Weltmeister spricht offen über vereinssuche
Christoph Kramer über Vereinslosigkeit: "Ich war als Spieler nicht mehr gewollt, das tat mir richtig weh"
- Veröffentlicht: 10.12.2024
- 08:43 Uhr
- Mike Stiefelhagen
Christoph Kramer ist seit dem Sommer vereinslos. Doch entgegen mancher Annahme reißen sich die Vereine nicht um seine Dienste. Der 33-Jährige spricht offen über seine Situation.
Seit dem 16.08.2024 ist Christoph Kramer vereinslos. Sein letzter Kontrakt wurde bei Borussia Mönchengladbach aufgelöst.
Doch bis auf sein Engagement in der Baller League und der Teilnahme bei der Kleinfeld-WM im Oman, blieb es ruhig um den 33-Jährigen, der sich auf der Suche nach einem neuen Klub befindet.
In der neuesten Folge des Podcasts "Copa TS" von Tommi Schmitt spricht der Weltmeister 2014 erstaunlich offen über seine derzeitige Lage.
Dabei gibt er offen zu, wie schwer die Situation für ihn ist.
Das Wichtigste in Kürze
Kramer: "Das tat mir richtig weh"
271 Bundesliga-Spiele, 61 Zweitliga-Spiele, 18 Champions League-Spiele, 16 Europa League-Spiele und ein Weltmeister-Titel aus 2014. Wenn ein Spieler solchen Kalibers auf den Markt ist, müsste sich doch ein Abnehmer finden, oder?
So dachte wohl auch Christoph Kramer selbst, wie er jetzt zugab: "Ohne dass das jetzt blöd arrogant klingen soll - ich bin sogar proaktiv auf Vereine, auf die ich Lust hatte, zugegangen und habe offen gesagt, hey, ich brauche auch kein Geld mehr, ich habe einfach Bock auf die ganze Nummer. Ich dachte auch mit dem was ich geleistet habe, wenn ich auf den freien Markt gehe, sagen alle: Komm‘ zu uns! Aber das war gar nicht so."
Kramer ist aktuell immer noch vereinslos und gibt Fehler in seiner Denkart zu: ""Auch die, bei denen ich mich proaktiv angeboten habe und gesagt habe, ich spiele hier für Nüsse, die haben am Ende gesagt: Nö. Ich habe diesen Ü30-Markt einfach falsch eingeschätzt. Ich dachte, die reißen sich um mich. Das war gar nicht so. Und das hat krass etwas mit mir gemacht. Dieses Gefühl zu haben, dass ich als Spieler nicht mehr richtig gewollt werde, das tat mir richtig weh."
Während der Fußballmarkt brach schien, gab es andere Interessenten: "In anderen Bereichen wollten mich alle haben." Dabei spielt er auf seine Expertenrolle beim ZDF an und das sich medienseitig wohl viele für ihn interessierten.
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Kramer: "Ich hasse nichts mehr, als das Gefühl nicht richtig gewollt zu werden"
Im Gespräch ist Kramer anzumerken, wie nah ihm die Sache geht: "Ich hasse nichts mehr, als das Gefühl, nicht richtig gewollt zu werden."
Er verweist zudem auf seine Qualitäten: "Wenn man Lust auf mich hat, dann bin ich dabei und habe so Lust auf ein ganzes Projekt. Aber wenn ich das Gefühl habe, ich muss jemanden überreden, dass er Lust auf mich hat, habe ich ein ganz großes Problem damit."
Podcast-Host Schmitt offenbart sein Unverständnis über das nicht vorhandene Interesse an Kramer, welcher nochmal klar macht: "Ich will jetzt auch keine Werbung machen. Ich bin bereits auf Vereine zugegangen und habe gesagt ich spiele für kein Geld und die sagten schon nein. Das macht was mit dir. Wenn jetzt jemand das hört und mir ein Angebot macht, nein. Ich möchte mich nicht so anbieten. Da habe ich ein Problem mit."
Kramer realistisch: "Wenn wir der Realität ins Auge gucken, wissen wir auch, dass ein Verein, der mich im Sommer nicht wollte, mich jetzt wahrscheinlich auch nicht will. Außer er hat Kleinfeld-WM geguckt. Drei Spiele mit mir, drei fulminante Siege, 18 Tore." Scherzhaft ergänzt Kramer: "Also ich einen Markt habe im Moment, ist im Oman. Deswegen habe ich mein Handy auch an, laut."