Brähmer vs. Brant auf ranFIGHTING.de und Sky Select
ranSicht zum Brähmer-Kampf: "Viele Faktoren sprechen für Brähmer"
- Aktualisiert: 28.10.2017
- 00:28 Uhr
- ran.de / Tobias Drews
Es ist das letzte Viertelfinale im Supermittelgewicht im Rahmen der "World Boxing Super Series" um die Ali Trophy. In Schwerin greift Altmeister Jürgen Brähmer gegen Rob Brant (Freitag, 27. Oktober, ab 20 Uhr auf ranFIGHTING.de und Sky Select) ins Geschehen ein. ran-Kommentator Tobias Drews hat sich mit dem Kampf im Vorfeld beschäftigt.
von Tobias Drews
München - Jürgen Brähmer hofft auf den Einzug in die nächste Runde. Er ist von den Buchmachern gegen Rob Brant, den 'Nobody' aus den USA, überraschend zum 1:2-Außenseiter gemacht worden.
Dabei hat Brähmer durchaus eine erfolgreiche Vergangenheit im Supermittelgewicht. Im Limit bis 76,2 Kilogramm begann er im Dezember 1999 seine Karriere und wechselte erst im September 2007 ins Limit des Halbschwergewichts.
Es werden viele Faktoren vernachlässigt
Die Buchmacher setzen vor allem wegen der größeren Frische auf den zwölf Jahre jüngeren Rob Brant. 'Generationenduell' nennt sich das dann. Zudem hat Brähmer seinen letzten Fight vorzeitig verloren und seit über einem Jahr nicht geboxt. So kann man das Match-Up sicherlich sehen, allerdings vernachlässigt man dabei einige wichtige Faktoren, die eher für Jürgen Brähmer sprechen.
Der Kampf findet in Deutschland statt, Brant hat noch nie zuvor außerhalb der USA gekämpft. Brant hatte zu keiner Zeit in seiner Karriere ähnlich starke Gegner wie Brähmer. Er stand bislang in 22 Kämpfen nur zweimal länger als sechs Runden im Ring.
Brähmer hingegen hat alleine 13-mal mehr als zehn Runden im Ring gearbeitet. Außerdem: Brähmer boxt in der Rechtsauslage und mit solchen Gegnern hatte Brant zuletzt durchaus Probleme. Beispiel gefällig? Der letzte Rechtsausleger in Brants Rekord ist Ernesto Berrospe, den er im Jahr 2015 durch K.o. in Runde 3 bezwang. In Runde eins jedoch musste auch Brant zu Boden. Und auch der 'Nobody' hat eine längere Pause hinter sich, bestritt seinen letzten Profikampf vor 281 Tagen.
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Brähmer hat seinen Körper immer pfleglich behandelt
Sicher: Brähmer ist 39 Jahre und damit aus Boxersicht eher alt. Aber er ist auch jemand, der seinen Körper über die Jahre immer pfleglich behandelt hat, keine ungesunden Gewichtssprünge zwischen seinen Kämpfen gemacht hat und somit für die 39 'Lenzen' noch vergleichbar unverbraucht ist.
Ein Blick auf die Schlagstatistik der jeweils letzten fünf Kämpfe zeigt, dass Brähmer über 40 Prozent seiner 'Power-Punches' ins Ziel bringt. Brant hingegen landet durchschnittlich acht Jabs pro Runde, hat eine minimal bessere Trefferquote – allerdings auch gegen erkennbar schwächere Boxer.
Seinen letzten Kampf, das Duell gegen Nathan Cleverly, musste Jürgen Brähmer verletzungsbedingt aufgeben, verlor dabei seinen WM-Titel. Auf den drei Punktrichterzetteln lag er nach sechs geboxten Runden zu diesem Zeitpunkt allerdings mit 58:56 vorne. Mittlerweile ist die Verletzung auskuriert, Brähmer zeigte sein Können zuletzt vor allem als Trainer von WBA-Titelträger Tyron Zeuge.
Heimvorteil Brähmer - Brant nie außerhalb der USA geboxt
Meine Prognose: Ist es ein Vorteil, dass dieses Duell nun in Deutschland über die Bühne geht und nicht, wie anfangs geplant, in den USA? Brant hat noch nie 'auswärts' geboxt, für ihn also eine komplett neue Erfahrung. Brähmer hat nur einen einzigen Kampf außerhalb Deutschlands bestritten und dürfte also seinerseits sehr froh über den Austragungsort in seiner Heimat Schwerin sein.
Hat die lange Pause von Brähmer dazu geführt, dass er 'Ringrost' angesetzt hat? Oder hat die lange Pause seinem Körper eher geholfen, nun wieder Spitzenleistungen abrufen zu können? Aus dem Trainingscamp hört man vor allem eines: Brähmer sei fit und präzise in seinen Aktionen wie zuletzt sehr lange nicht. Ein bis in die Haarspitzen motivierter Brähmer wird von Brant kaum zu stoppen sein.
Brant ist vor allem in den ersten vier Runden gefährlich, alle 15 K.o.-Erfolge schaffte er innerhalb dieser Runden, danach spricht alles für den Deutschen. Er boxt in der von Brant ungewohnten Rechtsauslage. Er ist ein trickreicher und ausgebuffter Veteran mit großer Schlagkraft und dem größeren 'Box-IQ'.
Nicht zuletzt kommt Brähmer für diesen Kampf aus dem Halbschwergewicht eine Gewichtsklasse nach unten, während Brant vor allem im Mittelgewicht unterwegs war. Landet Brähmer seine Körpertreffer, halte ich einen vorzeitigen Erfolg für möglich. Ansonsten sollte das Urteil lauten: Punktsieg Brähmer.
Der Kampf von Jürgen Brähmer gegen Rob Brant im Rahmen der "Ali Trophy" am Freitag, 27. Oktober, ab 20 Uhr live auf ranFIGHTING.de und Sky Select.
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