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Darts: Mehr Spieler, WM in Deutschland? PDC-Geschäftsführer spricht über die Zukunft des Mega-Events
- Aktualisiert: 02.01.2025
- 15:37 Uhr
- ran.de
Die Darts-WM im Ally Pally gehört inzwischen zu den ganz großen Sport-Highlights um den Jahreswechsel und ist aus Marketing-Sicht ein gigantischer Erfolg. Dennoch gibt es Pläne, in Zukunft einige Dinge zu ändern, wie PDC-Geschäftsführer Matt Porter verrät.
Für die meisten Fans der Darts-Szene kann die WM kein anderes zu Hause haben als den legendären Alexandra Palace in London.
Hier steigt nicht nur das sportlich wichtigste Turnier des Jahres, sondern auch ein gigantisches Spektakel, das durch die einzigartige Atmosphäre eine besondere Note erhält.
Dennoch könnte sich schon bald vieles ändern. Der Vertrag mit dem Ally Pally endet und noch ist unklar, ob es für die WM in der traditionellen Spielstätte weitergeht. Ein größerer Spielort wird gesucht und dabei zuletzt unter anderem über Saudi-Arabien oder die Wembley Arena spekuliert.
Doch was ist an diesen angeblichen Plänen wirklich dran? Matt Porter, Geschäftsführer der PDC, hat sich gegenüber der "Welt" und "dartn.de" zur Zukunft der Darts-WM geäußert.
Darts-WM nicht mehr im Ally Pally?
Zunächst bekräftigte Porter, dass man "eine großartige Beziehung" mit den Vertretern des Ally Pally habe und die Frage bald beantwortet haben möchte, ob die WM weiterhin dort ausgetragen wird.
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Letztlich werde es darum gehen, ob die Spielstätte die nötige Kapazität für ein solches Großevent tragen und die nötige Infrastruktur und ausreichend Raum für Ticket-Verkäufe bieten kann. Die PDC wäre schließlich in der Lage, ein Vielfaches der Tickets zu verkaufen.
Die deutlich größere "Great Hall" im Gebäude wird aktuell für logistische Zwecke genutzt, die mit einem solchen Großereignis zusammenhängen. Deswegen könne hier erst gespielt werden, wenn diese Dinge einen anderen Platz bekämen.
"Wir schließen zwar nichts aus, es war in der Vergangenheit für uns aber keine realistische Option", erklärte Porter. Nun müsse man allerdings "kreativ sein" und sollte es einen Weg geben, könnte die Nutzung der Great Hall "eine Option sein". Aktuell habe man noch keine Antwort.
Sollte sich keine zufriedenstellende Lösung anbahnen, wäre ein Spielort-Wechsel möglich. Porter zufolge möchte man sich "alle Optionen offen halten, egal ob im Alexandra Palace in der West Hall oder der Great Hall oder ganz woanders".
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Darts-WM in Saudi Arabien oder Deutschland?
Aktuell gilt ein Verbleib im Ally Pally als wahrscheinlichste Option. Bereits kürzlich hatte sich PDC-Chef Barry Hearn zu einem möglichen Umzug nach Saudi-Arabien geäußert. "Das Wesen des Dartsports ist, dass es eine Party ist", bekräftigte er. Das Land sei "derzeit noch nicht bereit, eine solche Weltmeisterschaft auszurichten, aber es wird nicht mehr lange dauern".
Folgerichtig könnte Saudi-Arabien mittelfristig eine Option werden, aber noch nicht für das kommende Jahr.
Als Alternativen in London könnten laut Hearn hingegen auch das Exhibition Centre oder die Messe-Halle "Olympia" in Frage kommen, die mit 7.000 Plätze mehr als doppelt so viele Ticket-Verkäufe ermöglichen könnten wie das Ally Pally aktuell.
Bezüglich einer möglichen WM-Austragung in Deutschland hielt sich Porter eher bedeckt. Im Moment sei Deutschland zumindest noch "keine Option für die Darts-WM". Dort habe man schon die European Championship und den World Cup, weshalb Deutschland "nicht unterrepräsentiert" sei. Zudem sei eine Viertages-Veranstaltung nicht vergleichbar mit einem dreiwöchigen Event.
Porter bekräftigte allerdings, dass "die deutschsprachige Welt eine starke Darts-Welt" sei, nahm hierbei unter anderem auch die Schweiz ins Boot. Man sei sich über die Länder bewusst, die auch Dartsspieler "produzieren" können, und möchte mit der Zeit Entscheidungen treffen.
Das Wichtigste in Kürze
Eine deutliche Veränderung im Turnierkalender ist in Summe jedoch nicht zu erwarten. Porter hält nur "ein bis zwei kleinere Änderungen" für möglich, da der Kalender ohnehin schon voll sei. Mit diesen wird man wohl versuchen, ganz neue Märkte zu erschließen.
"Es geht um die Internationalisierung, wie wir das Spiel weiter ausbauen und professionell auf globaler Basis weiterentwickeln können. Märkte können wir in Nordamerika, Südostasien, Osteuropa erschließen und den Erfolg wiederholen, den wir zum Beispiel in Deutschland hatten", führte er aus.
Darts-WM: Werden aus 96 bald 128?
Doch nicht nur an der Location könnte sich etwas ändern, sondern auch an der Spieleranzahl. Derzeit nehmen die 96 besten Darts-Profis an der WM teil, zukünftig könnten es deutlich mehr werden. Gehandelt wird schon länger eine Erhöhung auf 128 Spieler, jedoch konnte Porter dies noch nicht endgültig bestätigen.
Zwar sei die Überlegung "im Zentrum der Gedankenspiele", jedoch gäbe es "noch keine Entscheidung". Zunächst müssten einige Faktoren geklärt werden, wie der Austragungsort, Werbepartner und die Frage, auf welche Art und Weise die zusätzlichen Startplätze gefüllt werden.
In diesem Zusammenhang möchte Porter Darts "noch globaler" machen. Zwar sei er mit der Entwicklung der letzten Jahre zufrieden, jedoch gehe es nun um "die nächsten zehn bis 15 Jahre". Porter zufolge investieren einige Länder viel in den Sport und die Spieler. Diese verdienten auch eine Belohnung, was mit Startplätzen bei der WM einhergehen könnte.