Vincent Feigenbutz vs. Giovanni De Carolis
Vincent Feigenbutz: Harte Fäuste, große Klappe
- Aktualisiert: 12.11.2015
- 12:08 Uhr
- ran.de / Christian Stüwe
Vincent Feigenbutz fällt neben seiner beeindruckenden K.o.-Quote vor allem durch seine vollmundigen Sprüche auf. Mit seinen Sticheleien legt er sich die Messlatte selbst hoch.
Karlsruhe/München - Vincent Feigenbutz verfügt über ein enormes Selbstbewusstsein.
Was auch nicht weiter verwunderlich ist, bei einem 20 Jahre alten Mann, der auf eine stolze Serie von 13 K.o.-Siegen in Folge zurückblickt.
Der junge Boxer will ganz nach oben. Und das so schnell wie möglich.
"Mein Ziel ist immer noch, der jüngste deutsche Profibox-Weltmeister aller Zeiten zu werden", sagt Feigenbutz: "Mir wurden zwar zuletzt viele Steine in den Weg gelegt, doch ich lasse mich nicht unterkriegen."
Feigenbutz kämpft am 17. Oktober gegen De Carolis
Am 17. Oktober kämpft Feigenbutz in seiner Heimatstadt Karlsruhe gegen Giovanni De Carolis (22.30 Uhr LIVE in SAT.1 und auf ran.de).
Der Italiener ist elf Jahre älter als Feigenbutz, verfügt über viel Erfahrung. Vor zwei Jahren bereitete De Carolis Arthur Abraham Probleme, der Kampf ging über die volle Distanz.
Für Feigenbutz soll De Carolis aber nur eine Durchgangsstation sein. "Ganz ehrlich, ich habe mir keinen einzigen seiner Kämpfe angeschaut", tönt der Supermittelgewichtler.
Auf die Frage, worauf er bei De Carolis achten müsse, entgegnet Feigenbutz: "Ihn so zu erwischen, dass er bis zehn nicht mehr auf die Beine kommt."
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Große Klappe als Markenzeichen
Feigenbutz schlägt nicht nur hart zu, er nimmt auch kein Blatt vor dem Mund. Seine vollmundigen Sprüche sind schon so etwas wie ein Markenzeichen in seiner noch jungen Karriere geworden.
In den letzten Monaten machte Feigenbutz keinen Hehl daraus, dass er lieber einen anderen Gegner als De Carolis boxen würde.
"Felix Sturm und Fedor Chudinov stehen aus bekannten Gründen ganz oben auf meiner Liste. Einer von den beiden wird mein nächster Gegner", kündigt Feigenbutz an: "Danach fange ich an im Supermittelgewicht aufzuräumen. Mein Ziel ist es, alle vier Gürtel bei den großen Weltverbänden zu holen."
Titelkampf war bereits terminiert
Durch seinen Sieg gegen Mauricio Reynoso im Juli erkämpfte der Karlsruher sich den Interims-Titel der WBA. Der Titelkampf gegen WBA-Champion Fedor Chudinov war bereits für den 5. Dezember terminiert.
Doch die WBA ordnete zwischenzeitlich einen Rückkampf zwischen dem Russen und dem entthronten Weltmeister Felix Sturm an. Feigenbutz fühlte sich um seine Titelchance betrogen, woraufhin er Sturm verbal heftig attackierte.
"Hinten anstellen", schrieb Feigenbutz in Großbuchstaben bei Facebook in Richtung Sturm: "Ich bin der Interims-Champion. An mir musst du vorbei. Oder willst du mir aus dem Weg gehen, wie du das bei Gennady Golovkin tust?"
"Ich denke mal, ich haue den Abraham um"
Auch Arthur Abraham, der den Gürtel der WBO im Supermittelgewicht hält, wurde schon Opfer von Feigenbutz' Attacken.
"Ich denke mal, ich haue den Abraham um", sagt Feigenbutz. "Nicht so eine große Fresse haben", entgegnet der Champion.
Wirklich Respekt scheint der Newcomer vor niemandem zu haben. Einen wirklich großen Namen hatte "Iron Junior" aber noch nicht vor den Fäusten, größere Rückschläge musste er auch noch nicht verarbeiten.
De Carolis will mangelnde Erfahrung ausnutzen
Deshalb wittert De Carolis seine Chance. "Er hat keine Erfahrung und keine starken Gegner geboxt - daher siege ich am 17. Oktober. Ich werde ihn technisch ausboxen", sagt der Italiener.
Feigenbutz bereite sich währenddessen in einem Trainingslager in Slowenien vor. Er hackte Holz, ging auf die Jagd, verbrachte eine Nacht im Freien. Zum ersten Mal bestreitet er nun einen Hauptkampf, der live in SAT.1 übertragen wird. Ein Grund aufgeregt zu sein, ist das für Feigenbutz aber nicht.
"Das wird für mich ein Kampf wie jeder andere zuvor. Ich gehe in den Ring und hau ihn um", erklärt er kurz und knapp.
Der "K.o.-Prinz" polarisiert
Seine Fans lieben den "K.o.-Prinz" für solche Aussagen. Nicht wenige halten ihn aber auch für überheblich.
Klar ist, dass Feigenbutz nun seinen Worten Taten folgen lassen muss. Alles andere als ein schneller K.o. am 17. Oktober in Karlsruhe wäre quasi eine Enttäuschung.
Die Messlatte hat sich Feigenbutz mit seinen Sprüchen selbst so hoch gelegt.
Christian Stüwe