Darts-WM 2024: Top-Favoriten im Check
Darts-WM 2024: Der Favoriten-Check
Am 15. Dezember 2023 ist es wieder so weit, dann wird der Ally Pally in London von kostümierten Massen heimgesucht und bis zum 3. Januar zur Bühne für die besten Darts-Profis der Welt. Doch wer hat besonders gute Chancen auf den Titel und wer könnte überraschen? Die Top-Favoriten vor dem Turnier im großen ran-Check.
Michael Smith
Nach seinem WM-Sieg im Januar 2023 baute Smith ab, wechselte im Juli seinen Ausrüster und spielt seitdem mit neuen Pfeilen. Erfolg hatte er damit bislang noch nicht, seine beiden einzigen Turniersiege feierte er zuvor.
Michael Smith
Zudem erreichte er kein einziges Major-Finale, in der Premier League scheiterte er im Halbfinale. Bislang ist es noch nicht sein Jahr, der "Bully Boy" wirkt schlagbar. Zum Auftakt warten entweder der formstarke Stowe Buntz oder Kevin Doets.
Luke Humphries
2022 etablierte sich Humphries endgültig in der Weltspitze, 2023 drehte "Cool Hand Luke" aber nochmal so richtig auf - und ist zum perfekten Zeitpunkt in bestechender Form.
Luke Humphries
Drei der vier jüngsten Major-Titel gingen an den 28-Jährigen, einzig beim European Championship schied er im Viertelfinale aus. Zudem spielte er über das Jahr betrachtet den dritthöchsten Average und gilt auch unter den Wettanbietern als Top-Favorit.
Michael van Gerwen
Der Niederländer weiß nur zu gut, wie es sich anfühlt, die begehrte Trophäe in den Händen zu halten. Drei Mal gelang ihm das bereits, auch in wenigen Wochen könnte van Gerwen wieder die Nummer eins sein. Fünf Major-Endspiele erreichte er 2023, zwei beendete er siegreich.
Michael van Gerwen
Hinzu kommen noch zwei Erfolge bei der World Series und jeweils ein Turniersieg auf der European Tour und bei den Players Championships. Und sowieso: Mit "MvG" ist auf den größten Bühnen der Welt immer zu rechnen.
Gerwyn Price
2021er Weltmeister Price komplettiert das Feld der größten Favoriten auf den WM-Titel. Beim "Iceman" wechselten sich im laufenden Jahr vor allem bei den Majors starke Vorstellungen mit weniger guten ab, seinen einzigen großen Titel gewann er beim World Cup gemeinsam mit Landsmann Jonny Clayton für Wales.
Gerwyn Price
Aber: Er spielte neben dem zweithöchsten Average auch die vierthöchste Doppel-Quote des Jahres und kam in zwölf Endspiele. Und bei der WM läuft Price in der Regel sowieso heiß.
Gary Anderson
Nach einem schwierigen Jahr hat sich Anderson eindrucksvoll in der Weltspitze zurückgemeldet und gehört 2023 zu den konstantesten Spielern. Keiner spielte einen höheren Average (98,72) als "The Flying Scotsman", der sein einziges Major-Finale gemeinsam mit Peter Wright gegen Price und Clayton verlor.
Gary Anderson
Dafür siegte er bei drei Pro Tour Events, einmal warf er dabei einen 9-Darter. Beim Grand Slam schlug er unter anderem Price und van Duijvenbode, scheiterte aber im Viertelfinale an Humphries. Trotzdem: Anderson sollte man in diesem Jahr wieder auf der Rechnung haben.
Peter Wright
Wright hat ein schwieriges Jahr hinter sich, sucht sowohl nach Konstanz als auch nach den richtigen Pfeilen, die er regelmäßig während einer Partie wechselt.
Peter Wright
Zwar holte er mit den European Championship einen Major, schied beim Grand Slam aber nach einer enttäuschenden Vorrunde aus und war für die Players Championship Finals nicht mal qualifiziert. Der Trend zeigte im Spätsommer und Herbst leicht nach oben, allerdings wäre ein WM-Sieg sehr überraschend.
Josh Rock
Im vergangenen Jahr mischte Josh Rock die Darts-Elite auf und erreichte bei der Weltmeisterschaft das Achtelfinale, auch 2023 ist dem Nordiren einiges zuzutrauen.
Josh Rock
Beim Grand Slam gewann er seine Gruppe vor Chris Dobey und Clayton und zog er erstmals in seiner Karriere in ein Major-Viertelfinale ein, unterlag dort aber James Wade. Zuvor erreichte er vier Players-Championship-Endspiele und stand auch bei den Austrian Open im Finale.
James Wade
Nach anderthalb schwierigen Jahren inklusive Erstrunden-Aus bei der WM 2023 zeigte Wade seine Klasse in den vergangenen Monaten wieder. "The Machine" zog bei den jüngsten drei Major-Events mindestens in die Runde der letzten Acht ein, die European Championship verlor er im Finale gegen Wright.
James Wade
Beim Grand Slam und den Player Champions Finals war im Viertel- und Halbfinale jeweils gegen Humphries Schluss. Sein Trumpf sind die Checkouts, nur Ryan Joyce war in diesem Jahr stärker auf die Doppel.
Rob Cross
Der ehemalige Elektriker Cross - daher auch der Spitzname "The Voltage" - zeigte über das gesamte Jahr hinweg gute bis sehr gute Leistungen und gehört zurecht zum Kreis derer, denen nach den Top-Favoriten am ehesten der ganz große Wurf zugetraut wird.
Rob Cross
Der 33-Jährige spielte den fünfthöchsten Average, scheiterte im Grand Slam erst im Finale und holte zwei Events auf der World Tour sowie den European Grand Prix.
Dave Chisnall
Satte fünf Events konnte "Chizzy" dieses Jahr für sich entscheiden, darunter drei Turniere auf der European Tour. Bemerkenswert: Drei davon gewann er gegen Humphries, den wohl besten Spieler 2023.
Dave Chisnall
Bekommt er seine Doppel-Quote bei der WM in den Griff - über das Jahr betrachtet liegt er nur auf Platz 80 - ist etwas drin. Das Scoring war schließlich nur ganz selten sein Problem.
Stephen Bunting
Buntings Karriere ist geprägt von Auf und Abs, sinnbildlich dafür kann auch der vergangene Winter stehen. So erreichte er überraschend das WM-Viertelfinale, bei den zwei nachfolgenden Majors verlor er allerdings seine zweite bzw. erste Partie.
Stephen Bunting
Zum Ende dieses Jahres brachte er dann aber Konstanz in sein Spiel, zog beim Grand Slam in das Halb- und bei den Players Championship Finals in das Viertelfinale ein und verlor jeweils knapp. Spielt er ab dem 15. Dezember so weiter, kann es für "The Bullet" weit gehen.
Nathan Aspinall
Die Freude über seinen zweiten Major-Titel war Aspinall nach dem deutlichen Endspiel-Sieg im Juli beim World Matchplay über Jonny Clayton anzumerken. Satte vier Jahre hatte er auf seinen zweiten großen Erfolg warten müssen.
Nathan Aspinall
Bei Weltmeisterschaften enttäuschte "The Asp" in der jüngeren Vergangenheit allerdings und scheiterte drei Mal in Folge in der dritten Runde. Ähnlich wie bei Chisnall sind auch bei Aspinall eher die Checkouts das Problem, sein Scoring gehört zur Weltspitze. Spielt er die Doppel solide, ist einiges drin.
Jonny Clayton
Der Waliser hat komplizierte zwölf Monate hinter sich. In der ersten Hälfte lieferte er noch gut ab, gewann im April die Austrian Open und im Juni den World Cup. Zudem kam er in der Premier League in die Top 4 und zog beim World Matchplay in das Finale ein.
Jonny Clayton
Im Anschluss folgte aber der Einbruch, was auch mit dem Tod seines Vaters zusammenhängen könnte. Bei den abschließenden Majors 2023 blieb er ohne nennenswerte Erfolge, sollte aber natürlich nicht unterschätzt werden.
Chris Dobey
Besonders der Anfang des Jahres lief für Dobey herausragend gut. Das Masters gewann er und sicherte sich seinen ersten TV-Titel, im Anschluss gab es die Einladung zur Premier League, die er mit einem Tagessieg auf Rang sieben beendete.
Chris Dobey
Dann ließ er drei weitere Major-Viertelfinals folgen, ehe seine Form zuletzt ein wenig abfiel. Trotzdem reicht es über das Jahr betrachtet noch zu einem Top-10-Average, auch bei der WM ist etwas drin.
Honourable Mentions
Vorjahres-Halbfinalist Gabriel Clemens, Junioren-Weltmeister Luke Littler, dessen Final-Gegner Gian van Veen (im Bild) oder auch Joe Cullen, Ross Smith, Damon Heta und Danny Noppert - sie alle sind bei der WM keinesfalls zu unterschätzen. Zu den ganz heißen Titelanwärtern zählen sie jedoch nicht, trotzdem dürfte sich keiner der Top-Spieler einen der oben genannten als Gegner wünschen.