beweisen will, dass sie wirklich dorthin gehört, wo sie jetzt ist: an die Spitze. 

Bammel vor der großen Bühne hat sie dabei nicht, Tate ist das Rampenlicht gewohnt: "Ich habe schon bei vielen großen Veranstaltungen gekämpft. Für mich ist das ein Tag wie jeder andere", sagt sie. 

"Es ist mein Schicksal, Champion zu sein - und das werde ich mit einem Sieg am 10. Juli beweisen!" 

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